
© Till Goerke
Asbest in der Bleiche: Überraschende Wende bei der Entsorgung
Bauschutthaufen
Seit Jahren liegt in der Bleiche ein großer Bauschutthaufen, in dessen Inneren sich Asbest befindet. Nach der Zusage einer Deponie, den Schutt zu nehmen, gibt es jetzt eine überraschende Wende.
Seit Jahren liegt in der Bleiche ein Bauschutthaufen mit tückischem Innenleben. Mit einem Bauzaun gesichert und einer schwarzen Bauplane abgedeckt, lagert seit der Realisierung des angrenzenden Baugebiets Strothbach Asbest im Haufen. Ein Gefahrenstoff. Jetzt gibt es eine überraschende Wende bei der Entsorgung.
Unter den Anliegern sorgte der Haufen von Beginn an für Frust. Jahrelang kämpften sie wenig erfolgreich für den Abtransport des Bauschutts. Bis vor gut einer Woche wollte keine Deponie den Gefahrenstoff-Haufen haben.
Der Abtransport steht zeitnah an
Mehrere Analysen waren nötig, ehe der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) die Zusage einer Deponie vorlag. Auf diese gute Nachricht folgt jetzt gleich noch eine weitere. Und die kommt von der Gemeindeverwaltung. Mit dem Abtransport wird zeitnah begonnen.
Am Mittwoch (29.09.) trafen sich die Entsorgungsfirma und Gemeindevertreter direkt vor Ort, um die Details der Entsorgung zu besprechen. Ergebnis: Ende nächster Woche oder spätestens Anfang übernächster Woche wird mit dem Abtransport des Haufens begonnen.
Eine Ausschreibung der Arbeiten war – anders als zuletzt kommuniziert – doch nicht notwendig. Bereits Anfang des Jahres wurde der Auftrag vergeben, wie jetzt eine Nachfrage der Redaktion bei der Verwaltung ergibt. Darum kann die Entsorgung deutlich schneller erfolgen als bis zuletzt angenommen.
Und der Zeitplan für den Abtransport an sich? 100 Tonnen pro Tag können auf der Deponie entsorgt werden, wie Bauamtsleiter Herbert Gausling auf Anfrage sagt.
Abtransport soll nicht ewig dauern
Wie lange es dauert, bis der gesamte Schutt weg ist, hängt zum Einen vom Wetter und zum Anderen von der Kapazität der Entsorgungsfirma ab. Ewig hinziehen soll es sich laut Verwaltung aber auf keinen Fall.
Und der Bauamtsleiter macht deutlich, dass die Fläche nach der Entsorgung des Haufens zunächst wohl „wenig ansehnlich aussehen“ wird. Der Grund: Auf dem Areal werden schwere Maschinen zum Einsatz kommen. Das wird Spuren im Boden und der Vegetation hinterlassen. Vorerst.

Der Asbesthaufen liegt dort seit der Realisierung des Baugebietes Strothbach. © Till Goerke
Denn mit Blick auf das kommende Jahr soll es in der Bleiche blühen. Das zumindest sei eine Idee, wie Herbert Gausling skizziert. Eine Blühwiese, ähnlich wie sie dieses Jahr auch auf anderen Gemeindeflächen vom Bauhof angelegt wurde.
Das dient nicht nur Insekten als Nahrungsgrundlage und Lebensraum, sondern trage auch zur Rekultivierung des Bodens bei, wie der Bauamtsleiter erklärt. Wie es langfristig auf der Fläche weitergeht, ist hingegen noch offen.
Entsorgung wird teuer
Nicht mehr offen ist, dass die Entsorgung ein teurer Spaß für die Gemeinde wird. Schon länger liegen der Redaktion Informationen vor, dass es eine sechsstellige Summe werden dürfte. Bestätigt wurde das bisher nicht. Weder von der EGW noch von der Verwaltung. Bis jetzt.

Der Abtransport des Haufens wird in wenigen Tagen anlaufen. © Till Goerke
„Es wird in Richtung Sechsstelligkeit gehen“, wie der Bauamtsleiter sagt. Genauer seien die Kosten aber derzeit noch nicht zu beziffern. Erst wenn alles entsorgt ist, stehen exaktes Volumen und die Menge des Gefahrenstoffs Asbest fest. Daran wird sich der Preis am Ende festmachen.
Unabhängig von den Kosten ist die Verwaltung natürlich froh, dass das Thema schon sehr bald ein Ende haben wird. Das wird im Gespräch sehr deutlich.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
