Ein verschließbares Fass, das im Waldboden vergraben war, diente einem Heeker (36) als Drogenversteck. Kiloweise lagerte er dort Amphetamin-Paste (Speed) ein. Monatelang ermittelte die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Münster gegen den Heeker. Verdeckt und mit Observation.
Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Münster ermittelte die Ermittlungsgruppe, bestehend aus Beamten der Polizei Münster und des Zollfahndungsamtes Essen, seit September 2022 gegen den Mann aus Heek wegen des Verdachts des Drogenhandels.
Drogenküche
Auf die Spur des Heekers kamen die Ermittler durch eigene Auswertungen und dadurch, dass der 36-Jährige immer wieder im Rahmen anderer Ermittlungsverfahren eine „unklare Rolle“ spielte, wie die Polizei Münster mitteilt.
Der Heeker stand demnach schon länger in Verdacht, Amphetaminöl aus den Niederlanden einzuschmuggeln, um dieses in einer „Drogenküche“ zu Amphetamin-Paste, dem sogenannten „Speed“, weiter zu verarbeiten.
Sehr vorsichtig vorgegangen
Wo sich diese Küche befindet, ist noch nicht klar, wie Polizei-Sprecherin Vanessa Arlt auf Anfrage der Redaktion sagt. „Wo die Drogen hergestellt wurden, wissen wir noch nicht.“ Dies sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Diese bestätigten in den zurückliegenden Wochen auch den Anfangsverdacht gegen den Heeker. Dabei ist dieser, das bestätigt die Polizei auf Nachfrage, sehr vorsichtig vorgegangen. „Er hat alles dafür getan, bloß nicht aufzufliegen“, so die Polizei-Sprecherin.

Doch die verdeckten Ermittler machten ihren Job. So stießen sie schließlich auch auf das Drogenversteck des Heekers. In einem Wald in Schöppingen hatte der 36-Jährige ein verschließbares Fass in den Boden eingegraben.
Anfang Januar 2023 entnahmen die Ermittler rund 13 Kilogramm Amphetamin-Paste aus dem „Erdbunker“. Diese war in mehrere Pakete verpackt. Laut Polizei hat dem Heeker beim Einlagern eine Steinfurterin (36) geholfen.
Verdeckte Ermittlerarbeit
„Die Ermittler haben komplett verdeckt gearbeitet“, betont Vanessa Arlt. Diese hätten die Drogen aus der Tonne genommen, um zu verhindern, dass das Rauschgift in Umlauf kommt. Danach seien der Heeker und das Versteck weiter oberserviert worden.
Der Tatverdächtige soll entsprechend nicht gewusst haben, dass es die Ermittler waren, die die Drogen aus seinem Versteck nahmen. „Er hat vermutlich gedacht, es sei ihm geklaut worden“, so die Polizei-Sprecherin.

Die Festnahme erfolgte vier Wochen später. „Die Ermittler warten gerade bei Rauschgiftdelikten auf einen passenden Moment“, erklärt die Polizei-Sprecherin. Dieser war am 29. Januar gekommen. Sowohl der Heeker als auch ein vermeintlicher Komplize (27) aus Bad Bentheim wurden verhaftet.
Die Festnahmen durch Spezialeinsatzkräfte erfolgten, nachdem sich die beiden Männer vier Kanister mit rund 33 Litern Amphetaminöl in den Niederlanden beschafft hatten und diese bei Gronau über die Grenze einschmuggeln wollten.
Genauer gesagt der Mann aus Bad Bentheim. Denn der Heeker war zuvor noch auf niederländischer Seite aus dem Schmugglerfahrzeug ausgestiegen und hatte sich mit einem Taxi nach Hause fahren lassen. Dort griffen die Spezialeinsatzkräfte zu.
Amphetaminöl
Mit dem geschmuggelten Amphetaminöl im Wert von fast 40.000 Euro hätten nach Berechnungen des Landeskriminalamtes weitere 57 bis 76 Kilogramm Amphetamin-Paste hergestellt werden können, also 367.220 „Konsumeinheiten“.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen in Heek und Bad Bentheim wurden 14.250 Euro Bargeld, 100 Gramm Haschisch, 150 Gramm Amphetamin-Paste und mehrere Mobiltelefone sichergestellt. Gegen beide Männer wurden vom Amtsgericht Münster Haftbefehle erlassen.
Auch bei der Komplizin aus Steinfurt erfolgten Dursuchungen, bei denen kleinere Mengen unterschiedlichster Drogen wie Marihuana, Haschisch, Amphetamin, Kokain, Ecstasytabletten und MDMA, gefunden wurden.
Die Ermittlungen dauern an.