Die Brinkstraße in Heek

© Till Goerke

Planerisches Dilemma beschäftigt Heeker Ausschuss für Bauen und Planen

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Der Bereich Ahler Straße/Brinkstraße/Markt ist zu schmal für einen echten Radweg. Der Ausschuss für Bauen und Planen hat sich mit diesem Problem in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

von Bernd Schäfer

Heek

, 08.05.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schon 2018 hatten Anlieger den Antrag an Bürgermeister und Rat gestellt, sich mit der von Lastwagen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen stark befahrenen Straße Ahler Straße/Brinkstraße/Markt zu beschäftigen und eine Sperrung für Lastwagen über 3,5 Tonnen, ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern und eine Rechts-vor-Links-Regelung sowie eine Sanierung der Fahrbahndecke zu prüfen.

Überarbeitete Varianten vorgestellt

Ende 2019 wurden vom Büro Martinko erste Planungsvarianten vorgestellt, die in der Politik allerdings nicht auf Begeisterung stießen, weil dem Fahrradverkehr zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Am Mittwochabend stellte Nina Martinko nun überarbeitete Varianten vor.

Dabei zeigte sich schnell das planerische Dilemma: Eine stärkere Bevorteilung von Zweiradfahrern bedeutet in diesem Bereich zwangsläufig eine starke Einschränkung für den PKW- und LKW-Verkehr: „Sie müssen entscheiden, ob Sie Radfahrern eine schöne Strecke bieten oder ob Sie Autos bevorteilen wollen“, machte die Planerin den Ausschussmitgliedern deutlich, dass die Straßenbreite und -klassifizierung nicht viele Möglichkeiten für die Gestaltung lasse.

Keine rote Fläche

So sei zum Beispiel ein Tempo-30-Limit nicht gestattet. Auch ein rot eingefärbter Fahrradschutzstreifen komme nicht in Betracht, dafür würde der verbleibende Straßenraum zu schmal. Lediglich eine gestrichelte Markierung gäben die Vorschriften her. Eine rot abgesetzte Fläche dürfe nämlich niemals von Autos befahren werden, bei nur rund 4,50 Metern verbleibender Fahrbahnbreite sei das im Begegnungsverkehr mit Lastwagen aber unvermeidlich.

Auch die Anlage von Parkzonen sei bei der geringen Breite kritisch – dafür müsste der Fahrradschutzstreifen unterbrochen werden. Um die Straße als Abkürzung weniger attraktiv zu machen, könnten einseitig in die Straße ragende Baumscheiben eingeplant werden, die den Begegnungsverkehr erschweren und bremsen.

Baumtore kommen weg

Die bestehenden Baumtore sollen dagegen weichen: Sie würden erst recht zum Rasen verleiten, wenn Fahrer aus beiden Richtungen versuchen, die Engstelle als erster zu passieren. Für die Abstimmung einigten sich die Ausschussmitglieder zunächst auf den Vorschlag, nur die Straßendecke zu erneuern und einen Fahrradschutzstreifen zu markieren. Mit diesem Beschluss kann die Detailplanung eingeleitet werden, in der dann zum Beispiel die Lage und Anordnung der Baumbeete diskutiert werden können.

Planungsrechtlich läuft die Maßnahme unter „Sanierung“, die Anwohner werden nicht an den Kosten in Höhe von rund 550.000 Euro beteiligt.

In einer zweiten Abstimmung wurde die Verwaltung beauftragt, die Kosten für die Sanierungsmaßnahme der Nikolaus-Schaten-Straße zu ermitteln.

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