Wochenmarkt aus Winterpause zurück Beschicker-Zwischenfazit lässt aufhorchen

Wochenmarkt aus Winterpause zurück: Positives Beschicker-Zwischenfazit
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Drei Wochen lang war die Parkfläche bei den Verbrauchermärkten am Gabelpunkt an der Mauer angrenzend zur Industriestraße „verwaist“. Am Dienstagmorgen (10.01.) änderte sich das Bild. Der Heeker Wochenmarkt kehrte aus der Winterpause zurück. Das Zwischenfazit der Händler überrascht.

Um kurz vor 10 Uhr herrscht am Obst- und Gemüsestand von Philipp Finder (Fresh Finder Food) schon reger Betrieb. Salat, Kohl oder Äpfel wandern in die Einkaufstaschen der Kundschaft. Auch am Fischstand von Roland Menneken hat sich eine Schlange gebildet.

Es lässt sich gut an

Es scheint, als habe sich in der Dinkelgemeinde mittlerweile rumgesprochen, dass sich der Wochenmarkt-Standort und der Wochentag geändert haben. Doch ist dem wirklich so? Wir haben bei den Beschickern nachgefragt.

In einem sind sich alle einig: Es lässt sich bisher gut an. Immer gemessen an der Größe der Kommune Heek. Dass Standorte wie Münster oder Ahaus mehr Kundschaft anziehen, liegt auf der Hand. Aber auch die Dinkelgemeinde braucht sich bisher offenkundig nicht zu verstecken.

Am Gemüse- und Obststand von Philipp Finder (Fresh Finder Food) war schon morgens einiges los.
Am Gemüse- und Obststand von Philipp Finder (Fresh Finder Food) war schon morgens einiges los. © Till Goerke

„Es wird schon ganz gut angenommen“, sagt Philipp Finder, während er die Äpfel in der Auslage noch mal schön „in Szene setzt“. Der Beschicker und sein Team waren mit Ausnahme der Winterpause bisher jedes Mal dabei in Heek. Und wollen es auch in der Zukunft sein.

Mitte September 2022 feierte der Wochenmarkt in Heek sein Comeback, nachdem die Gemeinde zuvor einige Monate ganz ohne dagestanden hatte. Infolgedessen legte sich die Verwaltung um Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff ins Zeug, diesen Umstand wieder zu ändern. Mit Erfolg.

Besser als erwartet

Positiv fällt bisher auch das Zwischenfazit von Johannes Hillmann (Biofleisch aus Schöppingen) aus. Auch der Schöppinger war bisher an jedem der Termine in Heek dabei. „Es war 2022 echt besser, als ich erwartet hätte.“ Stichwort Umsatz. Elementar für den Markt-Fortbestand.

Gute Nachrichten gibt es auch von der Reibekuchenfront. Judith Dümmer war mit ihrem Stand zum Auftakt dabei und jetzt wieder nach der Winterpause. Und dabei soll es nun auch erst mal bleiben. „Jetzt ziehe ich das hier durch“, sagt die Eperanerin lachend.

Dazu muss man wissen, dass der Reibekuchenstand nur ihr zweites Standbein ist. Aber eines, das ihr am Herzen liegt. „Ich hoffe, es klappt hier in Heek, aber ich bin da wirklich optimistisch.“ Die kommenden Wochen werden es zeigen.

Dies gilt aber ohnehin für alle Beschicker. Ohne Kundschaft geht nun mal nichts. Und ein bisschen mehr geht auch immer. So auch die Worte von Fischhändler Roland Menneken. Wenngleich er betont, dass die bisherigen Wochen in Heek nicht schlecht gewesen seien.

Das erste Zwischenfazit der Marktbeschicker fällt für den Standort Heek positiv aus.
Das erste Zwischenfazit der Marktbeschicker fällt für den Standort Heek positiv aus. © Till Goerke

Morgens in der Frühe die Stammkundschaft – auch die gibt es mittlerweile – und gegen Mittag dann vor allem Laufkundschaft, die auf einen Mittags-Snack aus ist. Stichwort Backfisch und Kibbeling. Dabei macht der Gronauer alles frisch. Vorbraten oder dergleichen gibt es bei ihm nicht.

Junglandwirt Christian Schlichtmann aus Wichum war im vergangenen Jahr viermal dabei und auch jetzt nach der Winterpause. Der Verkauf der Produkte erfolgt direkt aus dem Kühlwagen. Der Umsatz sei „okay“, aber der Markt sei eben auch eine gute Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen.

Wie es perspektivisch für ihn und seine Produkte – unter anderem Rindfleisch aus eigener Haltung – auf dem Wochenmarkt weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Christian Schlichtmann sagt offen: „Uns fehlen die Leute, um alles parallel stemmen zu können.“

Die Arbeit auf dem Hof muss schließlich auch gemacht werden. Wie es also ab Februar/März, wenn die „Hof-Saison“ wieder richtig anläuft, mit der Teilnahme am Wochenmarkt aussieht, wird sich noch zeigen müssen.

Coffie-Bike pausiert einmalig

Wer auf der Suche nach dem Coffie-Bike von Erwin ten Peze (Koffie ErNa) war, der wurde nicht fündig. Aber: Sorgen muss sich niemand machen. Schon kommende Woche wird der Barista auf dem Markt wieder seine Kaffeespezialitäten und niederländischen Süßigkeiten anbieten.

Persönliche Gründe, so berichtet seine Frau Nadja ten Peze, als die Redaktion sie in ihrem Geschäft in der Ludgeristraße besucht, hätten dieses Mal die Teilnahme am Markt verhindert. „Mein Mann liebt seine Arbeit viel zu sehr, um darauf verzichten zu können. Nächste Woche ist er wieder dabei.“

Nadja ten Peze (Koffie ErNA) versichert, dass ihr Mann schon kommende Woche wieder mit seinem Coffie-Bike auf dem Heeker Wochenmarkt dabei sein wird.
Nadja ten Peze (Koffie ErNA) versichert, dass ihr Mann schon kommende Woche wieder mit seinem Coffie-Bike auf dem Heeker Wochenmarkt dabei sein wird. Die Kombination aus der Wochenmarkt-Teilnahme und dem Geschäft in der Ludgeristraße sei eine ideale. © Till Goerke

Die Kombination aus Coffie-Bike auf dem Wochenmarkt und Koffie ErNa – der Name ergibt sich aus den beiden Anfangsbuchstaben des Betreiberpaares – sei eine super Sache. „Das befruchtet sich gegenseitig. Man kommt mit den Leuten ins Gespräch und kann auf sich und seine Produkte aufmerksam machen.“

Wenn ihr Mann auf dem Markt in Heek stehe, erzählt Nadja ten Peze, merke sie das auch direkt im Geschäft. Nicht wenige Heeker würden nach dem Marktbesuch dann auch noch bei ihr im Laden vorbeischauen. Deswegen habe man mit der Zusage auch nicht gezögert, als die Anfrage der Gemeinde gekommen sei.

Eines ist aber auch klar: Ob sich der Markt in der Gemeinde langfristig (wieder) etablieren kann, liegt in den Händen der Heeker. Das Ganze steht und fällt am Ende mit dem Umsatz der Beschicker. Das erste Zwischenfazit der Händler ist aber schon mal positiv, so viel steht fest.

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