Eine einfache Geburt war das Ganze bisher nicht. Eigentlich hätte der Baustart für die neue Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Heek im Gewerbegebiet Stroot bereits Anfang 2024 anlaufen sollen. Doch dann machte die Baugenehmigung Probleme. Doch jetzt kann es endlich in die Vollen gehen.
Schon vor Wochen wurde die auserkorene Fläche für den Neubau, dort wo einst eine alte Lagerhalle stand, die abgerissen wurde, vorbereitet. Der Untergrund wurde von einer Fachfirma aus Ahaus plattiert und auf Straßenniveau angehoben. Und jetzt liege auch die Baugenehmigung durch den Kreis Borken vor, wie die Verwaltung im jüngsten Bauausschuss mitteilte.
„Sonderbau“
Genau darauf hat die Gemeinde zuvor wochenlang gewartet. Dass die Genehmigung so lange auf sich warten ließ, ist darin begründet, dass der Kreis den Bau als „Sonderbau“ einstufte. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind in der Bauordnung NRW zu finden.
Die Kurzform: Da in der Flüchtlingsunterkunft 40 bis 45 Personen wohnen können, gelten strengere Bauauflagen als bei einem Nicht-Sonderbau. Brandschutzkonzept, Fluchtwege oder Belüftung – viele neue Bauauflagen musste die Gemeinde in der Planung berücksichtigen. Das kostete Zeit.

Ob der Bau dadurch bedingt teurer als die bisher kalkulierten 1,65 Millionen Euro (zuzüglich der Abrisskosten für die alte Halle) wird, ist noch offen. Die Gemeinde hat dazu noch keine offiziellen Angaben gemacht.
Jedenfalls hat der Kreis Borken als Bauaufsichtsbehörde nun das neu erstellte Brandschutzkonzept durchgewunken und die Baugenehmigung erteilt. Doch in diesem Jahr werden keine Baumaschinen mehr anrücken.
Modulbauweise
Nach Angaben der Verwaltung soll dies aber im Januar 2025 erfolgen. Die Bodenplatte soll angelegt und die notwendigen Anschlüsse verlegt werden. Die Unterkunft selbst wird in Modulbauweise errichtet.
Das bedeutet, dass diese Module in der Halle der beauftragten Fachfirma gebaut und dann nach Heek transportiert werden. Dort werden sie dann auf der Bodenplatte montiert und aufgestellt. Entsprechend schnell dürfte der Aufbau ablaufen. Wie schnell alles tatsächlich geht, wird sich zeigen müssen.
Dass es in der Gemeinde zwei – perspektivisch vier – neue Flüchtlingsunterkünfte geben soll, ist darin begründet, dass die Gemeinde verpflichtet ist, Wohnraum zu schaffen, um den Zuweisungen der Bezirksregierung gerecht werden zu können.
Zudem sollen ältere Gebäude, die aktuell noch für die Unterbringung genutzt werden, leer gezogen und aufgegeben werden. Zum einen hat die Gemeinde mit diesen Objekten andere Pläne und zum anderen gelten diverse Gebäude als sogenannte „Energieschleudern“. Sie sind teuer im Unterhalt.