Offenes Wasserstoffnetz ist besiegelt Anbindung an die Leitung 13 erfolgt in Heek

Offenes Wasserstoffnetz besiegelt: Anbindung an Leitung erfolgt in Heek
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Bei den Lokalwerken Westmünsterland wurde am Montag (30.9.) Geschichte geschrieben. Als erste Organisation unterzeichnete die Wasserstoff-Entwicklungsgesellschaft mit Vertretern der Open-Grid-Europe (OGE) einen Vertrag. In diesem geht es darum, dass noch vor Inbetriebnahme der Leitung 13 eine Anbindung für das Münsterland installiert wird.

„Das ist für uns eine absolute Premiere“ stellte Selina Breilmann, die Leiterin der Geschäftsentwicklung in Sachen Wasserstoff bei der OGE, klar. Einmal quer durch Deutschland streben die Firmen Nowega und OGE ein öffentlich zugängliches Wasserstoffnetz an.

Anbindung in Heek

„Auf einer Liegenschaft in Heek im Strönfeld wird der Zu- und Abgang für diese Region installiert werden“, erklärte Dipl.-Ing. Thorsten Meyer, der gemeinsam mit Dr. Jörg Schuirmann ehrenamtlicher Geschäftsführer der Wasserstoff-Entwicklungsgesellschaft ist. Grundsätzlich sei auch eine Einbindung der Gasspeicher in Epe denkbar, konkrete Planungen gebe es dazu, wie zu den meisten anderen Punkten, aber noch nicht.

„Sobald die Leitung 13 im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen wird, wäre der Einbau eines solchen Zwischenstücks natürlich schwierig“, betont Jorg Schuirmann. Obwohl die gesamte Tragweite dieser Entscheidung jetzt noch gar nicht absehbar ist, für die Wirtschaft in der Region stellt dieser Schritt einen enormen Vorteil gegenüber anderen Standorten dar, sind sich die Beteiligten sicher.

Firmen hoffen auf Nachahmer

Jetzt gehe es darum, die einzelnen Bausteine des Projekts anzugehen. Ein Schritt sei dabei zum Beispiel, das Planverfahren anzustoßen, erläutert Thorsten Meyer. Im weiteren Vorgehen müssen zudem Gespräche mit lokalen Energieversorgern und interessierten Unternehmern geführt werden und auch das Marktmodell Wasserstoff sei Teil der Hausaufgaben, die noch zu machen seien, ergänzte Jörg Schuirmann.

Die Firmen OGE und Nowega hoffen derweil auf eine Strahlkraft dieses Meilensteins. „Natürlich wünschen wir uns, dass noch viele weitere Organisationen, Kommunen oder Unternehmen an uns herantreten und die zukunftsträchtige Bedeutung des Wasserstoffnetzes für sich erkennen und eine Kooperation anstreben“, sagt Selina Breilmann.

AHLEG-Tochter

Die Wasserstoff-Entwicklungsgesellschaft sei eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Energiegenossenschaft Ahaus-Heek-Legden kurz AHLEG, erklärt Schuirmann. Auf der jüngsten Generalversammlung habe man den Mitgliedern das Projekt ‚Anschluss an die Wasserstoffleitung‘ vorgestellt und sei auf breite Mehrheit gestoßen, berichtet Thorsten Meyer.

Die Frage nach den Kosten des Projekts blieb unbeantwortet. Klargestellt wurde lediglich, dass auch die neue Armatur Teil der Leitung sein wird und damit Eigentum von OGE und Nowega sein wird.