„Das ist keine Übung. Bitte verlassen Sie ruhig und zügig das Gebäude.“ Diese automatische Durchsage sorgte am Samstagabend (14.10.) für eine abrupte Unterbrechung des Auftritts des Rockorchesters „Ruhrgebeat“ in der sanierten Kreuzschulen-Sporthalle. Die Brandmeldeanlage (BMA) hatte ausgelöst. Versehentlich. Jetzt ist klar, wie es dazu kommen konnte.
Am Montagnachmittag ist von dem Großevent mit gut 500 Besuchern nichts mehr zu sehen. Ein wenig Dreck liegt noch auf dem Boden, das Reinigungsteam ist im Einsatz. Die vier Kombi-Branddetektoren auf der Bühne im Anbau sind still. Die Leuchten im Feuerwehr-Anzeigentableau und -Bedienfeld in der Brandmeldezentrale (BMZ) der Sporthalle sind im „Normalmodus“.
Optische Melder deaktiviert
Am Samstagabend gegen 22 Uhr sah das anderes aus. Der rechte, hintere Branddetektor über der Bühne hatte den optischen Alarm (Rauch) ausgelöst. Der BMA-Alarm ging an die Leitstelle in Borken, über die dann die Heeker Feuerwehr informiert wurde. Beide Löschzüge rückten sofort aus. Die Halle wurde binnen weniger Minuten evakuiert.
„Wir wussten zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, ob und was den Brandmelder ausgelöst hat“, verdeutlicht Mäkkes Schindler von der Gemeinde im Gespräch vor Ort. Erst nach einer ausführliche Lageerkundung durch die Heeker Feuerwehr stellte sich heraus, dass es ein Fehlalarm war.
Einen, den es im Normalfall aber nicht hätte geben dürfen. Bewusst hatte die Gemeinde als Konzert-Veranstalter die optischen Auslöser der Brandmelder vor Beginn des Rockorchesterauftrittes deaktiviert.

Das ist ein übliches Vorgehen bei Bühnenshows. So soll verhindert werden, dass der eingesetzte Wassernebel die Brandmelder auslöst. In der Heeker Sporthalle wurde Nebel seitlich auf die Bühne geleitet. Für den Showeffekt. So wurden die Lichtkegel der Bühnenscheinwerfer sichtbar gemacht.
Gut zwei Stunden funktionierte die optische Deaktivierung. Die thermische (Feuer) blieb aktiviert. Doch bei einem Tina-Turner-Medley ging dann doch der optische Alarm los. Warum die optische Deaktivierung letztlich doch nicht richtig funktionierte, stellte die Gemeinde zunächst vor ein Rätsel.
Technischer Defekt
Ein Technikerteam nahm die Melder am Montagmittag unter die Lupe. Und hatte eine gute sowie eine schlechte Nachricht parat. Grundsätzlich funktioniere die optische Deaktivierung. Drei Melder sind dafür Beleg. Dass der Vierte auslöste, sei auf einen technischen Defekt zurückzuführen.
Die Verwaltung um Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff bringt diese „Panne“ aber nicht aus der Ruhe. „Wir üben ja noch in der Halle. Auch für uns ist das Neuland“, erklärt dieser auf Anfrage. Bei der verbauten und komplexen Technik könne man nicht erwarten, dass alles direkt reibungslos funktioniere.

Davon ab konnte sich die Gemeinde wie immer auf ihre Feuerwehr verlassen. Trotz der ausgelösten BMA konnte das Konzert ab etwa 23 Uhr zu Ende gespielt werden. Dies aber nur, weil die Feuerwehr spontan und freiwillig vor Ort entschied, eine Brandsicherheitswache – ein offizieller Einsatz – nach Zurücksetzung der BMA zu stellen.
„Das war wirklich ganz, ganz klasse von der Feuerwehr. Das sind alles ehrenamtliche Kräfte, die mitten in der Nacht dafür gesorgt haben, dass das Konzert zu Ende gespielt werden konnte“, lobt der Bürgermeister.
Für die Heeker Feuerwehr war dies eine Selbstverständlichkeit, wie Feuerwehrchef Thomas Vennemann stellvertretend für alle Wehrkollegen im Gespräch mit der Redaktion erklärt: „Das unkomplizierte und schnelle Handeln zeichnet doch einfach das Ehrenamt aus.“
- Kabarett-Duo Funke und Rüther
- 18. November um 20 Uhr
- Thema: „Was machen wir Hier? – Ich KRIEG zu viel“
- Kartenvorverkauf läuft (gemeinde-heek.reservix.de)