Nienborger Krippe in der St.-Peter-und-Paul-Kirche wechselt bis Heiligabend

© Bernd Schäfer

Nienborger Krippe in der St.-Peter-und-Paul-Kirche wechselt bis Heiligabend

rnKrippen-Ausstellung

Viele Jahre lang war der Aufbau der Krippe in der Nienborger St.-Peter-und-Paul-Kirche eine Sache für Männer. Das hat sich geändert. Und auch das Krippenbild ändert sich mehrmals.

von Bernd Schäfer

Heek

, 23.12.2019, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jahrzehnte lang war der Aufbau der Krippe in der Nienborger St.-Peter-und-Paul-Kirche reine Männersache. Inklusive der Dekoration mit Ställen, Stroh, Tieren und Figuren. „Aber für diese Sachen ist eine Frau einfach besser geeignet“, meint Elisabeth Schwietering.

Den gleichen Gedanken hatten irgendwann wohl auch die Männer des Krippenteams, das dafür sorgt, dass die Darstellung der Geburt des Jesuskinds pünktlich zum dritten Advent in der Kirche steht. Erst durfte die damalige Küsterin Klärchen Gärtner ihre kreative Ader einbringen, die fragte dann vor sechs Jahren, ob Elisabeth Schwietering nicht die Gestaltung übernehmen wolle.

Auf 13 Figuren kann der Krippenverein zurückgreifen

Die wollte – und wartet seitdem jedes Jahr schon sehnsüchtig auf das Konzert des Musikvereins am zweiten Adventssonntag. Denn erst danach kann es mit dem Krippenbau losgehen.

Der ist wie eh und je der Job des Krippenvereins. Aber wenn alles aufgebaut ist und alle Stromkabel verlegt sind, übernehmen Elisabeth Schwietering und Sonja Naber die Regie. „Das ist wie eine Puppenstube, die man einrichtet“, ziehen die beiden einen Vergleich. Auf 13 Figuren, von denen der Großteil über 60 Jahre alt ist, können sie zurückgreifen, plus einer kleinen Herde von Schafen.

An Heiligabend wird die Geburtsszene Jesu dargstellt

Die kommen aber selten alle gleichzeitig zum Einsatz, sondern haben je nach Thema ihren Einsatz. Das wechselt von Woche zu Woche: Am dritten Advent lautet es „Der Weg nach Bethlehem“, am vierten Advent „Herbergssuche“ und am Heiligen Abend, na klar, wird die Geburtsszene mit Krippe, Ochs und Esel dargestellt. Ganz klassisch, denn, so hat Elisabeth Schwietering inzwischen festgestellt: „Die Älteren wollen, dass Josef im Gewand und Maria im weißen Kleid da stehen. Kinder können dagegen damit nicht viel anfangen.“

Links Bethlehem, rechts Nienborg, dazwischen ein Wald und ein Bach. Die Krippe in der St. Peter-und-Paul-Kirche verbindet Tradition und Moderne.

Links Bethlehem, rechts Nienborg, dazwischen ein Wald und ein Bach. Die Krippe in der St. Peter-und-Paul-Kirche verbindet Tradition und Moderne. © Bernd Schäfer

Bis dahin sind die beiden aber noch etwas moderner gekleidet unterwegs: Josef mit einer pelzgefütterten Jacke und Hose, Maria mit rotem Kleid und blauem Umhang. „Darauf haben mich Kinder aufmerksam gemacht“, erzählt Elisabeth Schwietering. „Die fragten mich, warum Josef denn ein Gewand trage und so gar nicht wie ein Zimmermann aussehe.“

Kinder sollen sich in der Krippe selbst wiederfinden

Jetzt sieht er schon eher wie ein Zimmermann aus – zumindest zwischen dem dritten Advent und Heiligabend. „Sie soll eben kindgerecht sein.“ Das war auch ein Grund für die neueste Figur, die 2015 angeschafft wurde: Ein Flöte spielendes Mädchen in Leggins und Strickpulli. „Die Kinder sollen sich selbst wiederfinden“, erklärt Schwietering die Wahl. Und hat auch schon einen Wunsch für die nächste Anschaffung: „Ein Junge mit kurzen Hosen und einem Ball.“

Sonja Naber an der „Dinkelbrücke“: Seit zwei Jahren unterstützt die Floristin Elisabeth Schwietering bei der Dekoration der Krippe.

Sonja Naber an der „Dinkelbrücke“: Seit zwei Jahren unterstützt die Floristin Elisabeth Schwietering bei der Dekoration der Krippe. © Bernd Schäfer

Auch sonst geht die Krippe mit der Zeit: Im Hintergrund erstreckt sich nicht nur die Stadt Bethlehem über einen Hügel, gleich nebenan, nur durch einen Wald getrennt, ist Nienborg erkennbar. Zwischen den beiden Szenenteilen fließt ein Bach. „Das ist die Dinkel – die trennt Nienborg von Heek ... und von Bethlehem“, lacht die Krippendekorateurin.

Eine Idee für die gesammelten Spenden gibt es schon

Für sie und Sonja Naber, die seit zwei Jahren die Dekoration unterstützt, hat die Zeit in der Kirche auch etwas beruhigendes. „Man kann in der Kirche vom Stress der hektischen Vorweihnachtszeit Zeit abschalten“, sagt Sonja Naber.

Natürlich freuen sich beide, wenn Kindergärten, Schulklassen oder andere Besucher sich über die Krippe freuen und aufmerksam nach den vielen kleinen Details suchen, die in jeder Ecke zu finden sind: Hier ein kleines Hermelin, da ein Eichhörnchen. Und ganz vorne ein „Nickengel“ für Spenden, der sich für jedes Geldstück mit einem Kopfnicken bedankt. Aus dem darin gesammelten Geld wird eines Tages der fußballspielende Junge geschnitzt.

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