Party-Gag ist eine Straftat Gestohlene Ortschilder sind keine Heeker Besonderheit

Party-Gag ist eine Straftat: Ortsschildklau nicht nur in Heek
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Der Diebstahl mehrerer Ortseingangschilder in Heek und Nienborg macht der Dinkelgemeinde zu schaffen. Der Schilderkklau geht aber auch in den Nachbarstädten und Gemeinden um, wie ein Blick in unser Archiv zeigt.

In den Jahren 2021 und 2022 kam es in den Ortsteilen von Ahaus zu einer Serie von Diebstählen von Ortseingangs- und Straßenschildern. Mehrere Schilder verschwanden, darunter eins in Graes, drei in Wessum und sogar neun in Alstätte, darunter auch ein Hinweisschild für die Gewichtsbegrenzung einer Brücke.

Kreisweit wurden nach Angaben von Karlheinz Gördes, Pressesprecher des Kreises, allein 2021 rund ein Dutzend Schilder gestohlen. Die Täter wurden in den allermeisten Fällen nicht ermittelt. Bundesweit werden jährlich etwa 1,6 Millionen Verkehrsschilder ersetzt. Die allermeisten, weil sie abgewettert oder anderweitig beschädigt sind.

Nicht immer kommen die Täter unerkannt davon: Polizeibeamte kontrollierten in der Silvesternacht 2020 gegen 3 Uhr zwei Radfahrer auf der Fuistingstraße Ahaus. Neben den beiden 16-Jährigen lag ein mit Jacken abgedecktes Ortseingangsschild aus Wessum. Die beiden Jugendlichen gaben an, dass sie das von ihnen gefundene Schild bei der Polizei Legden abgeben wollten. Die Polizisten glaubten dieser Ausführung allerdings nicht.

2019 verschwanden ein Ortsschild und ein Tempo-30-Schild in Südlohn. Der damalige Bürgermeister Christian Vedder erklärte, dass es sich um eine neue Entwicklung handelt, da bisher vor allem provisorische Schilder bei Baustellen gestohlen wurden. Ein weiterer Vorfall ereignete sich 2014 in Stadtlohn-Wenningfeld. Auch dort wurde ein Ortsschild gestohlen.

Ortseingangsschild mit Schreibfehler
In Alstätte wurde nach einem Diebstahl ein neues Ortsschild mit dem Aufdruck „Altstätte“ montiert. Das machte schnell die Runde durch die Sozialen Medien. Kurios: Das Schild hing keine 24 Stunden, dann war es geklaut. © Privat

Was auf den ersten Blick vielleicht amüsant klingt, hat aber einen ernsten Hintergrund. „Das ist Diebstahl und natürlich strafbar. Es ist kein Scherz, sich so ein Schild in den Partykeller zu hängen“, machte Kreispolizei-Pressesprecher Frank Rentmeister in vorangegangenen Fällen unmissverständlich klar.

Laut dem Bußgeldkatalog drohen den Tätern Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen. Als Tatbestände kommen abhängig von den Umständen der Tat vor allem Diebstahl, Sachbeschädigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr infrage.

Kuriosum in Alstätte

Darüber hinaus werden die Gemeinden mit zusätzlichen Kosten für die Ersatzbeschaffung und Montage der gestohlenen Schilder konfrontiert. Schließlich müssen diese die fehlenden Verkehrszeichen ersetzen. Die Kosten belaufen sich dabei auf 400 Euro zuzüglich der Ausgaben für die Montage.

Kuriosum am Rande: Ein gestohlenes Ortseingangschild in Alstätte wurde 2021 durch ein neues Schild ersetzt - allerdings mit einem Schreibfehler. Auf dem Schild stand „Altstätte“ statt „Alstätte“. Doch das Schild hing nicht lang. Es wurde ebenfalls gestohlen.