Flüchtlingsunterkünfte Zeitplan für Neubauten in Heek und Nienborg wackelt

Zeitplan für geplante Flüchtlingsunterkünfte wackelt
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Ein wenig ist das Thema zuletzt aus der Öffentlichkeit geraten, doch es ist aktueller denn je. 242 Flüchtlinge haben in Heek derzeit Schutz vor Krieg und Verfolgung gefunden. 109 stammen aus der Ukraine. Noch ist ein Ende des Zulaufs nicht absehbar. Darum soll in beiden Ortsteilen gebaut werden.

Ein Neubau für 40 bis 45 Personen ist je Ortsteil politisch beschlossene Sache. Perspektivisch sind je zwei anvisiert. Rund 1,5 Millionen Euro je Bau stehen im Raum. In Nienborg zogen die Planungen Anwohnerproteste nach sich. Ein Hetzbrief gegen Flüchtlinge ging unter anderem an die Verwaltung.

Zwei Standorte

Anfang Dezember 2022 wurden die Standorte auf Anfrage der Redaktion öffentlich gemacht. Seitdem ist zwar im Hintergrund einiges passiert, doch auf den erkorenen Flächen eben noch nichts. Im Ortsteil Heek ist der Bau in der Stroot geplant, in Nienborg hinter dem K+K-Markt.

„Es zieht sich leider. Es ist alles nicht so einfach“, räumt Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Nachfrage ein. Auch, weil die Verwaltung aktuell und perspektivisch viele Projekte stemmen will und muss. Davon ab: Die Fläche in Heek gehört der Gemeinde und in Nienborg noch immer nicht.

Monatelange Verhandlungen

Seit Monaten ziehen sich die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde über die Fläche. Mittlerweile soll laut Bürgermeister immerhin eine „grundsätzliche Einigung“ bestehen. Mehr aber auch noch nicht.

Ende April teilte das Bistum Münster, das einem Deal, wie auch immer dieser am Ende aussehen mag, zustimmen muss, auf Anfrage schriftlich mit: „Das Bistum ist bis heute mit dem Vorgang im Rahmen seiner Zuständigkeit als kirchenaufsichtliche Genehmigungsbehörde nicht befasst.“ Auch sei seitens der Pfarrei/Zentralrendantur keine Beratung angefragt worden.

Kein fixe Deal

Von einem fixen Deal ist man also noch einige Schritte entfernt. Doch die Zeit drängt. Ursprungsplan war es, dass wenigstens eine Unterkunft bis Ende des Jahres steht. „Ob wir das allerdings noch schaffen, weiß ich nicht“, äußert sich auch Franz-Josef Weilinghoff nicht mehr so optimistisch.

Immerhin muss nach dem Flächen-Deal eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten erfolgen. Ob das Ganze in einer beschränkten Ausschreibung wegen der hohen Dringlichkeit erfolgen könnte, muss die Verwaltung prüfen. Dieses Verfahren ginge jedenfalls deutlich schneller über die Bühne.

Interne Skizze

Davon ab, so lässt es der Bürgermeister anklingen, sei ein Baustart in der Stroot durchaus denkbar. Also erst Heek und dann Nienborg. Doch auch in der Stroot geht es noch nicht so richtig vorwärts. Voran es im Detail liegt, ist unklar. „Wir sind aber auf dem Weg“, versichert Franz-Josef Weilinghoff.

Zudem existiert bereits eine interne Skizze, die die Raumaufteilung aufgreift. Laut dieser könnte ein Sozialarbeiter vor Ort mit eingebunden werden. Einfach, um direkt allen potenziellen Konflikten entgegenwirken zu können. Dass es diese Skizze gibt, bestätigt der Bürgermeister. Details nennt er nicht, sagt aber: „Fakt ist, dass wir wissen, was wir brauchen.“

Ins Detail gehen soll es aber noch für alle Anlieger und Bürger. Stichwort Infoveranstaltungen. Wenn die Verwaltung etwas Konkretes in der Hand hat, soll es diese geben. Dazu könnten Ausschreibungsergebnisse gehören. Dann dürfte auch klar werden, wie die Flüchtlingsunterkünfte optisch aussehen sollen. Zuletzt machte eine Holzbauweise die Runde.

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