Frust und Trauer Doppeleinbruch in „Kleine Kneipe“ trifft Wirtin schwer

Doppeleinbruch in „Kleine Kneipe“ trifft Wirtin schwer
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Iza Lütke-Wissing (47) ist fassungslos, traurig und frustriert. Im Gespräch mit der Redaktion kämpft sie mit den Tränen. Die zwei Einbrüche in „ihre“ kleine Kneipe im Tenniscenter Nienborg haben bei ihr Spuren hinterlassen. Die ansonsten so lebensfrohe und stets gut gelaunte Wahl-Nienbogerin klingt merklich bedrückt und niedergeschlagen nach den Ereignissen.

„Wieso wieder bei mir? Wieso?“, schluchzt sie. Wer die Wirtin kennt, weiß, dass sie ihren Job über alles liebt. Ihr Arbeitsplatz ist so etwas wie ihr zweites Zuhause. Zu wissen, dass dort jetzt innerhalb kürzester Zeit zweimal „ungebetene Gäste“ waren, sei ein „ganz beklemmendes Gefühl“.

„Schock bekommen“

Den ersten Einbruch in der Nacht zu Samstag (9. März) entdeckte ihr Mann am nächsten Morgen, den zweiten – zwischen Montag (18. März) 8.30 Uhr und Dienstag (19. März) 13.30 Uhr – dann die Wirtin selbst. „Ich konnte es nicht fassen, als ich sah, dass die Tür wieder aufgebrochen wurde. Ich habe einen echten Schock bekommen“, sagt sie mit bedrückter Stimme.

Bargeld in Form von Scheinen gebe es in der Kneipe niemals zu holen, dieses bleibe nie über Nacht in der Kasse. Ob es die Täter überhaupt darauf abgesehen hatten, ist unklar. Denn ein Sparschwein mit Kleingeld ließen sie laut der Wirtin unangetastet stehen. Stattdessen ließen die Einbrecher in beiden Fällen Fernseher und Musikboxen mitgehen.

„Was wollen die mit Fernsehern?“, fragt Iza Lütke-Wissing ungläubig. Abgesehen vom finanziellen Schaden sei das auch mit Blick auf die Fußballübertragungen in der Kneipe sehr ärgerlich. Vier TV-Geräte binnen weniger als zwei Wochen entwendeten die Täter. Unterkriegen lassen will sich die Wirtin dennoch nicht. Ersatz sei in Arbeit. Zum Wohle ihrer Gäste.

Dass die Täter in beiden Fällen ohne Gewaltanwendung in die Tennishalle kamen, bestätigt neben der Polizei und Hallen-Miteigentümer Norbert Wenker auch die Wirtin. Im Sanitärbereich der Halle sollen Fenster auf Kipp gestanden haben. So dürften die Einbrecher leichtes Spiel gehabt haben.

Große Enttäuschung

Norbert Wenker äußerte gegenüber der Redaktion die Vermutung, dass dies im Vorfeld absichtlich geschehen sein könnte. Beweise gibt es dafür (noch) nicht. Aufgrund der Umstände liegt aber zumindest der Verdacht nahe, dass die Täter über dieses Insider-Wissen verfügt haben könnten.

Dinge, an die Iza Lütke-Wissing am liebsten gar nicht denken möchte. Sie ist „einfach nur so enttäuscht über solche Leute“. Mit so einem Ärger auf den letzten Tagen in der kleinen Kneipe, ehe es für sie im Ort als Betreiberin in die Gaststätte Wissing von Bauherrin Elisabeth Schwietering geht, hatte die 48-Jährige nicht gerechnet.

Kleine Kneipe in Nienborg
Vier TV-Geräte und zwei Musikboxen erbeuteten die Täter bei ihren zwei Einbrüchen in die kleine Kneipe. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. © Tenniscenter

An eine vorzeitige Aufgabe in „ihrer“ kleinen Kneipe verschwendet die Wirtin aber trotz aller Geschehnisse keinen Gedanken, wie sie ausdrücklich betont. „Nein, ich werde weiter für meine Gäste da sein. Ich liebe meinen Job.“ Wie geplant werde sie bis Ende April 2024 den Betrieb fortführen.

Die Sorgen vor einem erneuten Einbruch werden dabei aber immer mitschwingen, wie Iza Lütke-Wissing einräumt. Vor diesem Hintergrund zeigt sie sich auch sehr erleichtert, dass die Halleneigentümer angekündigt haben, in die Sicherheitstechnik investieren zu wollen.

Eine Alarmanlage soll ebenso wie eine Videoüberwachung zeitnah installiert werden. Ein Fachmann soll bereits vor Ort gewesen sein. Neben der erhöhten Sicherheit soll das Ganze auch ein Stückchen Sicherheitsgefühl zurückbringen. Allen voran für Iza Lütke-Wissing, die so sehr für ihren Job lebt.

Die Polizei sucht für beide Taten Zeugen. Hinweise an die Kripo Ahaus unter Tel. (02561) 9260.