Rund 18 Millionen Menschen leben in NRW. Knapp 56 Prozent sind aktuell entweder in der katholischen oder evangelischen Kirche Mitglied. Über 9 Millionen Menschen in NRW stehen also noch trotz stetig steigender Austrittszahlen hinter der Kirche. Und bei den Katholiken sticht Heek hervor.
Das kleine Dorf im Westmünsterland mit 8791 Einwohnern (Angaben der Kommune mit Stichtag 31. Dezember 2023) nimmt mit Blick auf die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche in NRW die Spitzenposition ein.
Spitzenwert
In keiner der 396 Städte und Gemeinden in NRW gibt es prozentual mehr Katholiken als in Heek. Das geht aus dem aktuellen Zensusbericht mit Stichtag 15. Mai 2022 hervor, wie jetzt IT.NRW (IT-Dienstleister des Landes und Statistisches Landesamt NRW) veröffentlicht hat.
77,2 Prozent der Heekerinnen und Heeker waren zum Zensusstichtag Mitglied in der römisch-katholischen Kirche. Die Kirchengemeinde Heilig Kreuz Heek erfreut sich also äußerst großer Beliebtheit im Ort.
Beste Laune
Wie hoch dieser Prozentwert ist, zeigt sich drastisch im Vergleich zu den Gemeinden Hille und Hüllhorst (beide Kreis Minden-Lübbecke). Knapp 15.000 Einwohner leben in diesen beiden Kommunen. Doch nur 9,4 Prozent dieser waren zum Stichtag in der katholischen Kirche Mitglied (je 4,7 Prozent).
Bei der Kirchengemeinde Heilig Kreuz sorgen die Heeker Zahlen natürlich für allerbeste Laune. „Darüber freuen wir uns wirklich wahnsinnig“, sagt Pastoralreferentin Mechtild Sicking im Gespräch mit Redaktion.
Im Glauben vereint
Woran es im Detail liegt? Unklar. Darüber gibt der Zensus natürlich keine Auskunft. Aber: Katholische Feiertage und Feste genießen in Heek und Nienborg eine ungebrochen hohe Bedeutung.
Es bringt die Menschen aus dem Ort zusammen. Auch im Glauben. Ein Glauben, der in der kleinen (Kirchen-) Gemeinde offenkundig unerschütterlich ist. Egal, wie groß außerhalb Heeks die Kritik mitunter an der Kirche auch ist. Heilig Kreuz Heek ist offenkundig eine eigene Welt.
Kirchensteuer
Und obwohl die Anzahl der katholischen Gemeindemitglieder in NRW im Vergleich zu 2011 (vorletzter Zensus) insgesamt abgenommen hat, ist das Kirchensteueraufkommen gestiegen.
Von den fünf (Erz-)Bistümern der römisch-katholischen Kirche in NRW hatte 2023 das Erzbistum Köln das höchste Kirchensteuer-Aufkommen (620 Millionen Euro), gefolgt vom Bistum Münster (467 Millionen Euro) und dem Erzbistum Paderborn (414 Millionen Euro).
Diesen Artikel haben wir am 22. September 2024 veröffentlicht.