Feuerwehr Heek blickt aufs Jahr 2022 zurück Großbrand, Sirenen und der Sprung in die Zukunft

Feuerwehr blickt auf 2022 zurück: Großbrand und der Sprung in die Zukunft
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Hinter der Heeker Feuerwehr liegen 120 Einsätze im vergangenen Jahr. Manche davon waren Fehlalarme oder kleinere Einsätze. Jedoch ist einer ganz besonders im Gedächtnis von Thomas Vennemann, Leiter der Feuerwehr Heek, geblieben. „Das war ein Jahresabschluss der Extraklasse“, erzählt er.

In der Nacht auf den 29. Dezember ist ein ehemaliges Stall- und Tennengebäude in Wichum in Nienborg abgebrannt. Das große Feuer und explodierende Glasflaschen machten den Stall zunichte. Die rund 100 Feuerwehrleute haben die Flammen auf das eine Gebäude beschränken können. „Die Feuerwehr Gronau war auch da und hat uns unterstützt“, erzählt Vennemann. Zu Schaden kam glücklicherweise niemand.

„Im Außenbereich ist es immer schwierig, Löschwasser zeitnah und ausreichend zum Brand zu bekommen“, sagt er rückblickend. Auch bei dem großen Brand war das ein Problem, das allerdings gelöst werden konnte. In den Morgenstunden konnten sie den Einsatz beenden.

Brand in Wichum Nienborg
Der Brand in der Nienborger Bauerschaft Wichum war der größte Einsatz im vergangenen Jahr für die Heeker Feuerwehr. © Stephan Rape

Alarmierung über Sirenen

„Wir sind ja darauf eingestellt“, erklärt Vennemann bei der Nachfrage zur problematischen Löschwasserversorgung. Die schwierige Situation sei bekannt und man bereite sich entsprechend vor. „Wir sind top ausgestattet“, führt er weiter aus.

Erst im vergangenen Jahr bekam die Gemeinde eine Erweiterung im Sirenennetz bewilligt. Der Ortsteil Nienborg und das Industriegebiet Heek-West haben elektronische Mastsirenen bekommen. Neben den Funkmeldeempfängern, ertönen in Heek Sirenen, die die Feuerwehrmitglieder alarmieren.

Doch das wird in naher Zukunft vorbei sein: „Bald dienen die Sirenen nur noch der Bevölkerungsalarmierung“, erklärt Vennemann. Das wäre zum Beispiel in Katastrophen-Situationen der Fall. Die Feuerwehr darf nur noch bis Ende des Jahres über die Sirenen alarmiert werden.

Circa 15 bis 20 Einsätze finden jährlich auf der Autobahn statt. In Heek liegt eine Auffahrt zur A31 und es kommt es auch dort zu Unfällen und Bränden.

Mit 105 bis 110 Aktiven bei der Heeker Feuerwehr sei das Pensum in den letzten Jahren gut zu stemmen gewesen.

Schwieriger werde allerdings die Verfügbarkeit der Feuerwehrleute am Tag. „Ich möchte da noch nicht negativ sein, aber es ist eher eine sinkende Tendenz der Tagesverfügbarkeit“, so Vennemann. Grund dafür seien oft Jobwechsel weg von Heek.

Doch der Nachwuchs stehe bereit: „Das Jubiläum hatten wir vor ein paar Wochen. Seit sechs Jahren gibt es die Jugendfeuerwehr mit 16 Jugendlichen“, freut sich Vennemann.

Normales Jahr 2022

Von den 120 Einsätzen im vergangenen Jahr waren 28 Brandeinsätze und 66 Hilfeleistungseinsätze, 17 davon allein wegen Stürmen. Die Anzahl der Einsätze sei im normalen Rahmen, sagt der Leiter. „Es war durchweg kein außergewöhnliches Jahr“, meint er.

Das könnte sich 2023 jedoch ändern. „In diesem Jahr haben wir im Juli schon fast das Jahressoll erreicht“, erzählt er. Und dabei stehen der Feuerwehr noch einige Monate bevor. „Es waren viele kleine Einsätze dabei, die immer anfallen können, aber nicht müssen“, versucht er die Menge zu erklären.

Um die Einsätze gering zu halten, appelliert er auch jetzt an die Vorsicht der Heekerinnen und Heeker. Besonders offene Feuer, weggeworfene Zigaretten und falsch entsorgtes Glas können schwerwiegende Folgen haben. Ebenso das Baden an nicht zugelassenen Seen, wie dem Strönfeldsee, könne traurig enden. „In den letzten 20 Jahren sind dort zwei junge Menschen ertrunken“, mahnt der Leiter der Feuerwehr Heek.