Den älteren „Semestern“ dürfte die ehemalige Volksschule in der Gemeinde Heek noch ein Begriff sein. Das markante Gebäude in der Brinkstraße hat die besten Zeiten längst hinter sich. Schon seit Jahrzehnten gehen keine Schüler mehr ein und aus. Doch jetzt soll sich etwas Nachhaltiges tun.
Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war die historische Schulform (acht Schuljahre) in dem Gebäude untergebracht. Viele Heeker erwarben dort ihren Volksschulabschluss. Irgendwann in den Folgejahren – nach der Aufgabe des Standortes – wechselte es laut Verwaltung in den privaten Besitz.
Planungen liegen vor
Aktuell sind dem Gebäude vier Wohnungen untergebracht. Die Bausubstanz macht nicht mehr so viel her. Das Dachgeschoss ist nicht ausgebaut. Notdürftig sind einige Namensschilder auf der Briefkastenleiste im Hauseingang angebracht. Zeitgemäß wirkt das nicht.
Doch es soll sich etwas tun. Das heute als Mehrfamilienhaus genutzte Objekt soll umgebaut und modernisiert werden. Entsprechende Planungen von Fachbüros liegen bereits vor. Um wen sich bei dem Antragsteller handelt, wird seitens der Verwaltung öffentlich nicht bekannt gegeben.

Aber: Es soll ein „barrierefreier“ und „zeitgemäßer“ Wohnraum entstehen. Dabei soll von vier auf acht Wohnungen – inklusive Dachgeschoss – aufgestockt werden. Das ist ohne weiteres möglich, weil das Gebäude nach Angaben der Verwaltung nicht denkmalgeschützt ist.
Wie üblich bei derartigen Vorhaben, wird ein solches auch im Bauausschuss der Lokalpolitik zur Beratung vorgelegt. Die Genehmigung über den gestellten Bauantrag erteilt aber der Kreis Borken. Doch die Lokalpolitik hat natürlich zuvor ein Mitspracherecht.

Da Nachverdichtung in der Gemeinde politisch gewollt ist – Wohnraum ist nicht im Überfluss vorhanden – gab es für das Vorhaben grünes Licht. Allerdings nicht für die von den Planern anvisierte „Baulastübernahme“ im rückwärtigen Bereich des Grundstückes für einen Carport.
Denn das davon betroffene Grundstück ist im Besitz der Gemeinde. Bebaut ist es nicht, aber das kann sich in der Zukunft noch ändern. Einige „lose Anfragen“ soll es dafür laut Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff bereits gegeben haben. Eine Baulastübernahme könnte da hinderlich werden.
Schaut man sich die Planungen für den Umbau und die Sanierung des für Heek schon historisch bedeutsamen Gebäudes an, wird klar, dass viel Wert auf das Detail gelegt wird und durch die unterschiedlichen Grundrisszuschnitt der Wohnungen nicht nur eine Mietgruppe angesprochen wird.
Durch den geplanten Aufzug im rückwärtigen Bereich sollen alle Wohnungen barrierefrei sein. Ebenfalls in diesem Bereich sollen Balkone angelegt werden, sodass ein Blick ins Grüne in Richtung Dinkel möglich ist.