Die Folierung fehlt zwar noch, doch das ist Feintuning. Die Freude bei den Ahler und Averbecker Kita-Eltern überwiegt alles. Jetzt haben sie von der Gemeinde Heek den angeschafften Kleinbus samt Schlüsseln übergeben bekommen. Diesem wird schon in wenigen Tagen eine große Bedeutung zukommen. Und auf die Eltern noch einige Herausforderungen.
Je nach Lage im Außenbereich ist der Weg zur Kita nicht um die Ecke. Eine gefühlte Ewigkeit setzte die Interessengemeinschaft der Kindergartenkinder Ahle-Averbeck auf einen Fahrdienst aus Alstätte. Die Finanzierung lief über einen Elternbeitrag und einen freiwilligen Zuschuss der Gemeinde.
Kosten stiegen
Doch die Kosten stiegen und stiegen. Erhöhte Energiekosten und Mindestlohn wirkten sich negativ aus. Die Eltern sendeten einen finanziellen Hilferuf an die Politik und tüftelten parallel an vielen Ideen. Schlussendlich gründeten die Eltern vor einigen Wochen einen Kita-Bus-Verein.
Die Gemeinde schaffte, nach politischem Beschluss, den notwendige Kleinbus an und ist für den Unterhalt zuständig. Der Verein stellt die Fahrer. Das spart Personalkosten. Laut Kalkulation bei 200 Fahrtagen pro Jahr 1000 Arbeitsstunden. So soll der Elternbeitrag für alle betroffenen Eltern im moderaten Rahmen gehalten werden.

„Wir freuen uns natürlich riesig, dass wir jetzt den Kleinbus bekommen haben“, sagt Hendrik Vestert als betroffener Vater aus Ahle im Gespräch mit der Redaktion. Aktuell stehe das Fahrzeug bei ihm daheim, soll aber zeitnah aus logistischen Gründen dort stehen, wo die Kita-Touren starten werden.
Schon kommende Woche wird es so weit sein. Das Kitajahr 2023/24 startet. Acht Kinder können mit dem Kleinbus transportiert werden. Mehr nicht, da die Fahrer sonst einen Personenbeförderungsschein benötigen würden.
Aktuell drei Fahrer
Zwar stehen aktuell „nur“ drei Fahrer zur Verfügung und es werden somit noch weitere gesucht, doch das trübt den Optimismus der Eltern nicht. „Wir werden da noch Gespräche führen“, so Hendrik Vestert. Ziel ist es auch, möglichst viele „Rituale“ aus vergangenen Jahren beizubehalten. So etwa den „Bonbon-Tag“ am Freitag, den die Kinder natürlich lieben.
Positiv hebt Hendrik Vestert auch die Entwicklung des Kontaktes der betroffenen Eltern mit der Verwaltung hervor. Anfänglich sei das alles sehr distanziert gewesen, mittlerweile sei man auf einer persönlichen Ebene angekommen. Das mache vieles leichter. Entsprechend wurde der Kleinbus auch vor der unterzeichneten Überlassungsvereinbarung übergeben.
Zwei verschiedene Modelle
Ob sich das ganze Vorhaben am Ende finanziell wirklich rechnet, werden die kommenden Monate zeigen und ist natürlich auch immer abhängig von der Anzahl der Eltern, deren Kinder den Kita-Bus-Service nutzen.
In der Dinkelgemeinde ist der von den Ahler und Averbecker Eltern eingeschlagene Weg jedenfalls ein Novum. Dem gegenüber steht in den Bauerschaften des Ortsteils Nienborg ein gänzlich anderes Modell. Dort nutzen die Kita-Kinder seit Mai 2023 die Busse des Orts-Linienverkehrs. Etwas, dass laut Verwaltung „bisher sehr gut“ funktioniere.