Neuer Name und neue Leitung für die Heeker Dorfimkerei Auch optisch soll sich einiges tun

Neuer Name und neue Leitung für die Heeker Dorfimkerei
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Mehr als nur Honig – das ist mit Sicherheit ein Motto, welches gut zur Heeker Dorfimkerei passt. Das Produkt der fleißigen Bienen sei „ein natürlicher und schöner Nebeneffekt“, sagt Herbert Moritz, Ortsgruppenleiter Heek des Naturschutzbundes (Nabu). Noch wichtiger sei es aber, „den Menschen die Natur wieder näherzubringen“ sowie die heimische Pflanzen- und Tierwelt insgesamt zu stärken.

Seit 2016 gibt es die Dorfimkerei in ihrer heutigen Form und Herbert Moritz ist als einer von zwei Projektleitern dabei. Im Oktober des vergangenen Jahres hat er ein neues Gesicht an seine Seite bekommen: Gregor Höing, Imker aus Ahaus, hat den zweiten Leitungsposten übernommen. Vorgänger Detlef Bauerdick hat sich aus familiären Gründen zurückgezogen.

Herbert Moritz und Detlef Bauerdick stehen in einem Sonnenblumenfeld. Herbert Moritz hält eine Plüschbiene in der Hand.
Detlef Bauerdick (r.) kümmerte sich mit Herbert Moritz gut sieben Jahre um die Heeker Dorfimkerei. Aus familiären Gründen hat er sich im vergangenen Jahr zurückgezogen. © privat

„Es war schon nicht so leicht, da jemanden zu finden“, gibt Herbert Moritz zu. In der Gemeinde selbst hatte er keinen Erfolg. „Ich habe einige Leute gefragt, auch jüngere. Doch es muss am Ende auch mit den Arbeitszeiten vereinbar sein“, erklärt der Heeker.

Neuer Name: Stiegen-Imkerei

Fündig wurde er beim Imkerverein Ahaus in Person von Gregor Höing. Er soll die Dorfimkerei, die nun offiziell „Heeker Stiegen-Imkerei“ heißt, als Spezialist für die Honigbienen betreuen. „Ich bin weiter dabei und kümmere mich hauptsächlich um die Wildbienen“, so Herbert Moritz.

Da Gregor Höing nicht in Heek wohne und außerdem noch einem regulären Vollzeit-Job nachgehe, müsse die Imkerei allerdings etwas umgestaltet werden. Der „Neue“ wird – anders als Vorgänger Detlef Bauerdick, der nur wenige Meter von der Imkerei entfernt zu Hause ist – nicht mal eben spontan vorbeischauen können.

Was wird also anders? „Wir wollen es etwas pflegeleichter machen, das heißt weniger Rasenflächen und mehr Wildblumenwiese“, erklärt der Nabu-Ortsgruppenleiter. Außerdem sollen Holzhütte, Gerätehaus und Toilettenanlage neu gestrichen und auf Vordermann gebracht werden.

Bild von der Übergabe des Klimaschutzpreises 2020
2020 freuten sich unter anderem Detlef Bauerdick (l.) und Herbert Moritz (M.) über den Klimaschutzpreis. © Anne Winter-Weckenbrock (Archiv)

Eine ganze Reihe an Geräten steht zudem auf der Liste der beiden Leiter der Stiegen-Imkerei. Unter anderem eine Transportkarre, eine Mehrzweckleiter sowie eine Photovoltaikanlage zur Versorgung der Pflegegeräte mit Strom sollen die Arbeit erleichtern.

Schwierige Sponsorensuche

3.500 Euro außerordentliche Kosten veranschlagt Herbert Moritz für diese Anschaffungen insgesamt, dazu kommen noch die Kosten für zwei neue Tore. Diese sollen es möglich machen, den eigenen Anhänger der Dorfimkerei auf dem Gelände abzustellen. Ein Stromaggregat, das eine kleine Heizanlage für Gäste versorgen soll, ist bereits angeschafft worden.

Da das nicht mal eben aus der eigenen Tasche zu bezahlen ist, ist Herbert Moritz wie auch schon in den vergangenen Jahren auf der Suche nach Sponsoren. „Ich spreche da vor allem mit den Unternehmen aus der Region. Wobei es manchmal schwer ist, Spenden zu bekommen. Wir müssen da vor allem immer wieder betonen, dass die Gelder vor Ort bei einem lokalen Projekt bleiben“, berichtet der Naturschützer.

Detlef Bauerdick zeigt Kindern, wie Bienen Honig produzieren
Ein Bild aus den Anfangstagen der Dorfimkerei. Auch heute besuchen immer wieder Kindergärten und Schulklassen das Angebot in Heek. © privat

Klimaschutzpreis 2020

Ein lokales Projekt, das in der Vergangenheit bereits auf sich aufmerksam gemacht hat. Im Jahr 2020 ging der mit 1000 Euro dotierte Klimaschutzpreis der Gemeinde Heek an die Imkerei.

Und deren Betreiber wollen auch in Zukunft einen Ort schaffen, an dem sich die Menschen direkt über Natur- und Artenschutzprojekte informieren können. So könne ein Besuch in der Imkerei auch mit einer Radtour verbunden werden, die an weitere interessante Orte führt.

Die Nachfrage ist jedenfalls da, „beispielsweise von Kindergärten und Schulklassen. Die ersten Terminanfragen für den Saisonstart haben wir auch jetzt schon wieder bekommen“, freut sich Herbert Moritz.