30 Meter hohe Pappel gefällt Bült-Freizeitzentrum wird gezielt umgestaltet

40 Jahre alte Pappel gefällt: Bült-Freizeitzentrum wird umgestaltet
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Laute Motorsägengeräusche, durch die Luft wirbelnde Holzspäne und dann ein durchdringendes Knacken – Sekunden später knallt ein dicker Ast der rund 40 Jahre alten Pappel im Freizeitzentrum Bült krachend auf den Boden. Ein kurzer Moment der Stille folgt. Dann beginnt das Spiel von vorne.

Es ist Mittwochmorgen (15. März). Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau. Dort, wo sonst gerne Schützenfeste gefeiert werden, stehen Autos, Hubsteiger und schwere Maschinen. Es herrscht reger Betrieb. Hier wird gesägt, dort gefräst und daneben Holzstämme gestapelt.

Aufgaben klar verteilt

Mitarbeiter vom Gemeindebauhof (4) und Gewers Baumpflege aus Ahaus (3) haben alle Hände voll zu tun, das Freizeitzentrum im ersten Schritt baumtechnisch umzugestalten. Neben der großen Pappel werden auch mehrere kleinere Bäume gefällt. Unter anderem Stieleichen.

Dabei sind die Aufgaben klar verteilt. Die Mitarbeiter des Bauhofes kümmern sich um das Fällen der kleinen Bäume und den Abtransport des Holzes, während die Mitarbeiter von Gewers die 30-Meter-Pappel mit Hubsteiger samt Abseilen zerlegen und die Baumstümpfe aus dem Boden fräsen.

Einige Äste der Pappel mussten abgeseilt werden, damit sie nicht auf dem Nachbargrundstück landen.
Einige Äste der Pappel mussten abgeseilt werden, damit sie nicht auf dem Nachbargrundstück landen. © Till Goerke

Die Arbeiten sind mit dem Eigentümer – die Gemeinde hat die Fläche nur gepachtet – abgestimmt und waren zudem unausweichlich. „Wegen der Trockenheit in den letzten Jahren sind einige Bäume leider abgängig“, erklärt Bauhof-Leiter Alfred Heying.

Ein zuvor von der Gemeinde eingeholtes Gutachten bestätigt diese Aussage ebenfalls. Im Gutachten heißt es unter anderem: „[...] auf dem Gelände befinden sich einige Bäume, die bruchgefährdet sind.“ Des Weiteren seien etliche Bäume beschädigt und freiliegende Wurzeln sichtbar.

In weniger als zwei Stunden waren alle Äste von der Papel entfernt.
In weniger als zwei Stunden waren alle Äste von der Pappel entfernt. © Till Goerke

Bevor etwas passiert, entschied sich die Gemeinde, zu handeln. „Wir wollten das einfach rechtzeitig machen“, so der Bauhof-Leiter. Und er hat zudem eine gute Nachricht parat. Bereits in der kommenden Woche sollen neue Bäume gepflanzt werden: Sumpfeichen.

Diese kommen nicht nur besser mit Trockenphasen zurecht, sondern sind auch nicht bedroht von einem Eichenprozessionsspinner-Befall. 15 Sumpfeichen mit einem Stammumfang von 30 bis 35 Zentimetern sollen gepflanzt werden. Also fast doppelt so viele Bäume, wie gefällt wurden.

Die Mitarbeiter vom Bauhof hatten auch alle Hände voll zu tun.
Die Mitarbeiter vom Bauhof hatten auch alle Hände voll zu tun. © Till Goerke

Das Freizeitzentrum wird fit für die Zukunft gemacht. „Wir wollen hier doch auch in Zukunft schöne Schützenfeste feiern“, so Alfred Heying. Darum lässt sich die Gemeinde das Ganze auch was kosten. Sparpotenzial hätte es alleine schon bei kleineren Bäumen bei den Neuanpflanzung gegeben.

Doch bewusst wurden größere Bäume ausgewählt. „So werden diese schon in wenigen Jahren wieder ordentlich Schatten spenden“, blickt der Bauhof-Leiter voraus. Gut 5000 Euro werden in das Freizeitzentrum investiert.

Zunächst wurden die Baumkrone entfernt, ehe der Stamm der Pappel Stück für Steck zerlegt wurde.
Zunächst wurden die Baumkrone entfernt, ehe der Stamm der Pappel Stück für Steck zerlegt wurde. © Till Goerke

Die größte Herausforderung ist das Fällen der 30 Meter hohen Pappel. Einfach unten am Stamm die Motorsäge ansetzen, ist nicht angesagt. Bewusst kommen Hubsteiger und Abseiltechnik für einzelne Äste zum Einsatz. Stück für Stück wird erst die Krone zerlegt, ehe es an den dicken Stamm geht.

„So werden weder andere Bäume noch der angrenzende Weidezaun beschädigt“, erklärt Geschäftsführer Johannes Gewers von Gewers Baumpflege das Vorgehen. Binnen zwei Stunden steht von der mächtigen Pappel nur noch ein 10-Meter-Rest des dicken Stammes.

Die Baumstümpfe wurden von der Ahauser Fachfirma aus dem Boden gefräst.
Die Baumstümpfe wurden von der Ahauser Fachfirma aus dem Boden gefräst. © Till Goerke

Führt man sich vor Augen, dass ein Gewers-Mitarbeiter alleine für die Fällung zuständig war, ist das ein enormes Tempo. Hubwagen steuern, Kettensäge bedienen, Äste anseilen, heranziehen und alles zu Boden befördern –Verschnaufpausen gibt es in den ersten Stunden keine.

Übrigens wird das Holz nicht einfach nur entsorgt. Die Gemeinde verkauft es als Kaminholz an die Heeker Bürger. „Das Holz hier aus dem Freizeitzentrum ist bereits vergriffen“, sagt der Bauhofleiter mit einem Grinsen.

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