
Das M3 setzt im modernen Ambiente auf klassische Gerichte und saisonale Küche
Restaurant-Check
So jung wie das Hotel am Markt ist, so modern ist auch die Ausstattung im dazugehörigen Restaurant M3. Die Speisekarte verbindet Klassiker und saisonale Küche zu einem Geschmackserlebnis.
Am südlichen Ortseingang, an der Bundesstraße 70, nur wenige Meter vom Kreisverkehr entfernt und schräg gegenüber der Ludgerus-Kirche liegt es – das Hotel am Markt mit dem dazugehörigen Restaurant M3. Seit 2015 hat das Restaurant seine Türen geöffnet. Der Neubau fällt auf im Heeker Stadtbild – im positiven Sinne. Der großflächige Vorplatz mit Heckenumrandung, auf dem im Sommer Tische und Stühle stehen, die bodentiefen Fenster und ein erster Blick auf die Speisekarte im Schaukasten machen meiner Begleiterin und mir an einem Dienstagabend direkt Lust auf mehr.
Und obwohl das Restaurant um 19.30 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt ist, lange müssen wir nicht auf unsere Getränke und das Amuse-Gueule, Baguettescheiben mit einem Tomaten-Paprika-Aufstrich, warten. Denn der Service arbeitet zügig, ist zuvorkommend, freundlich und aufmerksam. Zwischen keinem unserer drei Gänge liegen mehr als 15 Minuten. Den Tisch hatten wir sicherheitshalber schon einen Tag zuvor reserviert. Es war die richtige Entscheidung, wie sich zeigt, wenngleich auch der Barbereich platztechnisch die Möglichkeit zum Speisen bietet, das im Verlaufe unseres gut 90-minütigen Besuches andere Gäste auch nutzen.

Das M3 ist modern und stilvoll eingerichtet © Markus Gehring
Die Speisekarte
Bei den Vorspeisen gibt es neben dem Klassiker, der Tomatensuppe mit aufgeschäumter Sahne (4,80 Euro), auch die luxuriöse Variante eines Salates bestehend aus Rucola, Cherrytomaten in Balsamicodressing, gehobeltem Parmesan und rosa gebratenen Rumpsteakstreifen (14,50 Euro).
Das Angebot der Hauptgerichte reicht über Pasta zu Münsterländer Klassikern bis hin zu Burgern. So klingt zum Beispiel die Pasta mit Lachswürfeln und Frühlingslauch (13,80 Euro) ebenso verlockend wie die Schweinemedaillons im Speckmantel auf einer Balsamicojus mit Brokkoligemüse und Rosmarinkartoffeln (16,80 Euro) oder auch der M3-Burger mit saftigem Burgerfleisch, Rucola, Gewürzgurke, Tomate, Barbecuesauce, geröstetem Speck und Zwiebeln (9,90 Euro). Ein Blick auf den Nachbartisch zeigt: Der Burger sieht wirklich gut aus.
Lediglich Fischliebhaber kommen bei der Auswahl etwas zu kurz. Nur ein Fischgericht (Lachsfilet auf Wokgemüse, nappiert mit Weißweinsauce und Wildreis) für 15,40 Euro steht auf der Karte.
Beim Nachtisch haben die Gäste dann zum Beispiel die Auswahl zwischen Vanilleeis mit Kirschen (5,20 Euro), Herrencreme (3,60 Euro) oder auch einem „Black & White“ – einem Zusammenspiel von Schokoladen- und Vanilleeis mit Sahne, Haselnusskrokant, Schokoladensauce und Eierlikör (5,20 Euro).
Saisonale Wildkarte
Zudem gibt es noch bis Ende Januar 2019 eine extra Wildkarte, die neben zahlreichen Hauptgerichten auch spezielle Vor- und Nachspeisen bereit hält. Der Grund: Im M3 wird laut Betriebsleiter Mario Popp viel Wert auf eine saisonale Küche gelegt. Und mit der Herbstzeit beginnt die Wildzeit. Somit offeriert das M3 den Gästen momentan insgesamt neun zusätzliche Wildgerichte, unter anderem rosa gebratene Entenbrust auf Orangensauce mit Apfelrotkohl und Schupfnudeln (19,50 Euro).
Insgesamt bieten beide Speisekarte eine große und abwechslungsreiche Auswahl. Die Gerichte klingen lecker, pfiffig und in der Komposition gut durchdacht. Unsere Sonderwünsche bei der Bestellung sind zudem kein Problem.
Unsere Vorspeisen
Als Vorspeise bestelle ich mir Rinderkraftbrühe mit Markklößchen, Eierstich, Gemüsestreifen und frischen Kräutern (4,50 Euro). Genau das Richtige für die kalte Jahreszeit und zugleich richtig gut abgeschmeckt. Oft sind mir Suppen zu „laff“, diese jedoch hat einen kräftigen Geschmack und ist auf den Punkt richtig gesalzen. Und mit der Einlagenmenge wird auch nicht gespart.

