Schrecksekunde in der Heeker Bauerschaft Ahle am Mittwochmorgen (18.12.): Unbehelligt läuft ein Wolf über ein Feld im Bereich des dortigen Sportplatzes. Große Scheu scheint das Tier nicht zu haben. Ein Augenzeuge macht Fotos und ein Video. Gestochen scharfe Beweise.
„Ich war total erschrocken, als ich den Wolf gesehen habe“, berichtet Wilfried Amshoff im Gespräch mit der Redaktion, kurz nachdem er das Tier gegen 9.30 Uhr gesehen hatte. Geistesgegenwärtig zog er sein Handy und machte Fotos sowie ein Video.
Auch Sichtung in Legden?
Er habe das Tier noch kurz verfolgt, es im Bereich des Ahler Sportplatzes aber aus den Augen verloren. Wohin der Wolf zieht, ist unklar. Möglich, dass er sich noch im Heeker Gemeindegebiet aufhält. Bewiesen ist das nicht.
Einen Tag zuvor soll es bereits zu einer Wolfssichtung in Legden gekommen sein. Ob es sich dabei um dasselbe Tier wie in Ahle gehandelt hat, ist unklar. Fakt ist nur, dass immer wieder Wölfe durch die hiesige Gegend ziehen. Immer wieder kommt es zu Sichtungen.

Wilfried Amshoff packte das „Beweismaterial“ in seinen Whatsapp-Status. Auch, um andere zu warnen. So verbreitete sich die Sichtung rasend schnell im Dorf. Doch muss man sich Sorgen machen wegen des Wolfes? Nachfrage beim Vorsitzenden des Hegerings Ahaus-Heek, Mike Kerßenfischer.
„Achtsam sollte man immer sein“, betont dieser. Der Wolf sei und bleibe eben ein Wildtier. Bei Wildtieren, also auch dem Wolf, sei eben „Vorsicht“ geboten. Zugleich ist der Hegeringsleiter bemüht, die Sichtung nicht höher zu hängen, als sie ist. Stichwort Panikmache.
Es handel sich – auf Basis der Fotos und Videos – mutmaßlich um einen Jungrüden, der die Gegend auf der Suche nach einem eigenen Revier durchstreift. Dass dabei auch mal Weidetiere als Beute in den Fokus des Wolfes rücken können, ist natürlich nicht ausgeschlossen.
Die gute Nachricht für alle mit Sorgen in Bezug auf den Wolf: Dass sich ein Tier hier vor Ort niederlässt oder gar ein eigenes Rudel gründet, hält der Hegeringleiter für unwahrscheinlich. Dafür fehle es in der Gegend einfach an großen, zusammenhängenden Waldflächen.
Streng geschützt
Ändern kann man an den durchziehenden Wölfen nichts. Auch nicht die Jäger. Bis es eventuell mal eine Genehmigung für einen gezielten Abschuss gibt, muss einiges zusammenkommen. Dazu zählen etwa auch erhöhte Rissvorkommen von Weidetieren durch den Wolf.
Etwas, das in Heek und der Umgebung aktuell nicht der Fall zu sein scheint. Zumindest ist darüber bislang nichts bekannt geworden. Was für den Moment in Ahle bleibt, ist der Schreckmoment, einem (noch) streng geschützten Wildtier unfreiwillig ganz nahe gekommen zu sein.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 18. Dezember 2024.