Von der Frischwasserfront gibt es in Heek gute Nachrichten. Die Gebühr ist zum Jahreswechsel je verbrauchtem Kubikmeter leicht gesunken. Anders sieht es hingegen bei der Schmutzwasser- und der Niederschlagsgebühr aus. Beide sind im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Teils deutlich.
Täglich verbraucht jeder viele Liter Frischwasser und produziert so auch Schmutzwasser: Toilette, Dusche, Spülmaschine usw. Die Menge des Schmutzwassers entspricht jener des Frischwassers. Der Wasserzähler im Haus hält fest, wie viel Frischwasser binnen eines Jahres verbraucht wird.
Plus von 24 Cent
Das Frischwasser kauft die Gemeinde ein und verteilt es über das Leitungsnetz an die Haushalte. Den umgekehrten Weg geht das Schmutzwasser, das über die Kanalisation in die Kläranlagen geleitet und dort gereinigt wird.
Für die Instandhaltung des rund 90 Kilometer langen Kanalnetzes erhebt die Gemeinde die Schmutz- bzw. Kanalnutzungsgebühren. Die betragen 2025 je Kubikmeter 3,63 Euro (2024: 3,39 Euro). Macht ein Plus von 24 Cent.

Laut Verwaltung haben „insbesondere die Vorgaben der Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen“ dazu geführt, dass es für die Heeker Bürger teurer wurde.
Denn die Verordnung sieht auch vor, dass das gesamte Kanalnetz – in der Dinkelgemeinde gut 90 Kilometer lang – mittels Kanalfernsehuntersuchung überprüft werden muss. Dieser finanzielle Mehraufwand wirkt sich entsprechend auf die Gebührenhöhe für die Verbraucher aus.
Kostenweitergabe
Die Gemeinde bereichert sich nicht an den erhöhten Gebühren. Das Landeswassergesetz weist dieser die Aufgabe der Abwasserbeseitigung zu. Dafür betreibt die Gemeinde das Abwasserwerk in Wichum samt des Kanalnetzes.
Die Kosten dafür – so auch für die Energie, die für den Betrieb des Klärwerkes benötigt wird – werden eins zu eins an die Heeker Haushalte weitergegeben. Das Wasserwerk darf keinen Gewinn erzielen. Die Gebühren dienen ausschließlich der Refinanzierung der entstandenen Kosten.
Der Wasserverbrauch in einem 4-Personen-Haushalt in Deutschland beträgt pro Jahr durchschnittlich rund 180.000 Liter (180 Kubikmeter). Entsprechend hoch ist auch das Schmutzwasser, das anfällt. Macht mit Blick auf die erhöhten Gebühren Mehrkosten von rund 43 Euro pro Jahr und Haushalt.
Anstieg von 2 Cent
Auch die Niederschlagsgebühr, die 2025 im Vergleich zu 2024 von 0,41 Euro je Quadratmeter gebührenpflichtiger Grundstücksfläche (bebaut oder befestigt) auf 0,43 Euro angestiegen ist, dient der Refinanzierung der Kosten.
Der Niederschlag wird durch Regenrinnen und Abflüsse in ein Abflusssystem geleitet, ähnlich der Kanalisation. Dieses muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Das verursacht Kosten, so ergeben sich die Gebühren.
Wichtig: Werden auf einem Grundstück zusätzliche abflusswirksame Flächen, also jene, für die Gebühren gezahlt werden müssen, angelegt, muss die Gemeinde darüber informiert werden. Gleiches gilt – schon im finanziellen Eigeninteresse der Eigentümer – wenn Flächen entsiegelt werden.