Nienborgerin Anni Rosery (87) gestorben „Ein fantastischer Mensch“

Nienborgerin Anni Rosery (87) gestorben: „Ein fantastischer Mensch“
Lesezeit

Anni Rosery ist am 16. Dezember 2022 nach längerer Krankheit im Kreise ihrer Familie gestorben. Sie wurde 87 Jahre alt.

Ihr Leben war geprägt von Engagement und gelebter Nächstenliebe. Anni Rosery verstand es auf vielfältige Weise, zum „Türöffner“ für viele Bürgerinnen und Bürger aus der Dinkelgemeinde zu werden.

Nie Bodenhaftung verloren

Landrat Dr. Kai Zwicker, 1999 bis 2009 Bürgermeister der Gemeinde Heek, sagte einmal über sie: „Anni Rosery ist ein fantastischer Mensch“. Dabei verlor Anni Rosery niemals die Bodenhaftung. Sie fühlte sich „ihrem“ Ort und ihren Mitmenschen zeit ihres Lebens verbunden.

Vor über 40 Jahren rief sie die karitative Einrichtung „Familie in Not“ in Nienborg ins Leben. Als Vertrauensfrau war sie stets für jene da, die plötzlich in Not geraten waren und schnelle, unbürokratische Hilfe benötigten. Aufeinander im Ort aufzupassen war für sie eine Herzensangelegenheit.

Erste Frau im Rat

Auch in das Vereinsleben hat sich Anni Rosery gerne und viel eingebracht. Jahrzehntelang war sie etwa im Nienborger Kirchenchor aktiv. Und auch die Lokalpolitik hat sie über viele, viele Jahre mitgeprägt. Zusammen mit Hildegard Thüner war Anni Rosery die erste Frau im Gemeinderat.

Ein starkes Zeichen in der „Männerdomäne“ Politik. Ihre Arbeit wurde dabei stets geschätzt. Unermüdlich setzte sich Anni Rosery auch in der Lokalpolitik für die Interessen der Bürger ihres Ortes ein.

Die Politik brachte sie teilweise in arge Gewissensnöte, weil sich bei Ratsentscheidungen nicht alles unter einen Hut bringen ließ. Das Gesamtwohl der Gemeinde verlor sie aber dennoch nie aus den Augen.

Fast 50 Jahre war sie Mitglied der CDU. Von 1975 bis 2004 gehörte die Christdemokratin dem Rat an. Von 1984 bis 2004 war sie stellvertretende Bürgermeisterin. Viele Jahre war sie zudem Vorsitzende des Sozialausschusses.

Bundesverdienstkreuz

Jenen zu helfen, die es nicht so leicht haben im Leben, war bei all ihrem Engagement das Leitmotto. Für ihren Einsatz mit Herz wurde Anni Rosery 1999 vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

2004 verlieh ihr der Gemeinderat die Auszeichnung „Ehrenbürgermeisterin“. Beide Auszeichnungen nahm die Nienborgerin gerne an, weil diese ihr zeigten, „dass meine Arbeit geschätzt wurde“.

Und sie hinterließ der Nachwelt jüngst noch ein ganz besonderes, persönliches Buch. Passend zum Clemensmarkt 2022 wurde ihr Werk „Nienborg. Erinnerungen quer Beet ... solange meine Erinnerung reicht!“ fertig.

In diesem hat Anni Rosery einen Teil ihrer Erinnerungen festgehalten: wahre Begebenheiten, authentisch, ein Teil Nienborger Zeitgeschichte der vergangenen knapp 90 Jahre.

Der Erlös war für die Ausstattung und Einrichtung der Vereinsräume innerhalb des Projekts Landesburg Nienborg vorgesehen. Einem großen Zukunftsprojekt. Anni Rosery lag ihre Heimat einfach bis zuletzt am Herzen.

Anni Rosery schreibt Buch: Nienborger Zeitgeschichten auf 76 Seiten

Sicherung des Industriegebietes Heek-West: Hotels und Pensionen verboten

Mehrbelastung für Heeker Haushalte: Schmutzwasserentsorgung wird teurer