Welche Veranstaltung steht an? Wo gibt es dafür Tickets? Und was passiert sonst noch so in der Gemeinde Heek? Fragen, auf die es digitale Antworten hätte geben können. Über sogenannte Infostelen, wie man sie etwa aus der Nachbarkommune Ahaus kennt. Doch dieser „Traum“ ist jetzt geplatzt.
Die Informationen flimmern in einem getakteten Rhythmus über den großen Bildschirm. Innerhalb kürzester Zeit weiß man, was demnächst an Veranstaltungen ansteht. So läuft das schon seit geraumer Zeit in Ahaus. Gerne hätte man das nach einem Vorstoß der FDP-Fraktion auch in Heek gehabt.
Keine Förderung
Doch das liebe Geld machte am Ende einen Strich durch die Rechnung. Stichwort Kosten-Nutzen-Relation. Der Antrag der FDP stammt aus Februar 2024. Dieser wurde von der Lokalpolitik nicht pauschal abgelehnt. Die Verwaltung sollte Fördermöglichkeiten – auch über Leader – prüfen.
Jetzt gab es Ernüchterung. Eine solche Förderung habe nicht geklappt, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff in der Ratssitzung vor Weihnachten mitteilte. Doch es hätte trotzdem noch etwas werden können.
35.000 Euro
Laut Verwaltung hatten bereits der Kreis Borken als auch Straßen.NRW als Straßenbaulastträger für die auserkorenen Standorte in Heek (vor dem Rathaus) und Nienborg (an der Wassermühle) grünes Licht gegeben.
Zudem hätte die Gemeinde Heek über den Zweckverband KAAW über eine Kooperationsvereinbarung mit einem Infostelen-Hersteller „spezielle Konditionen“ für die Anschaffung bekommen. Dafür aber hätten aus eigener Tasche 35.000 Euro (inklusive Tiefbau) lockergemacht werden müssen.
Zu viel Kohle nach Ansicht der Lokalpolitik. Oder besser gesagt nach Ansicht von Dinkelbündnis und CDU. Tenor: Eine solche Summe sei ohne Fördermittel „kritisch“ und es fehle die „Kosten-Nutzen-Relation“. Da halfen auch die SPD- und FDP-Stimmen für eine Anschaffung der Stelen nicht.
Die Anschaffung wurde mehrheitlich abgelehnt. Somit waren auch die Anregungen der SPD, die Stelen gegen Vandalismus versichern zu lassen und die angedachten Standorte noch mal zu überdenken, automatisch vom Tisch.
FDP enttäuscht
Die Verwaltung akzeptierte diese Entscheidung ohne erkennbares Murren. Der Bürgermeister betonte: „Es ist okay. Wir haben immer gesagt, dass es eine rein politische Entscheidung ist.“ Eine, die jetzt eben gefallen ist.
Hörbar enttäuscht ist hingegen die FDP-Fraktion. Das geht aus einem Statement von Fraktionschef Tobias Neumann hervor, das die Redaktion im Nachgang an die besagte Ratssitzung per E-Mail erreichte.
In dem Statement heißt es unter anderem: „Wir finden es schade, dass durch die Ablehnung vielen Bürgerinnen und Bürgern eine moderne und digitale Informationsmöglichkeit vorenthalten wird.“
Und weiter: „Des Weiteren ist es auch schade, dass unseren Vereinen, Kirche, Verwaltung, Politik, persönlichen ehrenamtlichen Aktionen und weiteren Institutionen eine zusätzliche sehr wirksame Möglichkeit vorenthalten wird, über ihre mit viel Mühe geplanten Veranstaltungen in Theatergruppen, Chören, Musikvereinen, Schützenvereinen und Sportvereinen oder auch über Jubiläen [...] zu informieren.“
„Chance genommen“
Ebenfalls sei bedauerlich, dass so eine interkommunale Zusammenarbeit – etwa Ankündigungen von Veranstaltungen aus Ahaus in Heek und andersherum – so nicht stattfinden könne. Zudem seien 35.000 Euro als Kosten „nicht zu hoch“.
FDP-Fazit: „Es wird hier eine Chance auf Digitalisierung und zur Entwicklung unserer Kommune genommen zum Nachteil unserer Bürger, Vereine etc.“