Das neue Kitajahr (Start 1. August) rückt mit großen Schritten näher. In der Gemeinde Heek reichen die Plätze mit Blick auf den Bedarf nicht mehr aus. Im Ortsteil Nienborg gibt es eine Unterversorgung. Erweiterungspläne in Nienborg gibt es derzeit noch nicht.
Allen Eltern betroffener Kinder wurden über die Gemeinde Plätze im Ortsteil Heek in der DRK-Kita „Wunderwerk“ angeboten. Doch genau das sorgt jetzt für Wirbel.
Wie berichtet, ist die bauliche Erweiterung der Heeker Kita in Planung. Die Gemeinde führt dazu aktuell intensive Vertragsgespräche mit Träger und Investor. Doch das hilft kurzfristig nicht. Entsprechend soll es – so hat es die Verwaltung kürzlich auf Anfrage klargestellt – eine Übergangslösung mittels Pavillons ab dem 1. August 2024 direkt neben der Kita geben.
Eltern warten auf Vertrag
Doch genau da hakt es derzeit noch. An die Redaktion hat sich eine betroffene Mutter, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, gewandt. Sie stellt klar, dass die „Container-Zwischenlösung“ offenkundig nicht der Wahrheit entspreche. „In der Kita wusste man von nichts. Einen Platz-Vertrag für unser Kind haben wir vom DRK auch noch nicht bekommen.“
Eigentlich hätten die Verträge nach dem Platzangebot in der DRK-Kita, so berichtet die Heekerin im Gespräch, im März verschickt werden müssen. Das jedoch sei nicht passiert. Auch andere Eltern und Kinder in der Gemeinde seien betroffen und entsprechend „frustriert“.

„Wir bekommen nur einen Vertrag, wenn die Container kommen“, so die Heekerin. Da ein eben solcher noch nicht vorläge, frage man sich schon, was los sei und fühle sich „verschaukelt, wenn es vorher groß angekündigt wird“. Dabei bezieht sich die Mutter auf den zuvor erschienen Zeitungsartikel.
Doch wie passt das alles zusammen? Die Aussagen der Verwaltung waren doch eindeutig. Zunächst Nachfrage in der Kita. Die Leitung verweist auf die DRK-Pressestelle, die für die Redaktion am Dienstag (2. April) jedoch nicht für eine Anfrage zur Verfügung stand. Es ist Ferienzeit.
Keine finale Klarheit
Dafür aber kann Heeks Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Nachfrage den entstandenen Wirbel aufklären. Die gute Nachricht: Stand jetzt geht die Verwaltung nach wie vor davon aus, dass die Pavillons zum 1. August stehen und alle Kinder mit einem Kindergartenplatz versorgt sein werden.
Doch trotz der Zuversicht gibt es auch ein „Aber“. Denn finale Klarheit gibt es eben noch nicht. Aktuell, so erklärt der Bürgermeister, prüfe die Gemeinde die Angebote in Sachen Pavillons. Es werde „eine gute, aber definitiv keine günstige Lösung“.

Über das Kinderbildungsgesetz bekomme die Gemeinde nur einen Bruchteil der Kosten für die Zwischenlösung – genaue Zahlen kommuniziert die Verwaltung noch nicht – erstattet. Der Großteil bleibe an der Gemeinde hängen. Entsprechend sorgfältig prüfe man derzeit die Angebote.
Und auch die Lokalpolitik soll bei dieser Entscheidung nicht übergangen werden. Der Blick richtet sich dabei auf die Ausschusssitzungen Mitte und Ende April. „Wir als Gemeinde haben dem DRK als Träger darum noch kein grünes Licht für die Pavillons geben können“, so der Bürgermeister.
Träger sind Hände gebunden
Entsprechend sei es dem Träger auch noch nicht möglich, den betroffenen Eltern Verträge über einen Kitaplatz für ihre Kinder anzubieten. Der Träger brauche die feste Zusage der Gemeinde samt Startdatum. Man stelle sich vor, das DRK biete schon jetzt Verträge an und es läuft dann doch nicht wie geplant. Das (rechtliche) Chaos wäre gänzlich perfekt.
„Ich bin aber optimistisch, dass wir das schaffen. Wir sind in guten Gesprächen“, versichert Franz-Josef Weilinghoff und bittet die betroffenen Eltern zugleich noch „um etwas Geduld“. Die Situation, in der Luft zu hängen, sei „nachvollziehbarerweise unschön“, aber eine gründliche, wirtschaftliche Prüfung der Sache sei für die Gemeinde eben auch unverzichtbar.