Sie kommen aus dem Strahlen nicht heraus. Aylina, Charlotte, Lina und Steven blicken mit Stolz auf das zurück, was sie als Schüler der Kreuzschule am Montag (07.11.) in Düsseldorf an einem besonderen Ort erlebt haben.
„Das ist schon wirklich krass, dass wir das als Sekundarschule geschafft haben“, bringt es Aylina im Gespräch mit der Redaktion am Tag danach auf den Punkt. Und Steven ergänzt: „Das macht uns schon echt mächtig stolz. Wir alle an der Kreuzschule haben dafür viel getan.“
Offiziell „Europaschule“
Doch was genau ist passiert? Seit besagtem Montag darf sich die Kreuzschule ganz offiziell „Europaschule“ nennen. Diese Zertifizierung ist für die Schule, das macht Schulleiterin Martina John deutlich, eine Auszeichnung, „die uns allen ganz, ganz viel bedeutet“.
Europaschulen bereiten Schülerinnen und Schüler aller Schulformen sowie aller Altersstufen auf das Leben, Lernen und Arbeiten in Europa vor. Die interkulturelle Zusammenarbeit über Sprachgrenzen hinweg steht im Mittelpunkt.
„Zartes Pflänzchen“ gewachsen
Im Falle der Kreuzschule sind das ein erweitertes Fremdsprachenangebot (so gibt es Niederländisch als zweite Fremdsprache), ein bilinguales Unterrichtsangebot, projektorientierte Partnerschaften unter anderem mit Schulen aus den Niederlanden sowie entsprechende Schüleraustausche.
Seit 2017 arbeitete die Kreuzschule am „Europagedanken“, wie Lehrerin Elisabeth Budde berichtet. Das „zarte Pflänzchen“ sei im Laufe der Jahre gewachsen, sodass irgendwann auch das Ziel ausgerufen wurde, die entsprechende Zertifizierung nach Heek zu holen.

In einer Feierstunde wurde diese jetzt im Plenarsaal des Landtages verliehen. Sechs Schulen wurden an diesem Tag ausgezeichnet. Aus dem Regierungsbezirk Münster nur eine: die Kreuzschule. Auch ist die Kreuzschule erst die dritte Sekundarschule in NRW, die diese Zertifizierung erhalten hat.
Mit tagesaktuellem negativem Test ging es für die zehnköpfige Kreuzschulen-Delegation um Schulleiterin Martina John am Montag bereits um 7 Uhr mit einem Kleinbus nach Düsseldorf.
„Das alles mal zu sehen, zu erleben, war schon sehr beeindruckend“, blickt Schülerin Charlotte zurück. Sicherheitskontrollen, Lanyards und ganz viel Infomaterial über die Kreuzschule in der Tasche seien schon „aufregend“ gewesen.
„Mächtig aufgeregt“
Aufregend war es dann auch, als die Kreuzschule an der Reihe war. Von jeder ausgezeichneten Schule wurde ein Imagevideo abgespielt, ehe mitten im Plenarsaal die offizielle Auszeichnung erfolgte.
„Wenn da der Name der eigenen Schule aufgerufen wird, ist man schon mächtig aufgeregt“, sagt Charlotte. Verliehen wurde die Auszeichnung durch die NRW-Schulministerin Dorothee Feller, die aus ihrer Zeit als Regierungspräsidentin im Regierungsbezirk Münster Heek natürlich bestens kennt.

„Wer kennt Heek nicht?“, soll Dorothee Feller während der Verleihung gefragt haben, wie Schulleiterin Martina John mit einem Schmunzeln berichtet. Und die Schulleiterin macht deutlich: „Wir können uns mit dem, was wir bieten und erreicht haben, wirklich sehen lassen.“
Eine Aussage, die von Steven, Aylina, Charlotte und Lina mitgetragen wird. Das wird sehr schnell deutlich, wenn man ihnen lauscht, wie sie über ihre Schule und die Auszeichnung sprechen.
Und wie sehr sie sich mit ihrer Schule identifizieren, wurde stellvertretend auch durch Lina deutlich, die im Plenarsaal mutig vor der kompletten Versammlung ins Mikro sprach und die Kreuzschule und ihre Besonderheiten vorstellte.
Text zuhause geübt
Natürlich wurde sie dabei von „ihrer“ Delegation gefilmt. Auch die Redaktion hat das Video gesehen. Bemerkenswert: Lina leistete sich nicht einen Versprecher, präsentierte ihre Schule ganz abklärt.
Aber nervös war sie dennoch, wie sie im Nachgang verrät. Aber: „Ich habe den Text zuhause vorbereitet und oft mir selbst vorgesprochen, das hat gut geholfen.“

Nach den Auszeichnungen bauten die geehrten Schulen dann noch Infostände auf, um tiefergehend über ihre Schule zu informieren. „Wir haben mit vielen an unserem Stand gesprochen“, erzählt Steven.
Alles in allem, da sind sich die vier Schüler einig, war es ein „unvergesslicher Tag“, der „noch lange in Erinnerung bleiben wird“. Und mindestens für die kommenden fünf Jahre hat die Kreuzschule die „Europaschulen-Zertifizierung“ inne.
Danach kann eine Re-Zertifizierung erfolgen, wenn die Kreuzschule nachweist, dass sie den für die Auszeichnung notwendigen Standard gehalten oder sogar ausgebaut hat. An Ideen dafür mangle es jedenfalls nicht, wie Lehrerin Elisabeth Budde bereits durchblicken lässt.