Endausbau Leuskesweg angelaufen Brücken-Neubau verursacht weitere Kosten

Endausbau Leuskesweg angelaufen: Brücken-Neubau verursacht weitere Kosten
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Absperrbarken, Sand- und Kieshaufen, Betonpflastersteine und eine auf über 100 Meter abgefräste Asphaltdecke: Es ist unverkennbar, der viel diskutierte und von den Anliegern deutlich kritisierte Endausbau des Leuskesweges hat begonnen. Und die Kosten werden weiter steigen. Eine Brücke macht Ärger.

Der Endausbau betrifft den Bereich zwischen Kreisverkehr Stroot und Einmündung Bleiche/Volmers Kamp. Abgerechnet wird nach dem Baugesetzbuch. Die Anlieger tragen 90 Prozent der Kosten. Pro Grundstück fallen so schnell 10.000 Euro und mehr an. Allen Anliegern hat die Gemeinde Ablöseverträge angeboten.

Brücke ist „abhängig“

Bis auf wenige Ausnahmen sollen diese angenommen worden sein, wie die Verwaltung bereits auf Nachfrage mitgeteilt hat. Dennoch haben etliche Anlieger Kredite aufnehmen müssen, wie der Redaktion von Betroffenen berichtet wurde.

Und jetzt fallen weitere 115.000 Euro an Kosten an. Die in die Jahre gekommene Brücke über den Strothbach ist „abgängig“. Sie muss abgerissen und neu gebaut werden. Statische Unterlagen liegen der Gemeinde nicht vor, dafür aber fundierte Laborbefunde.

Laburuntersuchungen haben ergeben, dass vor allem der Beton der alten Brücke ein Problem darstellt. Für Abriss und Neubau fallen 115.000 Euro an.
Laboruntersuchungen haben ergeben, dass vor allem der Beton der alten Brücke ein Problem darstellt. Für Abriss und Neubau fallen 115.000 Euro an. © Till Goerke

„Wir hatten bei dem Bauwerk schon immer Bedenken. Für dieses kann keiner eine Gewähr übernehmen, dass es noch fünf Jahre hält“, macht Bauamtsleiter Herbert Gausling auf Nachfrage deutlich.

Um Gewissheit zu erlangen, wurden Anfang des Jahres Proben gezogen und zur Analyse in ein Labor geschickt. Ergebnis: Die Brücke hat viele „Baustellen“. Als größte bezeichnet Thorsten Meyer von der Verwaltung auf Anfrage den Beton.

Die Anlieger tragen 90 Prozent der Kosten für den Endausbau. Abgerechnet wird nämlich nach dem Baugesetzbuch.
Die Anlieger tragen 90 Prozent der Kosten für den Endausbau. Abgerechnet wird nämlich nach dem Baugesetzbuch. © Till Goerke

Um zu vermeiden, dass nach Abschluss des Endausbaus womöglich in einigen Jahren die Brücke gezwungenermaßen erneuert werden muss und es erneut eine Baustelle gibt, soll jetzt alles in einem Rutsch gemacht werden.

Von wem, ist noch offen. „Wir sind da noch in Gesprächen“, sagt Thorsten Meyer. Ohne tiefer ins Detail zu gehen. Denkbar ist, dass es die für den Endausbau beauftragte Firma übernimmt. Oder aber eine Neuausschreibung erfolgt.

Gut 100 Meter des Leuskesweges sind bereits abgefräst. Es ist der erste von zwei Bauabschnitten. Aktuell ist dieser Abschnitt für den Verkehr noch frei, aber eine "Rumpelpiste".
Gut 100 Meter des Leuskesweges sind bereits abgefräst. Es ist der erste von zwei Bauabschnitten. Aktuell ist dieser Abschnitt für den Verkehr noch frei, aber eine „Rumpelpiste". © Till Goerke

Die für die Anlieger entscheidende Frage: Gehen die Mehrkosten zu ihren Lasten? Da kann der Bauamtsleiter beruhigen. „Das geht zulasten der Gemeinde. Auf die Anlieger kommt nichts zu.“ Der Brückenneubau habe nichts mit dem Endausbau zu tun.

Aktuell ist die Asphaltdecke von der Einmündung Bleiche/Volmers Kamp bis zu besagter Brücke über den Strothbach abgefräst. Es ist der erste Bauabschnitt. Danach folgt der Bereich bis zum Kreisverkehr, der zudem umgestaltet werden soll. Autos sollen danach nicht mehr so zügig einfahren können. Stichwort mehr Verkehrssicherheit.

Bis zur Höhe der Brücke über den Strothbach reicht der erste Bauabschnitt. Im dritten Quartal 2023 sollen die Hauptarbeiten für beide Bauabschnitte abgeschlossen sein.
Bis zur Höhe der Brücke über den Strothbach reicht der erste Bauabschnitt. Im dritten Quartal 2023 sollen die Hauptarbeiten für beide Bauabschnitte abgeschlossen sein. © Till Goerke

„Wir haben das Ganze bewusst in zwei Bauabschnitte unterteilt“, erklärt Thorsten Meyer. Ein Grund seien auch die momentanen Witterungsverhältnisse. Alles aufreißen, wenn dann noch mal wegen der Witterung nicht gearbeitet werden kann, macht eben wenig Sinn.

Der grobe Zeitplan sieht vor, dass die „Hauptarbeiten“ im dritten Quartal 2023 durch sind. Also zwischen Juli und September. Und bezüglich der Extrakosten für den Brückenneubau hat der Bauausschuss dem Rat die Empfehlung ausgesprochen, die 115.000 Euro in den Haushalt einzustellen.