Nur wenige Heeker arbeiten innerhalb der Gemeinde Eine Stadt im Pendlerfokus

Nur wenige Heeker arbeiten innerhalb der Gemeinde
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Dass Heek zu den kleineren Gemeinden im Kreis Borken gehört, ist bekannt. Dass die Heeker zur Arbeit deshalb eher in die größeren Städte der näheren Umgebung pendeln, ist dahingehend auch keine Überraschung. Dennoch kommt es durchaus unerwartet, dass im Jahr 2021 nur ein knappes Fünftel der Einwohner innerhalb der eigenen Gemeinde arbeitete.

Das geht aus der kürzlich veröffentlichten Pendler-Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen hervor, die traditionell im Spätherbst des folgenden Jahres online gestellt wird. Demnach lebten in 2021 8675 Menschen in Heek, nur 1774 Beschäftigte davon arbeiteten innerhalb der Gemeindegrenzen. Das waren ein paar weniger als im Vorjahr (1805), aber weiterhin knapp mehr als 20 Prozent der gesamten Einwohnerzahl.

Mehr Aus- als Einpendler in Heek

Dagegen haben sich sowohl die Zahl der Einpendler, also die Menschen, die von außerhalb zum Arbeiten nach Heek kommen, als auch der Auspendler etwas erhöht. In 2020 pendelten noch 2379 Arbeitende in Heek ein, ein Jahr später bereits 112 mehr (2491). Allerdings fuhren auch 3310 Beschäftigte aus der Gemeinde heraus, im Vorjahr waren es derer 3229. Damit entstand ein sogenanntes Pendelsaldo, also die Differenz zwischen Aus- und Einpendlern, von 819 Erwerbstätigen.

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass sich die Mehrheit der Wohnorte von Einpendlern nach Heek nur wenig verändert hat. Die meisten Arbeitenden, die nicht aus Heek kamen, aber dort arbeiteten, wohnten in Gronau (555). Das waren etwas mehr als noch im Vorjahr (547). Auch die Zahl der Ahauser, die in Heek ihr Geld verdienten, ist ein wenig gestiegen. 2021 waren es 517, 2020 sieben weniger.

Auf Platz drei der „liebsten Wohnorte“ für Einpendler hat sich allerdings im Jahr 2021 eine Änderung ergeben. Legden und Ochtrup hatten sich 2020 den Rang noch mit 133 Beschäftigten geteilt, doch in der aktuellen Statistik zog Ochtrup mit 153 Erwerbstätigen vorbei. Auch die Legdener verzeichneten ein Plus (144). Dahinter rangierten die Kommunen Schöppingen (133), Metelen (108) und Stadtlohn (70).

Ahaus und Gronau tauchten auf der Seite der Auspendler aus Heek ebenfalls ganz oben auf, allerdings in anderer Reihenfolge. Wie schon im Vorjahr pendelten die meisten Heeker in 2021 nach Ahaus, um dort zu arbeiten. Das machten mit 1189 Menschen sogar mehr als doppelt so viele wie in Richtung Gronau. In der Vorstatistik waren es etwas weniger (1178).

Gronau und Ahaus beliebt

Dennoch festigte Gronau Platz zwei der Tabelle mit 502 Heeker Auspendlern. Das waren nicht nur neun Arbeitende mehr als im Vorjahr, sondern insgesamt etwa 350 Erwerbstätige mehr als diejenigen, die es beruflich nach Münster zog. 149 Menschen mit dem Wohnort Heek fuhren durchschnittlich 41,2 Kilometer zu ihrem Arbeitsort in die Großstadt im Süd-Westen.

Nur etwas weniger Erwerbstätige pendelten nach Ochtrup (143), Vreden (115) und Stadtlohn (103). Auch die Auspendlerzahl in Richtung Coesfeld war dazu dreistellig. Interessant: Ins nahe gelegene Metelen pendelten verhältnismäßig wenig Heeker Arbeitende (42).

Dass viele Menschen außerhalb ihrer eigenen Kommunengrenzen arbeiteten, war in Heek dabei kein besonderes Phänomen, sondern auch im ganzen Bundesland beobachtbar. Laut der Statistik seien 2021 gleich 4,8 Millionen Menschen in eine andere Stadt oder Gemeinde gependelt, nur 4,3 Millionen Erwerbstätige blieben zum Arbeiten „vor der eigenen Haustür“. Die meisten Einpendler in Nordrhein-Westfalen zog es nach Köln, Düsseldorf und Essen.

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