Sehr gut im Geschmack und mit reichlich Einlage: die Rinderkraftbrühe © Till Meyer
Meine Begleiterin wählt die Wildrahmsuppe mit Preiselbeersahne (5,40 Euro). Diese war ebenfalls in der Würze gut abgestimmt und hatte durch den Preiselbeerschaum den gewissen Pfiff und eine frische, leichte Note. Ein bisschen frische Petersilie rundete das Ganze ab.

Mit Pfiff und dem Kick Extrafrische: die Wildrahmsuppe mit Preiselbeersahne © Till Meyer
Die Vorspeisen sind nicht nur ein geschmackvoller Einstieg in unser selbst zusammengestelltes Drei-Gänge-Menü, sondern machen bereits Vorfreude auf die Hauptgänge.
Unsere Hauptgerichte
Zum Glück werden die hohen Erwartungen, die die Vorspeisen schürten, nicht enttäuscht. Mein medium bestelltes 220 Gramm Rumpsteak mit Kräuterbutter, Grilltomate, Bratkartoffeln und kleinem Salatteller (22,80 Euro) wird mir auf den Punkt serviert – innen zart rosa und von außen gut mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Die Kräuterbutter hat Pfiff und ist auf einer Zitronenscheibe platziert – dies gibt den Extraschuss Säure. Der Beilagensalat mit Joghurtdressing und die knusprigen Bratkartoffeln, die ich anstatt der vorgesehenen Pommes wähle, runden dieses hervorragende Gericht ab.

Das Rumpsteak war auf den Punkt medium und hervorragend im Geschmack. © Till Meyer
Wildschweinschnitzel in Haselnusspanade mit Preiselbeeren und Emmentaler überbacken an einer Rahmsauce, dazu Speckrosenkohl und Herzoginkartoffeln (22,80 Euro) aus der Wildkarte lässt sich meine Begleiterin schmecken. Gleich zwei Schnitzel bekommt sie serviert. Mit der Haselnusspanade ist es eine sehr interessante und leckere Komposition, die durch die gut abgeschmeckte Sauce sowie den Emmentaler zu einem hervorragenden Hauptgericht wird. Der Speckrosenkohl passt mit seinem kräftigen, leicht bitteren Geschmack sehr gut zum Wildschwein.

Üppig und sehr schmackhaft: Das Wildschweinschnitzel in Haselnusspanade von der Wildkarte © Till Meyer
Beide Hauptgänge überzeugen uns nicht nur in puncto Geschmack und Qualität, sondern auch hinsichtlich der Menge. Denn bereits nach dem zweiten Gang nähern wir uns der Sättigungsgrenze. Doch das ist gut, denn schließlich sind wir hier ja auch hier, um satt zu werden.
Unser Dessert
Den Nachtisch lassen wir uns dennoch nicht entgehen, allerdings teilen wir uns diesen. Wir wählen die Herrencreme (3,60 Euro). Noch bevor das Dessert serviert wird, bekommen wir auf einem Extrateller zwei Löffel gebracht. Sehr aufmerksam. Auch fragt der Service, ob wir einen zweiten Teller wünschen würden, dies jedoch verneinen wir. Das geht auch so. Zum Dessert selbst: Die Herrencreme ist nicht so süß, was wir beide gut finden. Sie hat große Schokostückchen, schmeckt leicht nach Rum und zusammen mit dem Sahne-Topping ist sie ein toller Abschluss.

