Bushaltestellen für Heek-West ÖPNV-Anschluss könnte Folgen für das Dorf haben

Bushaltestellen für Heek-West: Werden Haltepunkte im Dorf gestrichen?
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Das Industriegebiet Heek-West soll nach Jahren der Diskussion an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen werden. Zwei Bushaltestellen sind im Bereich der Kreuzung am Pendlerparkplatz geplant. Doch angeblich mit zwei eingebauten Haken seitens der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM).

Laut Heeker Verwaltung hatte sich – bevor kürzlich der Knoten durchgeschlagen wurde – die RVM lange wenig begeistert von der Idee eines Anschlusses des Industriegebietes an den ÖPNV gezeigt.

Nur S70-Halt?

Angeblich, weil die RVM wegen der Arbeitszeiten samt Schichtbetrieb in Heek-West die Nutzung der Bushaltestellen (Fahrgäste) nur schwierig kalkulieren könne. Sprich: lohnt sich das Ganze oder eben nicht.

Jetzt nach dem grünen Licht der RVM – das bestätigt der Verkehrsbetrieb auf Nachfrage – deuten sich aber mögliche Haken dieser Lösung an. Diese Redaktion erreichten die Informationen, dass die RVM angeblich nur die Linie S70 an den neuen, geplanten Bushaltestellen halten lassen will.

Ebenso, dass der Gemeinde dafür im Ortsteil Heek Bushaltestellen - an denen die S70 hält - für die neuen Haltepunkte an Heek-West gestrichen werden. Doch stimmt das? Und wenn ja, warum? Nachgefasst bei der RVM.

Ein Übersichtsplan für zwei geplante, neue Bushaltestellen in Heek
An diesen beiden Punkten (A und B) sollen die beiden Bushaltestellen gebaut werden. Ob das noch dieses Jahr klappen wird, ist aktuell offen. © Gemeinde Heek

Björn Lindner vom RVM-Verkehrsmanagement teilt mit, dass „zunächst geplant“ ist, dass an den Heek-West-Bushaltestellen tatsächlich nur die S70 halten soll. Ob auch die RegioBus-Linie „Ahaus – Heek – Nienborg – Epe – Gronau“ die neuen, geplanten Bushaltestellen anfahren werde, sei intern „noch nicht abschließend entschieden“.

Welche Gründe bei der Abwägung eine Rolle spielen, kommuniziert die RVM (noch) nicht. Ebenso wenig, bis wann darüber eine Entscheidung fallen soll. Aber es wird eine Entscheidung sein, die für viele Arbeitnehmer aus dem Industriegebiet von Relevanz sein dürfte. Stichwort Anbindung.

Denn je besser die Anbindung an den ÖPNV ist (Anzahl der Linien), desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Wunschgedanke der Gemeinde aufgeht. Weniger Individualverkehr und mehr ÖPNV-Nutzung.

Das wäre besser für das Klima und würde auch das Verkehrschaos bei der Ausfahrt aus dem Industriegebiet zur „Feierabendzeit“ – solange es noch nicht die geplante Rechtsabbiegerspur auf die Ahauser Landstraße gibt – reduzieren.

Überprüfung läuft

Zum Thema der Aufgabe von Bushaltestellen im Ortsteil Heek aufgrund der geplanten Haltepunkte an Heek-West teilt die RVM mit, dass man aktuell die „Nutzerzahlen anderer Haltestellen im Gemeindegebiet“ überprüfe.

Ziel dieser Überprüfung sei es, die „Auswirkungen auf den Fahrplan durch den neuen Halt im Industriegebiet West einschätzen zu können“. Und auf Basis dieser Erkenntnisse „unter Umständen Kompensationsmaßnahmen vorzunehmen“. Also Bushaltestellen im Ort selber zu streichen.

Viele Fragen sind also aktuell noch offen. Auch, wann es denn etwas werden könnte mit den Heek-West-Haltestellen. Auf Anfrage teilt das Heeker Bauamt mit, dass das Geld im Haushalt 2025 eingestellt sei. Geplant sei es, diese noch in diesem Jahr zu bauen. Doch ob das klappe, sei noch offen.

Idealerweise - so der Plan der Gemeinde - werden der Bau der Bushaltestellen und der Rechtsabbiegerspur in einem Rutsch durchgeführt. Einfach, damit es nicht zweimal Einschränkungen durch eine Baustelle gibt. Die Abstimmungen dafür laufen. Pendler brauchen also noch etwas Geduld.