Schnell ist es passiert: Einmal nicht auf das Tempo geachtet und schwupp wird es rot. Je nachdem, was die Tachonadel in dem Moment anzeigt, kann es richtig teuer werden. Das haben in Heek 2022 knapp 200 „Raser“ erlebt.
18 Messstellen hat der Kreis Borken in der Dinkelgemeinde festgelegt. Sensiblen Bereichen wie an Schulen und Kitas oder aber Gefahrenstellen wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Aber auch außerhalb dieser Messstellen sind Kontrollen möglich.
Probemessungen möglich
Dabei handele es sich um „Probemessungen“. Mit diesen überprüft der Kreis, ob es sich „lohnt“, diese dauerhaft aufzunehmen. Mögliche Gründe für Probemessungen können Hinweise aus der Bevölkerung oder aber vermehrte Unfälle an einer Stelle sein. Zudem ist die Polizei im Blitzereinsatz.

An dieser Stelle konzentrieren wir uns aber auf die Blitzer-Einsätze des Kreises (Fachbereich Verkehr). 19 Mal war der Radarwagen 2022 in der Dinkelgemeinde an unterschiedlichen Stellen im Einsatz, wie der Kreis Borken auf Anfrage der Redaktion mitteilt.
Dabei wurden insgesamt 2862 Fahrzeuge überprüft, von denen 182 zu schnell unterwegs waren und so das Blitzgerät ausgelöst haben. Das entspricht einem gerundeten Wert von 6,36 Prozent der Überprüften.
Kein Kavaliersdelikt
Ein Kavaliersdelikt ist das nicht. Überhöhte Geschwindigkeit und Raserei zählen nämlich auch im Kreis Borken zu den Hauptunfallursachen, die immer wieder – auch bei unbeteiligten Verkehrsteilnehmern – zu schweren Unfallfolgen führen. Darauf weisen Polizei und Kreis ausdrücklich hin.
Dass „zu schnell“ ganz unterschiedliche Dimensionen annehmen kann, wird auch in Heek deutlich. Laut Kreis war das schnellste gemessene Fahrzeug mit 94 km/h bei erlaubten 50 km/h unterwegs. Eine Überschreitung von 44 Stundenkilometern abzüglich Toleranz.

Zu Details wie Fahrzeugtyp und Fahrer macht der Kreis keine Angaben, wohl aber zur verhängten Strafe. Und die hatte es in sich. Ein Bußgeld über 400 Euro zuzüglich 28,50 Euro an Gebühren und Auslagen, ein Monat Fahrverbot sowie zwei Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg.
Wichtig für Messstellen von Kreis und Polizei: Sie müssen so gewählt sein, dass von ihnen keine Gefährdung für den Verkehr ausgeht. Außerdem müssen sie sich im öffentlichen Raum befinden.
Alternativ ist die Erlaubnis des Grundstückseigentümers für das „Blitzen“ notwendig. Liegt eine solche nicht vor und es wird dennoch geblitzt, ist die Rechtmäßigkeit des Messergebnisses im Nachgang juristisch anfechtbar.
Kreiskasse füllt sich
Dass durch die Tempo-Messungen auch die Kassen des Kreises gefüllt werden, liegt auf der Hand. Alleine für die Geschwindigkeitsverstöße in der Dinkelgemeinde mussten die 182 Ertappten rund 8700 Euro an Verwarn- und Bußgeldern überweisen, also durchschnittlich 48 Euro pro Verstoß.
Insgesamt hat der Kreis nach eigenen Angaben im zurückliegenden Jahr bei all seinen Tempomessungen (fest und mobil) rund 2,77 Millionen Euro eingenommen.
Der Kreis veröffentlicht die geplanten Geschwindigkeitskontrollen übrigens wöchentlich auf seiner Internetseite (www.kreis-borken.de/blitzer). Natürlich immer unter Vorbehalt. Änderungen sind jederzeit möglich.
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