Wilde Müllkippen in Heek und Nienborg Ein stetig wachsendes Problem?

Wilde Müllkippen: Ein stetig wachsendes Problem in der Gemeinde?
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Illegale Müllentsorgung – oder auch wilde Müllkippen – sind schon seit einigen Jahren keine Seltenheit mehr in Heek und Nienborg. Entsorgt wird praktisch alles. Von Sperrmüll, über Schlachtabfälle bis hin zu Grünabfall.

Für die Gemeinde ist das ein riesiges Ärgernis. Auch, weil es unnötige Arbeit für den Bauhof nach sich zieht. Entsprechen akribisch wird auch versucht, die Verursacher zu ermitteln. Gelingt das, setzt es saftige Bußgelder.

Unnötige Arbeit

Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten tauchten immer wieder Meldungen in den örtlichen Facebookgruppen von illegal entsorgtem Müll auf. Das erweckt den Eindruck, als habe sich die Lage zugespitzt. Doch ist dem wirklich so? Nachfrage bei Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer.

Dass so etwas „ärgerlich“ für die Gemeinde sei, bestätigt diese. Ist es doch die Kombination von Umweltverschmutzung und unnötiger Arbeit für die ordnungsgemäße Entsorgung durch die Männer des Bauhofes.

In diesem Jahr gab es in der Gemeinde bisher 15 bekanntgewordene illegale Müllentsorgungen. Also 15 Fälle, die der Gemeinde gemeldet wurden. Es liegt nahe, dass es aber wohl auch eine Dunkelziffer geben dürfte.

Fakt ist jedenfalls, dass die bisher 15 Fälle laut Gemeinde unter dem Vorjahreswert liegen. Aktuell kann also nicht von einer Zunahme gesprochen werden. Natürlich ändert das nichts daran, dass jeder Fall einer zu viel ist.

Fliesen in einem blauen Fass
Ein Fass mit Fliesenresten ist auch schon in der Heeker Natur gelandet. Ebenso Grünabfälle in Plastiksäcken, Schlachtabfälle oder Sperrmüll. © Archiv

Vor allem, wenn man sich anschaut, was schon so alles illegal in der Heeker und Nienborger Natur entsorgt wurde. Zuletzt waren es am Armengrund in Nienborg Grünabfälle in mehreren blauen Plastiksäcken.

Und das, obwohl Grünabfall in der Gemeinde Heek kostenlos bei Büscher entsorgt werden kann. Wobei natürlich nicht klar ist, ob die Umweltsünder aus der Gemeinde selbst kamen. Denn laut Gemeinde ist „häufig kein Verursacher“ feststellbar. Damit bleibt auch unklar, woher der Müll kommt.

Saftige Strafe

Aber zu sicher sollte sich kein Umweltsünder fühlen. Die Gemeinde versucht immer, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Möglichkeiten gibt es dafür einige, die aber bewusst nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

In zwei Fällen führte das laut Gemeinde in diesem Jahr auch schon zum Erfolg. Das zog dann ein teures Nachspiel für die Täter nach sich. Je nach Menge und Art des illegalen Mülls können Bußgeld von 100 bis 5000 Euro verhängt werden, wie die Ordnungsamtsleiterin klarstellt.

Entsorgte Dämmwolle

In Heek seien aber bisher nur Bußgelder „im unteren Bereich“ verhängt worden. Aber: Hinzu kommen dann noch die Kosten für die Müllentsorgung sowie jene, die durch den Einsatz des Gemeindebauhofes entstanden sind. Schnell sind so einige Hundert Euro zusammengekommen.

Der vom Material her gravierendste Fall illegaler Müllentsorgung war in diesem Jahr Dämmwolle. Der mit dem wenigstens „Sinn“ – da eine kostenlose Entsorgung möglich ist – der Grünabfall in den blauen Plastiksäcken.

Warum es in der Gemeinde immer wieder zu Fällen illegaler Müllentsorgung kommt, ist unklar. Sollten die Verursacher aus Heek kommen, können zumindest die Müllgebühren kein Grund sein. Diese wurde erst in diesem Jahr für Bio- und Restabfall spürbar gesenkt.

Zum Thema

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