Der schrittweise Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab dem Schuljahr 2026/27 wirft seinen Schatten voraus und setzt Kommunen unter Zugzwang. So auch Heek, die Gemeinde ist Schulträger. Entsprechend wird geplant. Varianten gibt es mehrere. Ein Millioneninvest wird es in jedem Fall.
Bundestag und Bundesrat haben es längst abgenickt – ab 2026 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule schrittweise eingeführt. Also zunächst für jene Kinder, die im besagten Jahr eingeschult werden. Binnen vier Jahren sollen so alle Kinder einen Platz haben.
Entlastung für Eltern
Dieser Rechtsanspruch soll Eltern/Erziehungsberechtigte entlasten und eine Betreuungslücke schließen, die nach der Kita-Zeit für viele Familien wieder aufklafft, wenn die Kinder eingeschult werden. Schließlich bietet die OGS nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm.
Schaut man sich die beiden Grundschulen in der Dinkelgemeinde an, wird klar: Dem neusten baulichen Standard entsprechen sie nicht mehr. Ebenso sind die Räumlichkeiten begrenzt. Wohin also mit den Schulkindern, wenn tatsächlich alle ihren OGS-Platz haben wollen? Und wie viele werden es sein?
Der Rechtsanspruch sieht einen Betreuungsumfang von acht Stunden an allen fünf Werktagen vor. Die Unterrichtszeit wird angerechnet. Der Rechtsanspruch soll auch in den Ferien gelten, dabei können Länder eine Schließzeit bis maximal vier Wochen regeln.
Viele Kommunen halten sich aktuell noch dezent zurück, was eine mögliche Planung und Umsetzung angeht. In Heek ist das anders. Schon seit Monaten beschäftigen sich Verwaltung und Politik intensiv mit dem Thema. Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet. Doch wie ist der Stand?
Mehrere Varianten
Grundsätzlich würden mehrere Varianten diskutiert, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Anfrage der Redaktion berichtet. Und günstig werde es so oder so nicht. Im Rat fiel das Wort Millioneninvestition.
In der Diskussion stehen: Sanierung beider Grundschulen im Bestand, Abriss und Neubau beider Grundschulen am jeweils gleichen Standort oder aber Abriss beider Grundschulen und ein Neubau an einem zentralen Standort, sprich möglichst zwischen beiden Ortsteilen.

Bei letzterer Variante machte bereits die Kostenprognose von 20 bis 25 Millionen Euro die Runde. Bundeszuschüsse zum OGS-Ausbau sind vorgesehen. Dennoch haben Bildungsforscher Alarm geschlagen, dass die notwendigen baulichen Veränderungen eine große Herausforderung für viele Kommunen seien.
„Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Thema sehr intensiv“, macht Franz-Josef Weilinghoff deutlich. Da werde man auch noch länger und intensiv diskutieren, schließlich gehe es „um richtig viel Geld“.
Emotionales Thema
Aber: Der Zeitdruck wächst. Stichwort Planung, Ausschreibung und Umsetzung. Nach Informationen der Redaktion verdichten sich zudem die Anzeichen, dass es auf ein oder zwei Grundschulneubauten hinauslaufen könnte. Sprich, beide Grundschulen in der aktuellen Form aufgegeben werden.
Wichtig: Von offizieller Seite ist das (noch) nicht bestätigt. Vieles wurde und wird derzeit nicht-öffentlich beraten. „Schule ist immer ein hoch emotionales Thema“, bringt es der Bürgermeister auf den Punkt. Und: „Bisher waren es sehr gute Gespräche.“
Und er sieht zugleich die Landespolitik in der Pflicht. Diese sei schließlich für die Schulpolitik verantwortlich. Wichtig seien da auch mal klare Vorgaben für ein Raumkonzept. Entsprechend werde die Gemeinde auch noch (mal) das Gespräch mit dem Land/der Bezirksregierung suchen.
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