Explodierende Energiekosten für Vereine „Das war so nicht absehbar“

Explodierende Energiekosten für Vereine: „Das war so nicht absehbar“
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Die Kosten für Energie sind rapide gestiegen. Egal ob Strom, Gas oder Öl: Teurer wurde alles. Da stellt den SV Heek, RW Nienborg und den SC Ahle vor große Herausforderungen, wie die von der Verwaltung vorlegten Zahlen für 2023 auf drastische Weise zeigen. Wie geht es jetzt also weiter?

„Die Kosten waren für alle, auch die Vereine, so nicht absehbar“, machte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff in der jüngsten Ratssitzung deutlich. Klar wurde das Ausmaß erst nach dem Abschluss der Energieversorgungsverträge für 2023. Dies läuft über die Gemeinde.

Drastischste Mehrkosten

Ohne drastische Energiesparmaßnahmen stehen für die drei Vereine folgende Energie-Mehrkosten an: SV Heek (+20.983,69 Euro), RWN (+11.074,35 Euro) und SC Ahle (+8.833,82 Euro). Wohlgemerkt: reine Mehrkosten. Die tatsächlichen Kosten sind noch mal höher.

Die Verwaltung sprach zwar bei diesen Zahlen vom „Worst-Case-Szenario“ und machte deutlich, dass Strom- und Gaspreisbremse auch auf die geschlossenen Verträge der Kommune Anwendung finden würden, aber in welchem Ausmaß sich das bemerkbar machen wird, sei noch nicht absehbar.

Laut abgeschlossenem Stromvertrag fallen für die Vereine 0,84 Cent je Kilowattstunde an. Im Vergleich zu 2019 sind das 0,69 Cent mehr. Eine drastische Steigerung. Bei Gas beträgt die Steigerung je Kilowattstunde 0,22 Cent (0,30 Cent).

Bewusst hat die Gemeinde, so teilte es der Bürgermeister mit, nur Energieversorgungsverträge über ein Jahr abgeschlossen. „Wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt erreicht ist.“ Es wird also für 2024 auf geringere Preise je Kilowattsunde spekuliert.

Sparen ist angesagt

Hilft den genannten Vereinen für den Moment natürlich auch nicht weiter. Energiesparen steht an. Aus ersten Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen weiß die Redaktion, dass schon einiges gemacht wird und generell die Bereitschaft dafür natürlich gegeben ist.

Was könnte helfen? Etwa die Reduzierung und Zusammenlegung von Trainings- und Spielzeiten oder die Reduzierung der Vorlauftemperaturen der Heizungen. Dies würde Strom- und Heizkosten sparen.

Davon ab machten Verwaltung und Politik deutlich, dass sie erwarten, dass sich die Vereine finanziell einbringen und einen „Notgroschen“ gebildet haben. „Die Vereine müssen sich einbringen, die Gemeinde kann das alleine nicht tragen, aber das wissen die Vereine auch“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Walter Niemeyer.

Grundsätzliches Problem: Wird nicht drastisch gespart, droht laut Verwaltung den Sportvereinen das zur Verfügung gestellte Budget für die „Bewirtschaftung der Sportanlagen“ nach den Sportförderrichtlinien alleine durch Energiekosten „aufgefressen“ zu werden.

Unabhängig davon, wie und wo genau nun gespart werden wird, kam im Rat noch die Frage auf, ob die Vereine nicht selbst die Versorgungsverträge abschließen könnten. Gut möglich, dass dabei bessere Konditionen herausspringen würden.

Noch viele Gespräche nötig

Eine Frage, mit der sich jetzt die Verwaltung im Austausch mit den Vereinen beraten muss. Zumindest von einem der drei genannten Vereine weiß die Redaktion, dass dies als sehr sinnige Variante angesehen wird.

Fakt ist, dass noch viele Gespräche anstehen, damit das aufgezeigte Szenario am Ende die Vereine nicht mit voller Härte treffen wird.

Und obwohl sich die Zahlen nicht gut lesen, waren sich Verwaltung und Politik einig, dass man diese auch nicht überbewerten dürfe. Man müsse die weitere Entwicklung erst mal abwarten. Ob die Vereine über diese Aussagen glücklich sind, darf zumindest mal angezweifelt werden.