Umweltsünder in Nienborg Dutzend Autoreifen illegal in der Natur entsorgt

Dutzend Autoreifen in Nienborg illegal in der Natur entsorgt
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Es ist eine riesige Sauerei und alles andere als ein „Kavaliersdelikt“. Unbekannte haben in der Nienborger Bauerschaft Wext an gleich zwei Stellen in der Nacht zu Freitag (17. Januar) illegal Müll entsorgt. In einem Ausmaß, mit dem man in der Gemeinde Heek schon lange nichts mehr zu tun hatte.

Leser haben sich nach dem Bekanntwerden an die Redaktion gewandt. Auch in einer örtlichen Facebook-Gruppe macht der Vorfall schnell die Runde. Rund ein Dutzend alte Autoreifen lagen am Freitagmorgen in einem Straßengraben der Wexter Straße. Weitere Reifen und Plastikverkleidungen waren entlang des Kleibuerswegs großflächig verteilt.

„Echtes Ärgernis“

Für die Gemeinde und damit auch den Bauhof ein „echtes Ärgernis“. Diese Worte wählt Stefan Hörbelt, stellvertretender Leiter des Bauhofes, auf Anfrage der Redaktion. „Es war schon wirklich viel und für uns eine völlig unnötige Arbeit.“ Obendrein auch noch eine Umweltverschmutzung.

Denn bei „falscher Entsorgung“ stellen Altreifen aufgrund der enthaltenen Stoffe eine „potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt“ dar, wie der ADAC derartige Vorfälle, die deutschlandweit immer vorkommen, einordnet.

Unnötige Arbeit

Direkt nachdem der Bauhof Kenntnis über die illegale Müllkippe erlangt hatte, sind Mitarbeiter ausgerückt, um alle Autoreifen und die Plastikverkleidungen einzusammeln, wie Stefan Hörbelt berichtet. Sie wurden für eine ordnungsgemäße Entsorgung zu Büscher gebracht.

Die Kosten für die Entsorgung trägt so erst einmal die Gemeinde, also auch der Steuerzahler. Zudem haben die Umweltsünder den Bauhof-Mitarbeitern Arbeit beschert, die eigentlich nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehören sollte.

Autoreifen liegen auf einem Feld
Auch entlang des Kleibuerswegs lagen am Freitagmorgen (17.1.) illegal entsorgte Autoreifen. © Privat

Entsprechend angesäuert ist auch Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer. „Lange hatten wir davor in dieser Dimension Ruhe, aber das ist jetzt leider wieder vorbei“, macht sie deutlich. So etwas habe es in der Vergangenheit zwar schon einmal gegeben, aber das sei „lange her“.

Bisher gibt es keine Anhaltspunkte, wer der Verursacher ist. Entsprechend ist auch nicht klar, ob die Umweltsünder aus der Gemeinde selbst kommen oder aber nur zum Abladen in die Bauerschaft Wext gekommen sind.

Teures Nachspiel

Sollten die oder der Verursacher aber noch ermittelt werden können, wird es teuer für sie werden. Das stellt die Ordnungsamtsleiterin bereits in Aussicht. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, über das ein hohes Bußgeld möglich ist, folge ebenso wie eine Kostenersatzforderung für die erfolgte, sachgemäße Entsorgung durch den Gemeindebauhof bei Büscher.

Die Gemeinde sucht Zeugen, die Hinweise zur illegalen Müllentsorgung geben können. Wer hat in den besagten Straßen zur mutmaßlichen Tatzeit etwas Verdächtiges – zum Beispiel Fahrzeuge – beobachtet? Oder hat so Kenntnisse erlangt, wer dahinterstecken könnte?

  • Hinweise an das Ordnungsamt (Tel.: 02568/930013).