Parkverbot auf Hauptstraße Anwohner sind noch nicht zufrieden

Anwohner sind nicht zufrieden über Parkverbot-Lösung von 2023
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Um die Mittagszeit am Montag und Dienstag tröpfelt der Verkehr ganz entspannt durch die Hauptstraße in Nienborg. Zwar parken einige Autos direkt an der Straße und einige in den vorgesehenen Parkbuchten. Keines steht im Halteverbot und der Verkehr scheint nicht behindert zu sein. Doch zu anderen Zeiten, so Anwohner, entstehe Chaos. Der Verfasser einer anonymen Zuschrift an die Münsterland Zeitung berichtet von viel Verkehr „gerade zu Stoßzeiten wie morgens von 7 bis 8 Uhr und 15 bis 17 Uhr“ und Verkehrschaos.

Er fordert markierte Parkzonen auf der Hauptstraße, denn es komme zu brenzligen Situationen, vor allem, wenn am Ortseingang Richtung Heek bis zu acht Pkw parkten oder zu viele Pkw an der Kantine der Landesmusikakademie. Vor allem für Busse und Lkw sei es schwierig. An den erwähnten Stellen ist bisher kein Halteverbot. Als weiteres Problem sieht der Verfasser die Begrenzung der Parkzeit auf dem Parkplatz beim Wilden Bernd auf drei Stunden. „Seitdem parken die Anwohner auf der Straße“, schreibt er.

Auch Heike Wieland, die Gardinen Wieland betreibt, kennt Situationen auf der Hauptstraße, wenn beidseitig parkende Autos den Verkehrsfluss behindern. „Da war Stau und Gehupe. Da ging nichts mehr“, erinnert sie sich. Doch insgesamt sei die Lösung annehmbar. „Die Situation ist schwierig. Du kannst es nicht allen recht machen“, sagt sie. Die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes käme oft vorbei, um das Parkverbot durchzusetzen. Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer sagt auf Anfrage der Münsterland Zeitung: „Wir lassen dort kontrollieren und haben jetzt keine übermäßigen Verstöße festgestellt.“

Heike Wieland
Heike Wieland kann die Parkbucht vor ihrem Laden nutzen, um Werkzeug, Leitern und Gardinen ein- und auszuladen. Manchmal ist diese jedoch schon besetzt. © Andreas Bäumer

Problem liegt tiefer

Die Park- und Halteverbotszonen befinden sind stückweise auf beide Straßenseiten verteilt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist für die Planung der Landesstraße verantwortlich und hat die Verbote vor allem eingerichtet, damit der Verkehr fließen kann. Die Gemeinde Heek hatte damals auch über markierte Parkbereiche nachgedacht. Diese Idee hat sich nicht durchgesetzt.

In Gesprächen mit Wieland und weiteren Anwohnern stellt sich ein weiteres Problem heraus. Es gibt einige Anwohner mit Zufahrten und Garage. Diejenigen, deren Häuser dies nicht haben, müssen die Hauptstraße nutzen oder weiter weg parken. Zu manchen Häusern gehören mehrere Fahrzeuge, und es bedarf nachbarschaftlicher Absprachen, um sich nicht ins Gehege zu kommen. Das läuft nicht immer perfekt

Sabine Nöldermann, die stellvertretende Bauamtsleiterin, ist sich dieser „historisch gewachsenen Situation“ bewusst und sagt, dass man versucht habe „allen gerecht zu werden“, also sowohl den Anwohnern und als auch den Durchfahrenden. Sie verweist außerdem darauf: „Es ist eine Landesstraße und da haben wir nicht so großen Einfluss.“ Immerhin habe die Gemeinde es Ende des vergangenen Jahres geschafft, die offizielle Umleitung der Autobahn nicht mehr durch Nienborg, sondern durch Heek zu führen. Leider würden Navigationssysteme dieser Neubeschilderung nicht unbedingt folgen.