Wirkt auf den ersten Blick nach einer kleinen Portion Herrencreme, doch der Teller war tief. Gut so, denn sie schmeckte köstlich. © Till Meyer
Die Getränke
Beim Bier vom Fass gibt es genug Auswahl – Potts Festbier für 2,30 Euro für 0,25 Liter, Potts Weizen für 3,80 Euro für 0,5 Liter oder auch Krombacher Pils für 2 Euro für 0,25 Liter. Dazu gibt es zahlreiche alkoholfreie Getränke wie Wasser (2,20 Euro für eine 0,25 Liter Flasche), Apfelschorle (2,20 Euro für eine 0,25 Liter Flasche oder auch Softgetränke für je 2,20 Euro für ein 0,2 Liter Glas. Dazu kommt eine mit über 30 Weinen umfangreiche Weinkarte (0,2 Liter Glas ab 4,80 Euro), viele Spirituosen (zum Beispiel 2cl Asbach für 2,60 Euro oder Sasse Sechser 2cl für 2 Euro) oder auch diverse Obstbrände wie Sasse Williams Birne für 3,50 Euro für 2cl.
Die Preise
Für unsere insgesamt fünf Speisen und diverse Getränke zahlen wir 74,40 Euro. Ein Preis, der für uns, gemessen an der Qualität und Quantität der Gerichte, absolut in Ordnung geht. Denn wir haben hervorragend gegessen, sind sehr gut satt geworden und haben auch bei den Getränken variiert. Zudem waren alle Gerichte liebevoll angerichtet. Daher ist das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut angemessen.
Die Atmosphäre
Das Interieur des M3 spiegelt das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes gut wider. Modern, schlicht und dennoch stilvoll – der Speisesaal des M3 hat was. Lediglich ein ruhiges Plätzchen ist schwierig zu bekommen, da das Restaurant, das laut Betriebsleiter Mario Popp Platz für 45 Gäste bietet, über keinerlei Trennelemente verfügt. Es ist ein großer, offener Speisesaal, der aber dennoch auf seine Art wirkt. Was direkt positiv ins Auge springt: Jeder Tisch ist schön eingedeckt. Das kennen wir auch anders.

Jeder Tisch ist bei bei unserem Besuch so eingedeckt. © Markus Gehring
Kinderfreundlichkeit
Für die kleinen Gäste gibt es auf der Karte eine „Kinderecke“, die fünf kindgerechte Speisen bereithält. Die Preise pro Gericht liegen zwischen 3,30 Euro und 6,20 Euro. In Zeiten, in denen der Biergarten des M3 geöffnet hat, können die jungen Gäste auf der angrenzenden Wiese spielen. Zudem denkt Betriebsleiter Mario Popp darüber nach, das Kinderangebot noch weiter auszubauen.
Barrierefreiheit
Alle Tische sind auch mit einem Rollstuhl oder Rollator ohne Probleme zu erreichen. Zudem gibt es eine ebenerdige Behindertentoilette. Alle übrigen Gäste müssen dafür den Gang in den Keller antreten.
Anfahrt/Parkplatzsituation
Wer sich bei den örtlichen Gegebenheiten nicht auskennt, findet das Restaurant auch problemlos mit dem Navigationsgerät. Das haben wir auch getestet. Zudem ist das M3 auch aufgrund seiner architektonischen Gestaltung im Vorbeifahren nicht zu übersehen. Parkplätze sind in ausreichender Menge direkt am Restaurant und Hotel vorhanden. Weit laufen muss also niemand.
Was sagt das Netz?
Bei Facebook bekommt das M3 4,8 von 5 Sternen. Bei Tripadvisor sind es 3 von 5 Punkten – bei allerdings nur vier Bewertungen bisher. Dafür bekommt das Hotel am Markt aber zum Beispiel bei dem Buchungsportal HRS ein „exzellent“ und in den Rezensionen wird auch des Öfteren das M3 positiv hervorgehoben.
Restaurant-Infos
Hotel am Markt mit dem Restaurant M3
Markt 3
48619 Heek
Telefon: (02568) 935230
E-Mail: info@hotel-m3.de
Internet: www.hotel-m3.de
Öffnungszeiten: Mittagstisch: Sonntag und feiertags von 11:30 bis 14 Uhr / Abendtisch: Montag bis Mittwoch und Freitag bis Sonntag/feiertags von 17.30 bis 21.30 Uhr / Donnerstag Ruhetag
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
