Kreativer Umweltschutz Nienborger Angelverein gewinnt Klimaschutzpreis 2024

Nienborger Angelverein gewinnt Klimaschutzpreis 2024
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Sie engagieren sich für den Umwelt- und Hochwasserschutz und den Erhalt natürlicher Lebensräume: die Mitglieder vom Nienborger Angelverein. Und das auf vielerlei Weise. Ihr jetzt ausgezeichnetes Projekt „Strömungslenker“ in der Dinkel sticht besonders hervor. Aus gleich mehreren Gründen.

Dieses Pilotprojekt aus 2023 – mit Genehmigung der Bezirksregierung – haben die Angler auch in diesem Jahr fortgeführt. Mit tatkräftiger Unterstützung der Heeker Feuerwehr. Ein Engagement, das jetzt mit dem ersten Platz (500 Euro) beim Heeker Klimaschutzpreis 2024 ausgezeichnet wurde.

Große Freude

Die Auszeichnung sorgt beim Angelverein für große Freude. Vom Verein heißt es: „Wir sind überglücklich über den Gewinn [...] des Klimaschutzpreises 2024. Diese Auszeichnung ist eine tolle Anerkennung für unsere gemeinsamen Anstrengungen im Bereich Umweltschutz [...].“

Doch was sind und bringen die Strömungslenker eigentlich? An „zahlreichen Stellen“ haben die Vereinsmitglieder rund sechs Meter lange und mehrere Zentimeter dicke Holzpfähle im Dinkel-Flussbett verankert.

Immer vier bis fünf Stück nebeneinander. Die Wehrkameraden spülten dafür mit der Technik des Einsatzfahrzeuges metertiefe Löcher in das Flussbett, in denen die „Strömungslenker“ aus Holz fest verankert wurden.

Sandführendes Gewässer

Die Dinkel ist ein sandführendes Gewässer. Hinzu kommen nach Beobachtungen des Angelvereins in den vergangenen Jahren vermehrte Sedimenteinträge. Die Gründe? Vielfältig und komplex. Die Strömungslenker jedenfalls arbeiten gegen dieses Problem an. Unterhalb der Wasserlinie.

Denn an den Pfählen beschleunigt das Wasser, die Fließgeschwindigkeit erhöht sich folglich. Damit wird mehr Sediment mit der Strömung mitgerissen. Der Angelverein hat die Wirkung nach eigenen Angaben evaluiert. Mit positivem Ergebnis. Auch für den Hochwasserschutz.

Ein Feuerwehrfahrzeug steht an einem Flussufer
Die Kameraden vom Löschzug Nienborg haben mit ihrem Know-how und der Technik des Einsatzfahrzeuges tiefe Löcher in das Flussbett gespült, in denen die Holzpfähle verankert wurden. © Angelverein

Würde das Flussbett durch das Sediment immer weiter ansteigen, könnte die Dinkel wegen der fehlenden Tiefe bei Starkregenereignissen auch weniger Wasser führen. Das Wasser würde schneller über die Ufer treten und auch für Brückenbauwerke könne es kritisch werden.

Der Klimaschutzpreis wird schon seit vielen Jahren von der Gemeinde und der Westenergie an engagierte Personen, Vereine und Institutionen verliehen, die sich aktiv für den Klimaschutz in Heek und Nienborg einsetzen.

„Eindrucksvolles Projekt“

Bei der Preisverleihung kürzlich vor Ort betonte Westenergie-Kommunalmanagerin Katja Pahls in Bezug auf den Nienborger Angelverein: „Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie lokale Initiativen mit kreativen Ansätzen den Gewässerschutz voranbringen und einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten können.“

Für den Angelverein ist der Preis auch zugleich Ansporn weiterzumachen. Denn das Angeln als solches ist nur ein kleiner Teil des Vereinswesens. Der Schutz der Natur und Artenvielfalt nimmt den weitaus größeren Teil ein. Und davon profitieren am Ende einfach alle in der Gemeinde Heek.

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Weitere Preisträger

  • 2. Platz: Kreuzschule Heek für den Schulgarten (300 Euro)
  • 3. Platz: Kita St. Johannes für kreative Recyclingmethoden (200 Euro)