Es muss eine weitreichende Entscheidung gefällt werden. Eine, die die Gemeinde in jedem Fall eine hohe Millionen-Summe kosten wird. Der ab 2026 sukzessiv greifende OGS-Anspruch ist der Grund. Die beiden Heeker Grundschulen sind dem drohenden OGS-Schüler-Zulauf baulich nicht gewachsen.
Zentraler Neubau oder beide Standorte erhalten und die Gebäude sanieren und erweitern? Diese Frage spaltet die Lokalpolitik. Die CDU-Fraktion plädiert vehement für den Erhalt beider Standorte.
Sticheleien
Die übrigen Fraktionen (SPD/FDP/DB) tendieren für einen zentralen Standort, haben sich aber noch nicht final festgelegt. Das Politikum hat schon vor der finalen Entscheidung, die Anfang 2025 fallen dürfte, hohe Wellen geschlagen. Inklusive Sticheleien der CDU in Richtung der übrigen Parteien.
Doch trotz aller (noch) vorhandener politischer Differenzen in dieser Angelegenheit hat der Gemeinderat in Sachen zugesprochenen Fördergeld für die Grundschulen jetzt an einem Strang gezogen. Zumindest mehrheitlich.
Drei Varianten
Gut 300.000 Euro hat die Gemeinde zugesprochen bekommen. Drei Optionen für die Verwendung dieses Geldes standen im Raum:
- Förderantrag für den Bau einer Mensa an der Heeker Grundschule stellen. Sollte es am Ende doch ein zentraler Standort werden, würde dieser Antrag abgewandelt und auf den neuen Standort übertragen.
- Kauf von „hochwertigen Containern“ als mobile Raumlösung für den Ganztagsausbau. Sprich als Übergangslösung für ein zusätzliches Raumangebot (OGS-Anspruch) während einer Bauphase. Für beide Varianten (Erhalt beider Standorte oder zentraler Neubau) nutzbar.
- Anmietung von „hochwertigen Containern“ als mobile Raumlösung
Rechenexempel
Laut Verwaltung kostet der Bau einer Mensa rund 1,6 Millionen Euro. Abzüglich der Förderung bleibt ein Eigenanteil von rund 1,25 Millionen Euro für die Gemeinde. Für den Kauf zweier Containeranlagen zu je 180 Quadratmeter fielen rund 580.000 Euro an (Eigenanteil: 270.000 Euro).
Die Mietkosten für zwei dieser Container sollen sich auf 130.000 pro Jahr belaufen. Je nachdem, wie lange die Container gemietet werden (bei einem zentralen Neubau länger als bei einer Sanierung und Erweiterung im Bestand), können die Kosten schnell auf über 700.000 Euro klettern.
Mietlösung
Die Verwaltung selbst stellte im Vorfeld der Entscheidung klar, dass der Bau einer Mensa „nicht zielführend“ sei. Die „zweckmäßigste Lösung“ sei der Kauf von Containern, da diese später für andere Zwecke weitergenutzt werden könnten.
Doch diesem Vorschlag folgte der Rat nicht, wie eine Nachfrage bei Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff ergibt. Mit 19 Stimmen (bei fünf Gegenstimmen) wählte der Rat die Variante, von dem zugesprochenen Fördergeld Container anzumieten.
Ob es die kostengünstigste Variante werden wird, ist noch offen. So oder so werden sich die Schüler und Eltern damit anfreunden müssen, dass in Zukunft übergangsweise Container zum Heeker Grundschulalltag gehören werden.
