Scherben, Spritzen und Müll Steffi Bosch (38) kritisiert Zustände in der Stiege

Steffi Bosch (38) kritisiert Zustände am Stiegen-Spielplatz
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Steffi Bosch (38) lebt gerne in der Gemeinde Heek. Auch im Stiegenpark ist die Heekerin täglich mit ihrer Hündin Koko unterwegs.

Gassirunde und ein Besuch der Hundewiese gehören fest zum Tagesablauf. „Es ist einfach ein so schöner Ort“, sagt die 38-Jährige. Doch auch ein Ort, der seine Schattenseiten hat. Gerade am Spielplatz-Unterstand tragen sich fragwürdige Dinge zu.

Schon länger beobachtet Steffi Bosch „das Treiben“, wie sie es nennt, um den Spielplatz herum. Oft säßen dort Gruppen von Jugendlichen und Männern, würden Alkohol konsumieren. Und offenkundig auch harte Drogen.

Anfang vergangener Woche, als die Heekerin mit ihrer Hündin auf Gassirunde war, fing es kräftig an zu regnen. Da die 38-Jährige schwer erkrankt ist und ein geschwächtes Immunsystem hat, wollte sie sich kurz am Unterstand unterstellen. Mit dem Hund an der Leine, versteht sich.

Spießrutenlauf

Doch das Vorhaben wurde zu einem Spießrutenlauf. Großflächig sei der Unterstand mit Glasscherben übersät gewesen. Obwohl ausreichend Mülleimer vorhanden sind. „Auch mehrere Spritzen lagen dort herum“, ärgert sich die Heekerin. Der Verdacht liegt nahe, dass damit harte Drogen gespritzt wurden. In unmittelbarer Nähe zu einem Spielplatz.

Auch der Müll fliegt herum, der Unterstand ist gezeichnet von Vandalismus. Inklusive Schmierereien auf Bänken und Tischen. „Muss das wirklich sein?“, fragt Steffi Bosch fassungslos. „Hier spielen Kinder. Muss erst etwas passieren, sich jemand verletzten, bis sich etwas ändert?“

Glasscherben auf dem Boden
Scherben am Unterstand gehören laut Aussagen vieler Heekern leider mittlerweile zum Alltag in der Stiege. Dabei gibt es ausreichend Mülleimer vor Ort. © Till Goerke

Ihren Ärger hat die Heekerin auch in einer örtlichen Facebook-Gruppe Luft gemacht – und dafür jede Menge Zuspruch erhalten. Auch andere Heeker berichten dort von Männern, die sich dort Drogen spritzen würden. Und bezeichnen dies als „unverantwortlich“ und „fragwürdig“.

Auch an die Redaktion wurden zuletzt immer wieder Beschwerden herangetragen. Die Situation in der Stiege – gerade in den Abend- und Nachtstunden – sei „wirklich schlimm“ geworden, hieß es dabei stets. „Nachts würde ich da gar nicht langlaufen“, sagt Steffi Bosch konsterniert. Man könne ja nie wissen, ob man da „angepöbelt“ werde.

Dass gerade der Spielplatz-Unterstand immer wieder Personengruppen ohne „Benimm“ anzieht, belegen etliche Vorfälle in der Vergangenheit. Graffiti-Schmierereien samt Hakenkreuz (der Staatsschutz ermittelte), wüster Vandalismus in Form blinder Zerstörungswut, eine auseinandergenommene SpieleBoxx und etliche Einbrüche in eine angrenzende Laube.

Steffi Bosch wünscht sich im Namen „vieler Bürger“, dass es in der Stiege mehr Kontrollen gibt. Auch in den Abend- und Nachtstunden. Was also sagen die Gemeinde und das Ordnungsamt? Und die Polizei? Gibt es überhaupt Kontrollen? Und gibt es einen Plan, wie man für Besserung sorgen könnte?

Spielplatz in der Stiege
Warum die Pfeiler der Dachkonstruktion am Unterstand beschädigt werden, wissen wohl nur diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Es ist auch nur die Spitze des Eisberges. © Till Goerke

Die Kreispolizeibehörde Borken stellt auf Nachfrage klar, dass die Polizei „grundsätzlich in allen Parks präsent“ sei. Entsprechend werde auch der Stiegenpark „bestreift“. Aber: Der Polizei lägen keine Erkenntnisse zum Thema Spritzen und Drogenkonsum in der Stiege vor.

Daher appelliert die Polizei eindringlich: Jeder, dem Drogenkonsum vor Ort auffällt oder sonst Verdächtiges beobachtet, solle „nicht zögern“, umgehend die Polizei darüber zu informieren. Auch über den Notruf (110).

Ordnungsamt im Einsatz

Die Gemeinde selbst zeige mit den Ordnungsamt-Mitarbeitern „zu unterschiedlichen Zeiten“ Präsenz, betont Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Anfrage. Die Geschichte mit den Spritzen bezeichnet er als „Katastrophe“. In der Vergangenheit habe es so etwas schon mal gegeben.

Und der Bürgermeister sichert zu, dass das Ordnungsamt nun „noch mal mehr“ ein Auge darauf haben werde. Gerade jetzt, wo der Sommer beginne und dieser zum Verweilen im Freien einlade.

Steffi Bosch hofft, dass sich schnell eine Besserung einstellt. Die Zeiten, dass die 38-Jährige mithilfe von Bekannten vor Ort selbst Unrat, Scherben und Spritzen wegräumt, sollen der Vergangenheit angehören.

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