In Kürze startet das Event Stadtradeln wieder. Vom 1. bis 21. Mai geht es wieder darum, möglichst viele Alltagswege mit dem Rad zurückzulegen und so CO₂ einzusparen. Wie schon in den Vorjahren macht auch Heek wieder mit. Doch im Vorfeld war dieses Mal einiges anders. Es knirschte mächtig.
Bisher war es immer so, dass die Gemeinde Heek „einfach so“ teilnahm. Doch in diesem Jahr wurde darüber extra ein politischer Beschluss gefasst. Dabei stieß dieser Vorstoß seitens der Verwaltung – federführend über Mäkkes Schindler – auch auf deutliche Gegenwehr in der Lokalpolitik.
Empörung
Nicht, was die Teilnahme betrifft. Auch nicht, dass es eine mediale Begleitung und eine Bewusstseinsförderung für die Idee der Kampagne des Klima-Bündnisses gibt. Doch der Verstoß der Verwaltung, die Lokalpolitik aktiv mittels Beschluss in das Stadtradeln einzubinden, sorgte für Empörung.
Denn die Verwaltung forcierte, dass die Lokalpolitik beschließt, dass es eine „verpflichtende Anmeldung“ der Fraktionen für das Stadtradeln gibt. Die Idee dahinter: Die Ratsmitglieder agieren als Vorbilder, die so die Bürger zur Teilnahme motivieren sollen.
Darüber hinaus sollte jede Fraktion eine Person als „Stadtradeln-Star“ ernennen, die sich verpflichtet, während des Aktionszeitraums kein Auto zu nutzen und somit die Gemeinde in besonderer Weise repräsentiert.
Vorschläge, die der Verwaltung in der dazugehörigen Ratssitzung verbal um die Ohren flogen. Obwohl Mäkkes Schindler mit Nachdruck betonte, dass die Politik eben Vorbild in Sachen Klimaschutz sein müsse.
Bürgermeister greift ein
Die CDU-Fraktion bezeichnete die Vorschläge als „übergriffig“. Auch das Dinkelbündnis war über die „drastische Wortwahl“ irritiert. Und auch SPD und FDP konnten sich mit der „Verpflichtung der Lokalpolitik“ nicht anfreunden.
Ehe es zu laut und hektisch in der Sitzung wurde, griff Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff mit einem Machtwort ein. „Wir müssen die Sache auch nicht heißer kochen, als sie ist.“ Der Verwaltungschef bremste Mäkkes Schindlers Eifer aus, sodass sich die Wogen wieder glätteten.
Zuvor fand Mäkkes Schindler aber noch klare Worte, die das eigentliche Dilemma des Stadtradelns aufzeigten. Denn es gehe nicht darum, nach Feierabend extra viele Kilometer zu sammeln, sondern im Alltag das Auto stehenzulassen. Also dieses gegen das Rad zu tauschen.
Wenn man in der Freizeit Kilometer sammele – womöglich noch mit dem Pedelec, das nicht mit grünem Strom geladen wurde – und dann davon spreche, man habe CO₂ eingespart, sei das nicht zielführend im Sinne der Kampagne. Diese sei eben „kein Wettkampf um die meisten Kilometer“.