Neue Flüchtlingsunterkunft in Nienborg Wichtiger Fortschritt bei der Bauplanung

Neue Flüchtlingsunterkunft: Wichtiger Fortschritt bei der Bauplanung
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Auch, wenn es vielleicht etwas aus der öffentlichen Wahrnehmung geraten ist: Nach wie vor plant die Gemeinde Heek mit dem Neubau einer Flüchtlingsunterkunft direkt hinter dem K+K-Markt in Nienborg an der Meteler Straße. Jetzt wurde dafür ein weiterer, wichtiger Schritt gemacht.

Die Planungsidee selbst steht noch ganz am Anfang. Seit Dezember 2022 ist klar, dass der besagte Ort für den Neubau einer Flüchtlingsunterkunft auserkoren wurde. Ende 2023 gab das Bistum grünes Licht. Denn die Fläche war bis dahin im Besitz der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Heek.

Flächentausch

Die Fläche ging mittels Vertragsschließung im Ausgleich für andere Flächen über ein Flurbereinigungsverfahren in den Besitz der Gemeinde über. Zehn weitere Monate später, im September 2024, wurde dann der seit Jahren gültige Bebauungsplan „Meteler Straße“ angepasst und ergänzt. Mit politisch einstimmigem Beschluss. Ein wichtiger Schritt.

Darüber wird die Fläche nordwestlich des Verbrauchermarktes K+K und nordöstlich des Friedhofes auf einer Fläche von 0,35 Hektar als „allgemeines Wohngebiet“ ausgewiesen. Grundvoraussetzung für den Bau der Flüchtlingsunterkunft, in der einmal bis zu maximal 45 Personen leben sollen.

Ein Plan
An dieser Stelle (A) soll einmal die neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. Der bestehende Bebauungsplan wurde jetzt mit politischem Beschluss zu allgemeinem Wohnraum angepasst. © Gemeinde Heek

Dass die Gemeinde den Neubau von zunächst zwei – perspektivisch vier – Flüchtlingsunterkünften für eine nicht unerhebliche Millionen-Summe forciert, ist auch darin begründet, dass andere Häuser/Wohnungen – zum Teil auch angemietet – leer gezogen werden sollen.

Die zumeist alten Bausubstanzen entsprechen längst nicht mehr dem modernen Baustandard und sind somit in der energetischen Unterhaltung zu teuer. Im Vergleich zu den geplanten Neubauten. Zudem hat die Gemeinde, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff bereits der Redaktion berichtete, zum Teil auch gänzlich andere Pläne mit den besagten Immobilien.

Ein Bauschuttcontainer steht auf einem Weg
Dort, wo auf diesem Foto noch der Mais wächst, soll einmal die neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. Direkt hinter dem K+K-Markt (rechts) und dem Friedhof. © Markus Gehring

Wann tatsächlich in Nienborg einmal die Bagger anrollen, ist aber nach wie vor offen. Ebenso, ob die Anlieger, die sich in der Vergangenheit vehement gegen den Bau ausgesprochen haben, noch mal aktiv werden und ihre Bedenken bei der Gemeinde in irgendeiner Form vortragen werden.

Dass die Gemeinde in Sachen Flüchtlingsunterbringung handeln muss, steht außer Frage und wird auch an den Zahlen deutlich. Aktuell (Stand Oktober 2024) haben 311 geflüchtete Menschen eine Bleibe in Heek gefunden. Zur Erfüllung der Quoten der Bezirksregierung reicht das aber noch nicht aus.

Nach Angaben der Verwaltung ist die Gemeinde verpflichtet, weitere 45 Flüchtlinge aufzunehmen, um die gültige Quote zu erfüllen. Entsprechend muss Wohnraum geschaffen werden. Von den aktuell 311 Flüchtlingen leben 219 in Unterkünften der Gemeinde. Das sind gut 70 Prozent.