Vom Zimmermann zum Bürgermeisterkandidaten Stefan Amshoff (47) hat für Heek eine Vision

Stefan Amshoff (47/SPD) möchte neuer Bürgermeister in Heek werden
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Stefan Amshoff (47) sitzt an seinem Küchentisch. An der Wand hängen Bilder seiner Familie und Partnerin. Neben dem aufgeklapptem Laptop steht ein großer Blumenstrauß. In dieser entspannten Atmosphäre verkündet der „Ur-Heeker“ seinen gefassten Entschluss: Er möchte Heeks neuer Bürgermeister werden. Mit voller Rückendeckung des SPD-Ortsverbandes.

„Die Vorfreude steigt jetzt immens, wo es offiziell raus ist“, sagt der gelernte Zimmermann, der schon seit zehn Jahren in Lokalpolitik aktiv ist. Aktuell als SPD-Ratsmitglied. Zuvor hatten es die Spatzen schon länger von den Dächern im Dorf gepfiffen, dass der 47-Jährige bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 politisch nach mehr strebt.

Weltoffen

Und doch war es keine Entscheidung, die mal eben so über Nacht gefallen ist. „Ich beschäftige mich mit der Kandidatur für dieses Amt schon seit eineinhalb bis zwei Jahren“, verrät Stefan Amshoff. Viel Zuspruch habe er dabei auch von seiner Partnerin erhalten, die selbst Bürgermeisterin (CDU) in einer ähnlich großen Kommune wie Heek in Thüringen ist.

Dies zeigt, wofür der gebürtige Ahler – mit vier Geschwistern – steht: Weltoffenheit. Für Stefan Amshoff geht es nicht nur um Parteidenken. Das betont er mit Nachdruck: „Es geht nicht darum, seine Partei-Ideen durchzuboxen, sondern um das Allgemeinwohl der Gemeinde.“

Tief verwurzelt in Heek

Eine Gemeinde, die dem 47-Jährigen einfach am Herzen liegt. Es war und ist einfach sein Lebensmittelpunkt. Nur während seiner Wehrdienstzeit verließ der Ahler diese notgedrungen für einige Monate.

Der Vater von zwei Kindern (18/15) fand den Weg in die Lokalpolitik übrigens dank des Ratschlages eines „älteren Herren“. Ursprünglich wollte Stefan Amshoff nämlich in der Bauerschaft Ahle ein Haus für seine Familie bauen. Doch seinerzeit gab es für ihn dort einfach kein Grundstück.

„Eine gefühlte Ungerechtigkeit“, sagt Stefan Amshoff jetzt rückblickend. Der besagte ältere Herr habe ihm dann folgenden Ratschlag gegeben: „Wenn Du die Dinge verstehen möchtest, musst Du in die Politik gehen.“

Gesagt, getan. Vor zehn Jahren. Sein „tieferer Gerechtigkeitssinn“ war dabei die größte Triebfeder. Und genau diese soll, so es mit dem Amt des Bürgermeisters klappen sollte, auch in Zukunft sein Leitgedanke bleiben.

Der SPD-Ortsverband Heek-Nienborg hat sich zu einem Gruppenfoto aufgestellt
Der SPD-Ortsverband Heek-Nienborg hat Stefan Amshoff (Mitte, vorne) jüngst einstimmig als seinen Bürgermeisterkandidaten berufen. © SPD-Ortsverband Heek-Nienborg

Stichwort Vergabe von Gewerbegrundstücken und privater Baugrundstücke. „Es geht darum, für die Gewerbetreibenden eine Basis zu schaffen, dass sie sich hier vor Ort bei uns entwickeln können.“ Also Wirtschaftsförderung.

Für die Vergabe von Baugrundstücken würde Stefan Amshoff als Bürgermeister zusammen mit der Politik eine klare Vergabematrix erarbeiten. Denn: „Vergaben müssen für alle verständlich und transparent erfolgen.“

Und dem Naturliebhaber – Naturschutzwart in Heek und Jäger – geht es auch darum, den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben, ohne dabei einen zu großen Eingriff in die Natur vor Ort vorzunehmen: „Wir müssen unsere lebenswerte Gemeinde mit ihrer Natur dabei erhalten.“

Wenn sich der Heeker nicht mit (Lokal-) Politik beschäftigt, steht das Reisen mittlerweile hoch im Kurs. Ebenso das Singen. Darin erkennt Stefan Amshoff sogar für sich selbst eine Parallele zur Politik.

Offen für Neues sein

Seine Gesangsauftritte in der Kirche hätten zunächst Überwindung gekostet. Aber: Es habe sich gelohnt. „So ist es doch auch in der Politik“, sinniert der 47-Jährige. Nicht alle Themen seien immer einfach, aber man dürfe sich nie vor etwas Neuem versperren. Nur so gebe es auch eine Entwicklung.

Der SPD-Ortsverband hat Stefan Amshoff kürzlich einstimmig nominiert. Herbert Lösing (Vorsitzender), teilt dazu mit: „Stefan kennt unsere Gemeinde, die Menschen, die Herausforderungen. Er ist keiner, der lange redet – er handelt. Und genau das braucht Heek jetzt.“

Etwas, das sich beispielhaft auch an der vor einiger Zeit angebotenen Wolfstour von Stefan Amshoff zeigte. Bei diesem extrem polarisierenden Thema brachte er auf seiner geführten Tour Gegner und Befürworter der Wolfsrückkehr in die hiesige Region zusammen.

Er moderierte, lenkte und führte die entgegengesetzten Lager zusammen. Bestimmt, aber mit bedachter Wortwahl. Diese kommunikative Stärke möchte der Ahler in Zukunft auch als Bürgermeister von Heek einbringen.