Gerüste, Kabeltrommeln und ein großer Berg schwarzer Säcke liegen herum. Von der Decke hängen Kabel. Die Stahlträger sind mit Brandschutz ummantelt und auf der Bühne im Anbau strahlt bereits die Deckenbeleuchtung.
Es geht merklich vorwärts beim Millionen-Projekt Kreuzschulen-Turnhalle. Und doch lief und läuft längst nicht alles nach Plan. Aber: Mit Blick auf die Auftragsvergaben und die Kosten gibt es gute Nachrichten.
Fast alle Gewerke vergeben
Jüngst hat die Gemeinde sechs der sieben verbleibenden Gewerke an Fachfirmen vergeben. Dazu zählen auch die Fliesen- und Estricharbeiten. Das ergibt eine Nachfrage der Redaktion bei Bauamtsleiter Herbert Gausling.
Als letzter Arbeitsauftrag für die Halle steht jetzt nur noch die Hubsteigervorrichtung zur Bühne (Anbau) aus. Diese Vergabe soll ebenfalls zeitnah erfolgen. „Insgesamt liegen wir gut im Zeitplan“, so der Bauamtsleiter.
Im „neuen“ Zeitplan muss man sagen. Denn ursprünglich war mal geplant, dass die Halle samt Anbau nach den Herbstferien 2022 wieder Schule und Vereinen zur Verfügung steht. Dieses Vorhaben hat sich zerschlagen. Darum musste auch der Musikverein Heek sein Jahreskonzert in der Halle absagen.
Eine Entwicklung, auf die die Gemeinde allerdings keinen Einfluss hat. Vielmehr ist erfreulich, dass die Nachfrage inklusive entsprechender Kapazitäten seitens der Baufirmen vorhanden ist. In diesen Zeiten mit Blick auf oftmals volle Auftragsbücher keine Selbstverständlichkeit (mehr).
Corona wirkt als Bremse
Aber: Corona wirkt immer wieder als Bremse. Auch auf der Baustelle. Zwar ist die Pandemie so ein wenig aus der öffentlichen Wahrnehmung geraten, doch das Virus ist noch immer allgegenwärtig.
Folglich hat es mit Blick auf die Arbeiten in der Kreuzschulen-Turnhalle auch schon Wochen mit Stillstand gegeben. Coronabedingte Ausfälle bei den Baufirmen seien der Grund gewesen, wie Herbert Gausling sagt.

Nichtsdestotrotz soll das Großprojekt im ersten Quartal 2023 fertiggestellt sein. Zuletzt machte der Monat März die Runde durch Heek. Darauf möchte sich der Bauamtsleiter nicht festlegen: „Das ist ganz schwierig zu sagen.“
Dass es aber im ersten Quartal so weit sein soll, ist – Stand jetzt – verbrieft. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Halle einen Tacken eher wieder zur Verfügung steht als der Anbau samt eigenen Sanitäranlagen. Tiefer lässt sich die Verwaltung aber noch nicht ins Detailbuch schauen.
Kosten sind gestiegen
Zu den Kosten. Diese sind bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht unerheblich. Ursprünglich waren rund zwei Millionen veranschlagt. Inklusive Fördergeldern. 1,3 Millionen Euro betrug mal der Eigenanteil der Gemeinde. Nach und nach stieg dieser Eigenanteil auf 2,3 Millionen Euro.
Ob die nun im Raum stehenden drei Millionen Euro am Ende ausreichen werden, ist noch offen. Gegenüber der Redaktion räumte die Verwaltung bereits ein, dass dies eng werden könnte. Abgerechnet wird aber erst am Ende.

Und da hat der Bauamtsleiter zumindest eine gute Zwischennachricht. „In Teilbereichen“ seien die Kosten günstiger als kalkuliert. Zahlen zum jetzigen Zeitpunkt nennt er bewusst noch nicht.
Seitens der Verwaltung stelle man aktuell alle Kosten detailliert zusammen. Ende des Jahres könnten dann konkrete Aussagen über die Gesamtsumme getroffen werden.
Großer Mehrwert für Nutzer
Wichtig: Dass es Kostensteigerungen geben wird, kommt in Zeiten von Baustoffknappheit und daraus resultierend stark gestiegenen Preisen wenig überraschend. Auch an dieser Stelle hat die Gemeinde keine Wahl und muss die Mehrkosten hinnehmen.
Dass die Halle am Ende einen großen Mehrwert für Schule und alle Vereine, die sie nutzen werden, mit sich bringen wird, liegt dessen ungeachtet auf der Hand. Alleine durch den 140 Quadratmeter großen Anbau, der Trainingsraum und Bühne zugleich sein wird, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten.
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