Um die geplante Adventuregolf-Anlage im Stiegenpark ist es in den vergangenen Wochen ruhig geworden. Wohl auch deshalb erreichten diese Redaktion zuletzt zahlreiche Leser-Anfragen, was denn nun Sache sei. Verbunden mit der Frage, ob das Projekt vielleicht auf der Kippe stehe.
Die Antwort: nein. Im Gegenteil. Denn jetzt ist klar, dass das Projekt im kommenden Jahr Realität werden wird. Das bestätigt der örtliche Investor – der seinen Namen noch nicht öffentlich lesen möchte – jetzt auf Nachfrage.
70.000 Euro Förderung
Zuvor hatte diese Redaktion die Liste der aktuellen Leader-Förderperiode studiert. Auf der Internetseite der Kulturlandschaft Westmünsterland ist zu lesen, dass die Adventuregolf-Anlage mit 70.000 Euro gefördert wird.
Auf Nachfrage bestätigt dies der Investor: „Ja, die Bewilligung liegt uns vor.“ Die Freude über die Zusage ist dem Heeker deutlich anzuhören. „Darauf haben wir gewartet. Jetzt kann es auch endlich weitergehen.“ Auch der Pachtvertrag mit der Gemeinde sei mittlerweile unterzeichnet.
„Überörtlicher Strahlkraft“
Auch Heeks Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff bestätigt auf Nachfrage die Vertragsunterzeichnung. Die Vertragsdetails zwischen Gemeinde und Investor wurden schon vor Monaten ausgearbeitet. Die Gemeinde legt dabei auch Wert auf eine Absicherung im Falle eines Rückbaues.
Die Anlage selbst beschreibt die Kulturlandschaft Westmünsterland als „Freizeitareal mit überörtlicher Strahlkraft“. Und wer sich fragt, warum es Leader-Gelder für ein Projekt gibt, das Gewinnabsichten verfolgt, dem sei die Konstellation des Ganzen erklärt.

Die Förderung gibt es für die Nebengebäude der Anlage und nicht für die Spielbahnen selbst, die laut Investor naturnah gestaltet werden sollen. Denn diese Nebengebäude haben einen Nutzen für die Öffentlichkeit.
Dazu gehört auch eine Toilettenanlage – inklusive einer Wickelstation –, die für alle kostenfrei zugänglich sein wird. Genau das fehlt bisher im Stiegenpark und Heek allgemein. Die Toilettenanlage (20 Quadratmeter) ist Teil des insgesamt 50 Quadratmeter großen Nebengebäudes.
„Infokiosk“
Die übrigen 30 Quadratmeter werden als „Infokiosk“ realisiert. Dieser soll als Kassenstation, für die Materialausgabe sowie als Verkaufsstelle für Snacks und Getränke dienen.
Zudem soll dieser als Informationszentrum fungieren, also touristische Informationen über Heek und das Münsterland (Informationsbroschüren) bereithalten und zugleich über das Thema Erneuerbare Energien informieren.

Denn das Gebäude selbst, das in modularer Containerbauweise mit Holzverkleidung realisiert werden soll, wird laut Investor vorwiegend energieautark betrieben. Eine PV-Anlage auf dem Dach samt Batteriespeicher soll dafür sorgen. Davon werden auch die E-Bike-Ladestationen profitieren, an denen jeder mit Bedarf „grünen Strom“ tanken kann.
Das alles zusammen – losgelöst von den Spielbahnen – hat dazu geführt, dass es eine Leader-Förderung gibt. Die Kulturlandschaft Westmünsterland schreibt selbst von einer „großen Zahl von Profitierenden“. Das betreffe sowohl den Radtourismus also auch die Besucher des Stiegenparks.

Die gesamte Anlage wird laut Investor eine „große sechsstellige Summe“ kosten. Plan sei es, Mitte Dezember 2024 mit der beauftragten Baufirma die Feinheiten des Baus zu besprechen. Wann genau der Baustart sein wird, ist noch offen. Aber klares Ziel ist, dass der Betrieb der Anlage 2025 startet.
Also rund drei Jahre nach der ersten Idee. Und nach vielen erfolgten politischen Debatten – inklusive eines abgelehnten Bürgerbegehrens der Stiegenanlieger. Diese hatten sich vehement gegen das Vorhaben gewehrt.