Dilemma um Eppingschen Hof Bürgermeister nimmt die Politik in die Pflicht

 Eppingscher Hof: Bürgermeister fordert politische Entscheidung
Lesezeit

Eigentlich war es ein ganz gewöhnlicher Antrag des Heeker Musikvereines. Dieser hätte es gerne gesehen, dass der große Gruppenraum im Obergeschoss der Eppingschen Hofes als Proberaum für den Verein umgewidmet und eine Klimaanlage installiert wird. Ein Antrag, der vieles hervorholte.

Dass der Eppingsche Hof im Ortsteil Heek einen hohen Stellenwert hat, steht außer Frage. Ebenso, dass die gesamte Bausubstanz in die Jahre gekommen ist. (Politische) Diskussionen um eine Sanierung oder Erweiterung gibt es seit Jahren. Doch bis auf ein paar Ausbesserungen ist nichts passiert.

Aus der Versenkung geholt

Zuletzt ist es ruhig um das Bürgerhaus geworden. Doch der Antrag des Musikvereins, der jüngst im Sport- und Kulturausschuss behandelt wurde, holte das Thema wieder aus der Versenkung. Eines vorweg: Der Antrag vom Verein wurde vertagt. Mal wieder gab es keine Entscheidung.

Aber nicht, um dem Musikverein eins „auszuwischen“, sondern, weil einfach noch immer nicht klar ist, ob und was es denn nun werden soll. Eine Sanierung? Oder eine Sanierung samt Anbau? Fragen, die seit Jahren unbeantwortet sind. Und es auch erst mal noch bleiben werden.

Der Schlöffkenkerl in Heek
Seit 2020 wird (politisch) darüber diskutiert, ob und was mit dem Bürgerhaus passiert. Geschehen ist bisher praktisch nichts. Lediglich kleinere Ausbesserungsarbeiten. © Markus Gehring

Der Antrag vom Musikverein brachte aber wieder etwas Schwung in die Debatte. Und es zeigte sich, dass man von einer Einigkeit noch weit entfernt zu sein scheint. „Es wird Zeit, dass wir mal was umsetzen“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Walter Niemeyer. Seit 2020 passiere am Bürgerhaus nichts.

Aber: Jetzt mit kleinteiligen Maßnahmen wie etwa einer Klimaanlage anzufangen, ohne zu wissen, was es im großen Ganzen werden solle, sei jetzt aber auch nicht zielführend.

Die Christdemokraten drängten darauf, die möglichen Varianten (Sanierung und Sanierung mit Anbau) mit den Vereinen, die das Bürgerhaus nutzen, abzustimmen. Ein klarer Auftrag an die Verwaltung. „Das klappt bei den geplanten Kunstrasenplätzen ja jetzt auch“, so Mario Strehlow (CDU).-

Auch die übrigen Fraktionen (SPD/FDP und Dinkelbündnis) sahen vorgezogene, kleinteilige Maßnahmen kritisch, solange nicht klar sei, wohin die Reise gehe. Allerdings waren sich die Fraktionen nicht einig darüber, wer denn nun am Zuge sei.

Wer ist am Zuge?

Die Verwaltung (eine Onlinebefragung gab es bereits, ebenso haben die Vereine Wunschlisten eingereicht)? Die Lokalpolitik? Oder gar die Vereine selbst, die nochmals eigeninitiativ ihre Wünsche vortragen sollen?

Thomas Schultewolter (FDP) fand dazu klare Worte: „Wir als Politik sind dran, nicht die Vereine. Wir müssen sagen, was wir wollen.“ Und man sei froh über den Antrag des Musikvereins. So komme jetzt hoffentlich Schwung in die Sache.

Dass sich die Verwaltung im aktuellen Stadium nicht in der vordersten Front sieht, wurde durch die Worte von Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff deutlich, der den Antrag des Musikvereins als „völlig legitim“ bezeichnete.

Doch aktuell könne die Verwaltung „nichts machen“. Diese sei jetzt nicht am Zuge, sondern die Politik. Klare Ansage des Bürgermeisters: „Wir brauchen einen politischen Beschluss. Also bitte entscheiden Sie es in der Politik.“

Was ist möglich?

Auf einem ganz anderen Blatt steht noch mal, was sich die Gemeinde am Ende leisten kann und will. Konkrete Zahlen wurden in Bezug auf das Bürgerhaus bisher noch nicht öffentlich kommuniziert. Klar ist nur, dass noch einige Ausgaben (Grundschulen/Flüchtlingsunterkünfte) anstehen werden.

Und auch das Sport- und Kulturzentrum ist deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert geworden. Finanziell steht die Gemeinde – auch mit Blick auf die gut gefüllte Ausgleichsrücklage – nicht schlecht da, aber als eine Art Freifahrtschein für alle Bauvorhaben kann dies auch nicht gelten.

Wie es jetzt weitergeht, ist offen. Das Thema Bürgerhaus wurde (mal wieder) vertagt. Im April soll sich der Bauausschuss mit dem Thema befassen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Februar 2025.