In der Heeker Ratssitzung Ende November 2024 hat es richtig gescheppert. Eine neue Eskalationsstufe wurde erreicht. Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff schmiss Ratsherr Ralf Weichert nach angeblichen Verfehlungen aus der Sitzung. Für diesen ist das Thema aber noch lange nicht abgehakt.
Dass es in den politischen Sitzungen in Heek auch mal lauter und emotionaler wird, ist bekannt. Ebenso, dass sich der Bürgermeister und der Dinkelbündnis-Ratsherr sich nicht mehr wohlgesonnen gegenüberstehen.
Rat bestätigt Vorgehen
Und doch war der Situngsrauschmiss des DB-Herren ein Novum in Heek. Im nichtöffentlichen Teil waren die beiden Betroffenen verbal scharf aneinander geraten. Über die Details ist wegen der Nicht-Öffentlichkeit wenig bekannt. Es soll um Unterstellungen und die Redehoheit gegangen sein.
Fakt ist, dass der Bürgermeister gegen den DB-Ratsherren binnen 30 Sekunden drei Ordnungsrufe aussprach und ihn dann des Saales verwies. Die Rechtmäßigkeit dieses Vorgehen bestätigte der Rat später in einer geheimen Abstimmung in einer Sondersitzung am 27. Dezember 2024 mehrheitlich.

Unmittelbar nach dieser Sondersitzung kündigte Ralf Weichert an, alles juristisch auf Rechtmäßigkeit prüfen zu wollen. Seit dieser Aussage sind jetzt knapp acht Wochen vergangen. Zuletzt wurde diese Redaktion immer wieder darauf angesprochen, was denn nun Stand der Dinge dabei sei.
Anlass genug, um beim DB-Ratsherren nachzufragen, wie es aussieht. Telefonisch erreicht die Redaktion Ralf Weichert. Dieser zeigt sich von der Nachfrage nicht überrascht. Im Gegenteil. Auch ihn hätte schon so mancher angesprochen, ob er denn nun noch etwas unternehme oder nicht.
„Rechtslücke“
Bevor es darauf eine Antwort gibt, äußert Ralf Weichert seine Irritation darüber, dass er als gewähltes Ratsmitglied die Überprüfung eines Disputes, der sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Lokalpolitiker ereignet habe, aus eigener Tasche zahlen müsse. Klare Ansage: „Da sehe ich eine Rechtslücke.“
Und dabei gehe es am Ende nicht nur um ein paar Hundert Euro, sondern um deutlich mehr. Anwaltskosten und mögliche Prozesskosten gehörten dazu. Eine anwaltliche Beratung hat sich Ralf Weichert aber dennoch schon mal eingeholt, wie er berichtet. Unversucht möchte er nichts lassen.
Dass er am Ende auch einen „langen Atem“ brauchen werde, sei ihm bewusst. Darauf habe auch sein Anwalt hingewiesen. Gibt es also einen Rückzieher? Offen. Die „genaue Prüfung“ sei noch nicht abgeschlossen, wie der DB-Ratsherr betont. Der Austausch mit seinem Anwalt liefe weiterhin.
Bei der Verwaltung lässt man sich davon „nicht aus der Ruhe bringen“, wie der Bürgermeister bereits im Dezember 2024 auf Nachfrage klarstellte. Vieles ist aktuell ohnehin noch in der Schwebe. Nur eines scheint klar: Das letzte Wort in diesem Disput ist wohl noch nicht gesprochen.