
© Till Goerke
Das Hotel am Markt und Restaurant M3 in Heek haben ein neues, ehrgeiziges Betreiberduo
Wirtschaft in Heek
Silke und Thomas Lanvermann sind seit Anfang 2020 die neuen Betreiber vom Hotel am Markt und dem dazugehörigen Restaurant M3. Und das Betreiberehepaar hat sich ambitionierte Ziele gesteckt.
Sie wirken bodenständig, zielstrebig, aufgeschlossen und haben viel vor: Silke (48) und Thomas (56) Lanvermann – die neuen Betreiber vom Hotel am Markt samt des dazugehörigen Restaurants M3. Seit dem 1. Januar 2020 läuft der zunächst auf fünf Jahre ausgelegte Pachtvertrag. „Es soll aber etwas richtig langfristiges werden“, sagt Silke Lanvermann. Doch dazu braucht es Veränderungen.
Und genau diese will das neue Betreiberehepaar anstoßen und umsetzen. Allerdings weniger auf baulicher Ebene oder mit Blick auf das Equipment des Restaurants oder der 19 Doppelzimmer. Dafür aber vor allem hinsichtlich der Kundenzufriedenheit. „Es geht darum, für die Gäste vor Ort da zu sein“, sagt Thomas Lanvermann.
Die Aufgaben zwischen den Eheleuten sind klar verteilt
Neue Events, ein Tag der Offenen Tür, eine neue Kassen- und Hotelsoftware – für die Optimierung der Arbeitsabläufe – sowie eine neu gestaltete Speisekarte sollen ebenfalls zentrale Bausteine der Veränderungen sein. „Aktuell sind wir praktisch rund um die Uhr hier im Betrieb“, so Silke Lanvermann. „Wir arbeiten uns Stück für Stück ein.“

Das Restaurant M3 ist modern und stilvoll eingerichtet. © Markus Gehring
Und auch wenn die Eheleute derzeit beide in allen Töpfen gleichzeitig rühren, ist die Aufgabenteilung eigentlich klar geregelt. Denn Thomas Lanvermann gehören als gelerntem Koch die Töpfe und Pfannen in der Küche. Während Silke Lanvermann als gelernte Hotelfachfrau vor allem für die Rezeption und die Organisation zuständig ist. Sechs festangestellte Mitarbeiter helfen ebenfalls mit.
Die Sehnsucht nach dem Westmünsterland war groß
Zudem bringt das Ehepaar jede Menge Gastronomie- und Hotellerierfahrung mit. Zehn Jahre betrieben die Lanvermanns das Schlosshotel in Ahaus, sechs Jahre das Elkemann in Graes, ehe es sie 2017 für drei Jahre aus privaten Gründen in die Heimat von Silke Lanvermann nach Bad Driburg in Ostwestfalen verschlug. „Wir haben aber schnell gemerkt, dass uns das Westmünsterland fehlt“, so die 48-Jährige.

Ein Blick in das Reich von Thomas Lanvermann. Der gelernte Koch hat die Karte des Restaurant M3 komplett neu gestaltet. © Till Goerke
Und als sich 2019 die Möglichkeit auftat, dorthin beruflich zurückkehren zu können, da machten die Lanvermanns zügig Nägel mit Köpfen. Den Kontakt zwischen Inhaber Ludger Gausling und den Lanvermanns stellte Hermann Grünewald, Geschäftsführer des gleichnamigen Getränkegroßhandels aus Ahaus, her. „Er wusste, dass wir zurück wollten und auch, was wir suchen“, sagt Thomas Lanvermann.
Bauliche Veränderungen wird es kaum geben
Schnell wurden sich die neuen Pächter und Betreiber mit Ludger Gausling hinsichtlich der Vertragsdetails einig. „Mir persönlich war einfach wichtig, dass hier alles in gute Hände gegeben wird. Denn zuletzt war das alles etwas führungslos“, stellt Ludger Gausling klar.
Dass sich baulich nur noch wenig tun wird, liegt schlicht daran, dass die Bausubstanz der ehemals zwei Gebäude, die mittlerweile miteinander verbunden sind, ohnehin neu und modern ist. Der Neubau am südlichen Ortseingang, schräg gegenüber der Ludgerus-Kirche fällt im Heeker Stadtbild auf – im positiven Sinne. Nicht zuletzt wegen der großflächigen Terrasse mit Heckenumrandung.
Ein Lastenaufzug soll installiert werden
Ein bisschen was wird sich in den kommenden Wochen aber dann doch tun. So soll noch ein Lastenaufzug installiert werden und die Rezeption in den Durchgangsbereich zwischen die ehemals zwei Gebäudeteile verlegt werden. „Alles Dinge, von denen wir uns eine Optimierung erhoffen“, so Thomas Lanvermann.

Silke und Thomas Lanvermann freuen sich auf die neue Herausforderung in Heek. © Till Goerke
Wie viele Stunden und Tage das Betreiberehepaar im Vorfeld der Übernahme bereits an Arbeit investiert hat, können sie gar nicht beziffern. Es sei eben ein Prozess, der sich hinsichtlich der Intensität immer weiter zuspitzt. „Uns ist dennoch klar, dass nicht alles von Anfang glatt laufen wird, aber wir werden uns reinhängen, alles Stück für Stück zu optimieren.“ Worte, die Silke Lanvermann bewusst wählt. „Alles andere wäre ja auch vermessen.“
Die Lanvermanns arbeiten Hand-in-Hand
Ein gutes Beispiel, wie die Hand-in-Hand-Arbeit der Lanvermanns läuft, ist die neu gestaltete Speisekarte des M3. Ein Blick ins Innere zeigt: Sie ist mediterran angehaucht, ohne von den Formulierungen irgendwie abgehoben zu wirken. „Die Gerichte habe ich entwickelt, meine Frau war für das Gestalten der Karte zuständig“, erklärt der 56-Jährige mit einem Augenzwinkern. Eine jährliche Modifizierung sei, unabhängig von der Saisonkarte, zudem geplant.
Übrigens: Einen Ruhetag gibt es nicht mehr. „Das sah auch nie schön aus, wenn hier donnerstags alles zu war“, merkt Ludger Gausling an. Eine Meinung, die die neuen Betreiber teilen – mit voller Überzeugung, wie sie betonen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
