Millionen-Projekt Turnhalle Endspurt steht an – Kosten steigen weiter

Millionen-Projekt Turnhalle: Endspurt steht an – Kosten steigen weiter
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Die Arbeiten in der Kreuzschul-Turnhalle sind auf die Zielgerade eingebogen. Letzte Arbeiten in Sachen Sanierung und Erweiterung stehen noch auf der Agenda. Der finale Zeitplan ist trotzdem noch mit einem Fragezeichen versehen. Ebenso die Kosten.

Ein paar Turngeräte und Matten liegen herum. Schaut man durch den Anbau – der einmal Bühne und Sportraum sein soll – in die Halle, kann man erahnen, dass das Ganze ein Schmuckstück werden wird. Durch die eingeschaltete Deckenbeleuchtung kommt schon jetzt eine besondere Atmosphäre auf.

Es ist viel passiert

Viel hat sich in den zurückliegenden Monaten getan. Der ursprüngliche Zeitplan, bis nach den Herbstferien 2022 fertig zu sein, hat sich aber längst zerschlagen. Doch wie genau ist jetzt der Stand? Und wie steht es um die Kosten? Nachfrage im Heeker Bauamt bei Fachbereichsleiter Herbert Gausling.

Die gute Nachricht: Bis auf die Bestellung eines Liftes zur Bühne sind alle Gewerke vergeben. Aktuell werden die Fliesen in den Sanitärräumen gelegt. Im Anschluss sollen die Trockenbau- und Malerarbeiten erfolgen. Zudem sind bei anderen Gewerken noch „Restarbeiten“ zu erledigen.

Ein Blick durch den Anbau, der einmal Bühne und Sportraum sein soll, in die Halle. Viel hat sich in den zurückliegenden Monaten getan. Doch noch immer sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen.
Ein Blick durch den Anbau, der einmal Bühne und Sportraum sein soll, in die Halle. Viel hat sich in den zurückliegenden Monaten getan. Doch noch immer sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen. © Markus Gehring

Klingt nach Endspurt und doch ist aktuell noch keine Prognose möglich, wann Schule und Vereine das neue Schmuckstück einmal werden nutzen können. Eine Einschätzung ist laut Herbert Gausling „derzeit noch schwierig“.

Nicht aus Willkür, sondern weil, solange ein Gewerk nicht fertiggestellt ist, sich auch drauf aufbauende Gewerke in der Fertigstellung verzögern können. Zeitweise ist es nach Informationen der Redaktion vorgekommen, dass sich an einem Gewerk tagelang gar nichts getan hat. Stichwort Krankenstand.

Abhängigkeit der Gewerke

Auf Dinge wie Corona- und Erkältungswelle haben eben weder die beauftragten Firmen noch die Gemeinde einen Einfluss. Erfreulich: Abgesprungen seien bisher keine Baufirmen, wie der Bauamtsleiter berichtet. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit.

Aber: Verzögerungen habe es „immer wieder gegeben“. Einfach, weil beauftragte Firmen zugesagte Termine nicht eingehalten hätten. Krankheitsbedingte Personalausfälle waren ein Grund. Durch die besagte Abhängigkeit zu anderen Gewerken stockte dann der Gesamtfortschritt.

Wann die Schule und Vereine die Halle samt Anbau nutzen werden können, steht noch in den Sternen.
Wann die Schule und Vereine die Halle samt Anbau werden nutzen können, steht noch in den Sternen. © Markus Gehring

Zum Thema Kosten. Jenem Punkt, der in der Vergangenheit politisch für den größten Zwist gesorgt hat. Das Dinkelbündnis hatte stets vor zu hohen Kosten gewarnt und zugleich versucht, das Projekt mit einem Ratsbürgerentscheid noch kurz vor knapp „abzufangen“. Vergebens.

Ursprünglich standen für das Kultur- und Sportzentrum rund zwei Millionen Euro im Raum. Inklusive Fördergeldern. 1,3 Millionen Euro betrug also mal der Eigenanteil der Gemeinde. Nach und nach stieg dieser Eigenanteil aber auf 2,3 Millionen Euro.

Kosten: Über 3 Millionen Euro

Mittlerweile ist sogar klar, dies hat die Verwaltung bereits gegenüber der Redaktion eingeräumt, dass auch die drei Millionen Euro zur Finanzierung nicht ausreichen werden. Entsprechend sind im Haushaltsplan 2023 weitere 200.000 Euro veranschlagt. Vorerst.

Ob dies am Ende tatsächlich ausreichen wird, ist noch offen. Laut Bauamtsleiter wird derzeit „eine Kostenaufstellung mit weiteren Prognosen“ verwaltungsseitig erstellt. Voraussichtlich werde diese in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (15. März) vorgestellt werden.

Übrigens macht der Brandschutz bisher grob die Hälfte der Mehrkosten aus. Ein weiterer Batzen ist in den Problemen der technischen Anlagen begründet. Hinzu kommen die gestiegenen Kosten für etliche Baustoffe. Gerade die Preise für Dämmstoffe sind zuletzt durch die Decke gegangen.