Heimatpreis 2024 Gemeinde sucht per Video Vorschläge - Ein überraschender Vorschlag

Heek sucht Lokalhelden: Jetzt bewerben für den Heimatpreis 2024
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Es ist ein neuer Weg, den die Gemeinde Heek mit Blick auf die Bewerbung des diesjährigen Heimatpreises eingeschlagen hat. Erstmals überhaupt wurde dazu ein Videoclip mit verschiedenen Schauplätzen aus Heek und Nienborg in den sozialen Medien veröffentlicht. Und prompt gab es unter diesem Post einen ersten Kandidaten-Vorschlag. Einen, der überrascht.

Locker und eloquent spricht Janina Thesing (Fachbereich IV) ihren Text in die Kamera. Das Video ist geschnitten, sprich die einzelnen Textpassagen wurden an unterschiedlichen Orten in der Gemeinde aufgenommen. Etwa im Stiegenpark, vor dem Burgtor oder der Wassermühle.

5000 Euro Preisgeld

Auch dieses Jahr möchte die Gemeinde Heek den Heimatpreis verleihen. 2019 wurde dieser mit insgesamt 5000 Euro dotierte Preis zum ersten Mal in Heek vergeben. Der Heimatpreis ist an das landeseigene Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen, was Menschen verbindet“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung gekoppelt.

Mit dem Preis, dessen Preisgeld auf bis zu drei Bewerber verteilt werden kann, sollen das lokale Engagement und nachahmenswerte Praxisbeispiele gewürdigt werden. Janina Thesing formuliert es im Videoclip so: „Egal, ob Ihr ein innovatives Projekt ins Leben gerufen habt oder Euch für die Gesellschaft starkmacht [...]“.

Heins Schaten (l.) und Josef Wermert (M.) und  Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff
Heinz Schaten (l.) und Josef Wermert (M.) waren die ersten, die sich 2019 den Heimatpreis (Platz I) in Heek sicherten und von Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff überreicht bekamen. © Gemeinde

Dabei geht es um Brauchtum, Kultur und Tradition (Verdienste um die Heimat). Bewerbungen sind noch bis zum 31. August direkt bei der Gemeinde möglich. Per E-Mail (info@heek.de), per Post (das Antragsformular gibt es unter www.heek.de/Heimatpreis) oder direkt online.

„Ihr kennt jemanden, der Eurer Meinung nach den Heimatpreis verdient hat? Schreibt es in die Kommentare“, fordert Janina Thesing am Ende des Videoclips die Zuschauer auf. Mit Erfolg. Eine Nienborgerin bringt so das ehrenamtliche Projekt Mutmachwerkstatt von Gisa Sendfeld ins Spiel.

Nichts zu verlieren

Wörtlich heißt es: „Für mich hat den Preis ganz klar die Mutmachwerkstatt Nienborg verdient. Sowas ist in meinen Augen aus unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken.“ Eine Aussage, die Gisa Sendfeld „natürlich sehr freut“, wie sie auf Nachfrage sagt.

Ob ihr Projekt allerdings in die Kriterien des Heimatpreises passt, ist die andere Frage. Wobei das Kriterium „Verdienste um die Heimat“ natürlich dehnbar ist. Für Gisa Sendfeld sind die „schönen Worte“ aber Motivation genug, wohl den Hut in den Ring zu werfen. „Was habe ich denn schon zu verlieren?“, fragt die gelernte Sozialpädagogin.

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Bekanntlich ist die Mutmachwerkstatt, deren Betrieb aus Spenden und dem Privatvermögen der Betreiberin am Leben gehalten wird, finanziell nicht auf Rosen gebettet. Fraglich ist aber, ob das weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannte Projekt überhaupt Berücksichtigung finden würde.

Nicht wegen der Preiskriterien, sondern weil die Vergabe des Heimatpreises letztlich durch die Lokalpolitik erfolgt. Und diese hat erst jüngst den finanziellen Hilferuf der Mutmachwerkstatt ignoriert und abgebügelt. Hinter verschlossenen Türen und ohne Angabe von plausiblen Gründen.

Dinge, die Gisa Sendfeld nicht mehr beschäftigen, wie sie betont. Sie schaut nach vorne und sucht weiter nach Lösungen. Aufgeben ist für sie keine Option. Dinge auszuprobieren hingegen schon. So wie etwa mit einer möglichen Bewerbung um den Heeker Heimatpreis 2024.