Noch keine Baugenehmigung „Knappe Finanzierung“ für die Landesburg

Noch keine Baugenehmigung: „Knappe Finanzierung“ für die Landesburg
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Die LWL-Archäologen gehören mittlerweile zum gewohnten Bild auf der Ringburganlage in Nienborg. Dort, wo einst mal die Burgschänke stand, dokumentieren die Experten sorgsam und gründlich die Geschichte dieses besonderen Ortes. Nur der geplante Neubau an selbiger Stelle lässt weiter auf sich warten. Es gibt nicht nur Probleme mit der Baugenehmigung.

Der Trägerverein Landesburg hat seine Hausaufgaben gemacht. Die Arbeiten für den Rohbau über 870.000 Euro wurden vergeben. Rund 20 Baufirmen aus der Region wurden zuvor angeschrieben. Der Zuschlag ging an die im Angebot günstigste Firma aus Legden. Sie steht ab sofort parat.

Noch kein Baustart

Doch starten kann die Fachfirma noch nicht. Obwohl die Gemeinde schon vor Monaten den entsprechenden Bauantrag beim Kreis Borken gestellt hat. Laut des Heeker Bauamtsleiters Herbert Gausling soll es noch „ein paar Probleme mit der Baugenehmigung“ geben. Ohne diese geht nichts.

Die geplante Lüftung im Neubau sei noch mal geändert worden, dadurch habe man auch noch mal das umfangreiche Brandschutzkonzept anpassen müssen. „Das ist leider wechselwirksam und sehr komplex“, betont der Bauamtsleiter. Entsprechend verzögere sich alles mit der Genehmigung.

Zeitplan zerschlagen

Der ursprünglich Wunsch des Trägervereins – ein Baustart im Frühling 2024 – hatte sich ohnehin schon zuvor zerschlagen. Frust schiebt deswegen aber niemand im Verein. Es ist eben ein komplexes Bauvorhaben, das bereits mehrfach umgeplant werden musste. Auch wegen der historischen Funde.

Wie es um die Kostenentwicklung steht, wird sich auch noch zeigen müssen. Laut Trägerverein liegen die 870.000 Euro für den Rohbau bereits „leicht oberhalb der Kostenschätzung aus Herbst 2023.“ Die Finanzierung sei allerdings „knapp“. Darum hat der Trägerverein bereits reagiert.

Hintergrund ist, dass die archäologischen Untersuchungen ergeben hätten, dass der am „mächtigsten erhaltene Bereich der Burgmauern“ nicht in der bisherigen Planung des Kellergeschosses erfasst werde.

Zur Erinnerung: Die historischen Funde sollen im Keller des Neubaues integriert werden. In einem speziellen und innovativen Konzept samt Lichtkonzept und Beamer. Es soll ein kleines Museum entstehen, dass die Burggeschichte wieder aufleben lassen soll. Inmitten der Funde.

Ein Plan für ein Museum
So sieht das aktuelle Konzept für den Kellerbereich des Neubaus aus. Ein innovatives Museum inmitten der historischen Funde ist geplant. © Planungsbüro

Dieses inhaltliche Gestaltungskonzept wurde laut Trägerverein durch das beauftragte Fachbüro (Kostenvolumen: rund 400.000 Euro) inzwischen weiter ausgearbeitet. Es sieht verschiedene Themenbereiche im Keller vor. Etwa die Archäologie, das Leben auf der Burg oder Belagerungen.

Zurück zur „Finanzierungsnot“. Will man auch jene Funde in den Keller integrieren, die aktuell noch nicht in der Kellergeschossplanung integriert sind, was laut Trägerverein „wünschenswert“ wäre, wird es natürlich noch mal teurer. Andernfalls würde diese Funde zukünftig „nicht sichtbar bleiben“.

Wegen der „knappen Finanzierung“ hat der Trägerverein eine Anhebung der Fördermittel der NRW-Stiftung für den Kellerbereich angefragt. Das zuständige Gremium tage allerdings erst im Winter. Damit hängt im Moment alles etwas in der Luft. Nicht nur wegen der fehlenden Baugenehmigung.