29-jähriger Schöppinger fuhr Güllefass durch Heek Ursache für offenen Schieber bleibt unklar

29-jähriger fuhr Güllefass durch Heek: Ursache bleibt unklar
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Stundenlang ging am Donnerstagnachmittag im Heeker Ortskern nichts mehr. 40 Feuerwehrleute mussten Meter um Meter Straße von der stinkenden Brühe befreien, die ein Traktorgespann dort verloren hatte. Praktisch den kompletten Inhalt eines Güllefasses hatte der 29-jährige Fahrer aus Schöppingen bei der Fahrt durch den Ort auf der B70 verteilt.

Als er das Malheur bemerkte, hielt er an. Zu retten war da aber nicht mehr viel. „Er kann sich nicht erklären, warum sich der Schieber an dem Güllefass geöffnet hat“, macht Markus Hüls von der Pressestelle der Kreispolizei Borken einen Tag nach dem zum Himmel stinkenden Polizei- und Feuerwehreinsatz deutlich. Einen technischen Defekt hätten Polizeibeamte an dem Fahrzeug jedenfalls nicht feststellen können. Von einer vorsätzlichen Tat gehen die Beamten nicht aus. „Der Verursacher hat ja sofort angehalten, als er das Unglück mitbekommen hat“, fügt Hüls hinzu.

Die stinkende Spur führte mitten durch Heek.
Quer durch den Ort verteilte sich die Ladung des Güllefasses. Wie die Polizei am Freitag erklärte, handelte es sich dabei um Gärreste aus einer Biogasanlage, nicht um Gülle, wie sie am Donnerstag erklärte. © Markus Gehring

Es handelte sich um „Gärreste, keine Gülle“, wie Markus Hüls von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion betont. Sie stammen aus einer Biogasanlage, nicht direkt aus einem Tierstall. Am Donnerstag war vor Ort immer nur von Gülle die Rede. Im Ergebnis war das aber auch nur eine Randnotiz. Die Heeker hatten so oder so unter der massiven Geruchsbelästigung zu leiden.

Für den Kreis Borken als Untere Wasserbehörde ist die Sache erst einmal erledigt: „Wir gehen nicht davon aus, dass der Fahrer vorsätzlich gehandelt hat“, macht Kreispressesprecher Karlheinz Gördes deutlich. Im Vordergrund habe ohnehin die drohende Umweltgefahr gestanden. Die sei durch die schnelle Abriegelung und das Abpumpen aus Kanälen und Donaugraben zügig im Griff gewesen. Etwas anderes seien im Zweifel noch die Kosten für den Einsatz. Das müssten aber im Zweifel die Gemeinde, der Verursacher und dessen Versicherung klären.

Einsatz bis in die Abendstunden

Für Feuerwehrleiter Thomas Vennemann und die rund 40 Einsatzkräfte der beiden Löschzüge Heek und Nienborg zog sich der Einsatz in der stinkenden Brühe bis 19 Uhr. „Wir hatten Unterstützung von Landwirten und den Pumpwagen, die uns geholfen haben, den Donaugraben wieder frei zu bekommen“, sagt er. Nach dem eigentlichen Einsatz ging es für die Feuerwehr erst einmal zum Reinigen der Einsatzkleidung. „Das meiste ist erledigt“, sagt Thomas Vennemann mit Lachen in der Stimme.