Es ist eine gigantische Euro-Summe, die im Raum steht. Verteilt über die kommenden Jahre und auf zahlreiche Projekte. Je nach Auslegung weit über 30 Millionen Euro. Und das nur für Hochbaumaßnahmen. In der Gemeinde stehen richtungsweisende Investitionen an. Auch an den Grundschulen.
Schon lange drängt die Lokalpolitik darauf, dass die Verwaltung eine Prioritätenliste erstellen möge. Was wird wann in der Gemeinde saniert, neu oder umgebaut. Die Verwaltung machte hingegen stets deutlich, dass alles am Ende eine politische Entscheidung sei.
Liste als „Startschuss“
Jetzt aber präsentierte die Verwaltung zur jüngsten Ratssitzung den Maßnahmenkatalog in Sachen Hochbau in den kommenden Jahren. Als „Startschuss“ bezeichnete Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff die Liste. Eine Liste, aus der man perspektivisch auch die Prio-Liste erstellen könne.
Und: Aufgelistet seien die „wichtigsten Maßnahmen“ ohne dabei einen „Anspruch auf Vollständigkeit“ zu erheben. Die Liste reicht von 2024 bis 2028. Die komplette Liste aufzuführen, würde zu weit führen. Daher an dieser Stelle nur die größten Projekte bezogen auf die Investitionsvolumen.
Alle nachfolgenden Zahlen sind laut Verwaltung eine Schätzung. Ein „valider Kostenrahmen“ läge erst bei einem „fortgeschrittenen Projektstatus“ vor. Und: Manche Posten - etwa der Grundschulen - sind doppelt aufgeführt, da derzeit noch nicht klar ist, welche Variante es am Ende werden wird.
Ein Auszug aus der Maßnahmenliste:
- Sanierung und Erweiterung der Grundschulen: 20 Millionen Euro
- Neubau einer vierzügigen, zentralen Grundschule: 30 Millionen Euro
- Umplanung-/Umstrukturierung Rathaus: 150.000 Euro
- Anmietung Rathausräumlichkeiten: 350.000 Euro
- Sanierung Eppingscher Hof (Bau): 2 Millionen Euro
- Neubau einer Flüchtlingsunterkunft in Heek: 1,8 Millionen Euro
- Neubau einer Flüchtlingsunterkunft in Nienborg: 1,8 Millionen Euro
- Neubau zwei weiterer Flüchtlingsunterkünfte: 4 Millionen Euro
- Sanierung Gasthof Alfert: 250.000 Euro
- Neubau Feuerwehrgerätehaus Nienborg: 5 Millionen Euro
- Umbau/Sanierung Feuerwehrgerätehaus Heek: 1 Million Euro
- Bau Kunstrasenplatz inkl. Nebenanlagen: 1 Million Euro
Die Verwaltung betonte dabei, dass es sich um eine „Momentaufnahme“ handele. Innerhalb des Zeitraumes über fünf Jahre (2024 bis 2028) würden weitere Projekte hinzukommen.
Und die Verwaltung stellte klar, dass in den kommenden Jahren auch im Bereich Tiefbau „viele größere Projekte“ anstünden, die insgesamt „einen sehr hohen Finanzbedarf haben“.

Wie das alles finanziert werden soll und kann, steht noch einmal auf einem anderen Blatt. Wirtschaftlich steht die Gemeinde auf einem gesunden, soliden Fundament, doch das aufgezeigte Investitionsvolumen ist eben immens.
Auf entsprechend wenig Gegenliebe stieß diese Liste bei der Heeker Lokalpolitik. So machte die SPD-Fraktion im Rat deutlich, dass man über diese Liste bis zur Entscheidung in Sachen Grundschulen gar nicht reden müsse. An dieser Entscheidung hingen „enorme Kosten“, die zur Folge hätten, dass man andere Projekte wohl werde schieben müssen.
Noch deutlicher wurde die FDP-Fraktion um den Vorsitzenden Tobias Neumann. Dieser nahm kein Blatt vor den Mund: „Was soll der Scheiß? Mit dieser Liste kann man nichts anfangen.“
Eine Anspielung darauf, dass noch viele Fakten fehlen. Auch und gerade mit Blick auf das Projekt Grundschule(n). Die Politik nahm die vorgelegte Liste am Ende zur Kenntnis. Nicht mehr und nicht weniger.