Der Wirtschaftsstandort Heek floriert. Die Gewerbesteuer sprudelt. Das Industriegebiet Heek-West an der Ahauser Landstraße ist dabei das Aushängeschild der Gemeinde. Doch die Kreuzung Heek-West/B70/A31 stößt mittlerweile an Grenzen. Darum soll jetzt nachgebessert werden.
Viele dürften sich noch an die Großbaustelle im Jahr 2019 erinnern, als dieser Knotenpunkt umfangreich ausgebaut wurde und lange gesperrt war. Danach war erst mal wieder alles im Lot. Doch der laut Verwaltung „ungeplant schnelle Fortschritt des Industriegebiets“ änderte das Bild wieder.
Grenzen erreicht
Mittlerweile stoße – gerade zum Feierabend am späten Nachmittag – der Kreuzungsbereich „an seine Grenzen.“ Lange Autoschlangen auf der Benzstraße seien keine Seltenheit.
Problem: Es gibt nur eine Spur aus dem Industriegebiet hinaus. Egal ob man Richtung Ahaus, Richtung Heek oder auf die A31 möchte. In Verbindung mit der Ampelschaltung liegt es auf der Hand, dass es Rückstaus gibt.

Das wiederum hat laut Verwaltung zur Folge, dass der „Schleichverkehr“ über die Wirtschaftswege Ahauser Damm und Im Kuckuck „massiv zugenommen“ hat. Nicht im Sinne des Erfinders. Zumal es gerade bei der Auffahrt auf die Ahauser Landstraße schon des Öfteren zu brenzligen Situationen gekommen ist, wie diese Redaktion beobachtet hat.
Um diesem Schleichverkehr einen Riegel vorzuschieben, soll jetzt an der Ausfahrt Benzstraße nachgebessert werden. Die Lokalpolitik hat dafür bereits grünes Licht gegeben. Die Ausfahrt soll um eine Rechtsabbiegerspur, die in die Ampelschaltung integriert ist, erweitert werden.
Kosten: 250.000 Euro
Dies soll den Rückstau in das Industriegebiet hinein reduzieren und ein schnelleres Ausfahren ermöglichen. Da es sich bei der Benzstraße um eine Gemeindestraße handelt und somit die Gemeinde für das erhöhte Verkehrsaufkommen verantwortlich ist, muss diese die Kosten des Ausbaues tragen.
Veranschlagt sind dafür 250.000 Euro, die im Haushalt 2025 eingestellt sind. Auf Nachfrage dieser Redaktion, ob die Maßnahme denn auch tatsächlich noch in diesem Jahr umgesetzt werde, teilt das Heeker Bauamt mit: „Ob sie noch in diesem Jahr umgesetzt wird, hängt [...] vom weiteren Planungsprozess sowie der Ausschreibung ab.“

Idealerweise soll der Bau der Rechtsabbiegerspur aus Synergieeffekten mit dem Bau der geplanten Bushaltestellen im selben Bereich kombiniert werden. Denn nach Jahren der Diskussionen wird das Industriegebiet auch endlich an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Laut Heeker Verwaltung war der Regionalverkehr Münsterland (RVM) lange von der Idee nicht so begeistert. Mittlerweile jedoch hat ein Umdenken stattgefunden. Der Clou für die Gemeinde: Für diesen Bau stehen 360.000 Euro Fördergelder (Baukosten: 400.000 Euro) in Aussicht.
Wenn nach Fertigstellung tatsächlich der ein oder andere, der in Heek-West beschäftigt ist, so auf den ÖPNV umsteigen würde, wäre dies eine weitere Entlastung für den neuralgischen Kreuzungsbereich Heek-West/B70/A31.
Was dann nur noch fehlt, ist ein Radweg im Industriegebiet. Ob es diesen einmal geben wird, ist offen. Die Verwaltung sicherte der Lokalpolitik aber bereits zu, das Thema auf dem Schirm zu behalten.